• 19.11.2022 12:41

  • von Stefan Leichsenring

VW ID. Aero als Erlkönig erwischt - mitsamt dem Cockpit

Neue Bilder vom 2023 startenden ID. Aero zeigen erstmals auch das Cockpit - Spannend bleibt die Batteriefrage: Passt ein 89-kWh-Akku hinein?

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Im Sommer zeigte VW seinen ID. Aero als Studie. So wissen wir schon recht genau, wie die 2023 startende Elektro-Limousine aussehen wird. Auch Erlkönige gab es bereits in Massen zu sehen. Nur vom Cockpit hatten wir bisher keine blasse Ahnung. Nun enthüllen neue Erlkönigbilder auch das.

Titel-Bild zur News: VW ID. Aero als Erlkönig mit Cockpit

VW ID. Aero als Erlkönig mit Cockpit Zoom

Das Armaturenbrett ist zwar noch komplett getarnt, aber der Touchscreen, das Lenkrad und der hohe Mitteltunnel sind gut erkennbar. Der Bildschirm in der Cockpitmitte scheint etwas größer zu sein als bei den bisherigen ID-Modellen.

Wie bisher ist der untere Teil abgewinkelt und enthält physische Tasten. Wofür der rote Streifen darunter gut ist, bleibt unklar. Vielleicht ist es eine Anzeige des Ladestands, da das Auto an einer Ionity-Säule fotografiert wurde.

Gebogenes Instrumentendisplay

Das Lenkrad ist wie beim ID.3 unten abgeflacht; es scheint auch noch die oft kritisierten Touch-Buttons zu haben, die VW beim ID.3 Facelift abschaffen will. Neu ist jedoch der Lenkstockhebel rechts am Lenkrad.

Wer genau guckt, erkennt das "P" am Ende des Hebels. Der Hebel dient also zum Aktivieren des Fahrmodus (P, N, R, D) und ersetzt den Dreh-Knubbel, der diese Aufgabe bei ID.3 bis 5 erfüllt. Diese Lösung war uns schon beim ID. Buzz positiv aufgefallen. Vorteil: Der Hebel wird nicht vom Lenkradkranz verdeckt.

Das Instrumentendisplay scheint anders als bei den bisherigen ID-Modellen gebogen zu sein und nicht mehr so hoch. Außerdem haben die Sitze sehr ausgeprägte Seitenwangen - zumindest an der Sitzfläche.

Aero = AErodynamik und ROominess

Das Exterieur ist von der seriennah wirkenden Studie bekannt; wegen der Tarnung und der vielen Fake-Elemente ist davon am Erlkönig wenig zu sehen. Die recht normal wirkenden Türgriffe scheinen zu bestätigen, dass das Auto keine leuchtenden Touch-Buttons zum Tür-Öffnen bekommt wie sie die Studie besaß.

Dass das Auto VW ID. Aero (und nicht ID.7, wie manchmal gemutmaßt) heißen wird, ist inzwischen klar - das Modell wird in den offiziellen Pressemitteilungen regelmäßig so genannt. Der Name steht für AErodynamik und ROominess.

Zur Vorstellung und Markteinführung des VW ID. Aero hieß es in einer Pressemeldung vom Juni:

Fertigung beginnt 2023 in Emden

"Die Serienversion des ID. AERO wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2023 auf dem chinesischen Automobilmarkt angeboten. Das entsprechende Serienmodell für die Märkte Nordamerika und Europa wird 2023 vorgestellt. Im Anschluss startet im Volkswagen Werk Emden die Produktion der Serienversion des ID. AERO für den europäischen und nordamerikanischen Automobilmarkt."

Vorgestellt wird die europäische Serienversion des VW ID. Aero also erst 2023, danach beginnt die Fertigung in Emden. In China startet der Wagen im zweiten Halbjahr 2023. Ob Europa vorher oder nachher drankommt, bleibt offen.

Als technische Basis für den VW ID. Aero dient wie bei allen ID-Modellen der Modulare Elektro-Baukasten (MEB). Somit dürfte es auch wieder Versionen mit Heck- und mit Allradantrieb geben, vermutlich wieder mit 150, 195 und 220 kW.

Spannend bleibt die Batterie-Frage. Die Studie hatte den bekannten 77-kWh-Akku und sollte 620 km mit einer Ladung schaffen. Das wäre schon deutlich mehr als die 556 km, die der kleine ID.3 damit zurücklegt. Das geht zumindest zum Teil auf die gute Aerodynamik zurück - die Studie sollte einen cW-Wert von 0,23 haben.

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Zuvor hatte der damalige Markenchef Ralf Brandstäter eine Reichweite von rund 700 Kilometern angekündigt. Dafür dürfte eine größere Batterie nötig sein. Die Frage ist, ob der Radstand dafür lang genug ist. 2,99 Meter wie beim aktuellen ID. Buzz reichen dafür noch nicht, wie wir bei der Testveranstaltung erfuhren.

Aber da eine Buzz-Version mit größerem Radstand angekündigt ist, erlaubt der MEB offenbar auch längere Radstände. Dann wären wohl 89 oder 90 kWh möglich, denn es würden zwei Module mehr hineinpassen. Darauf hin deutet auch das (ebenfalls auf dem MEB basierende) Skoda Vision 7S Concept, das bei 3,07 Meter Radstand eine 89-kWh-Batterie besitzt.

Höhere Reichweite als die Konkurrenz

Mit 700 km würde der neue Volkswagen die Konkurrenz hinter sich lassen. Der ebenfalls knapp fünf Meter lange Mercedes EQE schafft bis zu 645 km, das kleinere Tesla Model 3 liegt bei bis zu 626 km, der ebenfalls kürzere Hyundai Ioniq 6 soll "über 610 km" schaffen.

Vermutlich 2024 nachgeschoben wird eine Kombiversion. Eine Studie namens ID. Space Vizzion davon hatte VW bereits Ende 2019 gezeigt.

Quelle: CarPix (Erlkönigbilder)

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