• 16.11.2022 19:59

  • von Stefan Leichsenring

Volvo EX90: Siebensitzer-SUV mit zwei Allradantrieben vorgestellt

Volvo stellt den elektrischen Nachfolger des XC90 vor - Das Siebensitzer-SUV bekommt zwei Allradantriebe und eine 111-kWh-Batterie

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Mit zahlreichen Teasern bereitete uns Volvo auf dieses Elektro-SUV vor. Nun wurde das Auto am 9. November in Stockholm enthüllt. Kurz danach stellte Volvo offenbar auch schon die PDF-Preisliste online. Die Preise beginnen danach erst bei 105.550 Euro.

Titel-Bild zur News: Volvo EX90

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Das ist überraschend viel, denn den gleich großen Polestar 3 gibt es schon ab 88.900 Euro, und dessen Basisversion ist mit 360 kW auch noch stärker als der Basis-Volvo. Die eingesetzte Batterie ist die gleiche, und auch die Reichweiten unterscheiden sich kaum.

Technische Basis für den Volvo EX90 ist wie beim Polestar 3 die Scalable Product Architecture II (SPA II). Zum Marktstart gibt es den Volvo in zwei Allradversionen. Sie liefern insgesamt 300 kW (wie beim XC40 mit Allradantrieb) beziehungsweise 380 kW (wie beim Polestar 3 mit Performance Pack):

EX90 Twin Motor - EX90 Twin Motor Performance

E-Motor vorne: 180 kW / 420 Nm (PSM) - 180 kW /420 Nm (PSM)
E-Motor hinten: 120 kW / 350 Nm (PSM) - 200 kW / 490 Nm (PSM)
Systemleistung/Drehmoment: 300 kW / 770 Nm - 380 kW / 910 Nm
0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 5,9 Sek. / 180 km/h - 4,9 Sek. / 180 km/h
Akku brutto/netto: 111 kWh / 107 kWh - 111 kWh / 107 kWh
WLTP-Reichweite: ca. 600 km - ca. 590 km
Aufladen AC / DC: bis 11 / bis 250 kW - bis 11 / bis 250 kW
Ladedauer DC: 30 min - 30 min
Basispreis: 105.550 Euro - 110.650 Euro

Dabei ist bei der 300-kW-Version des Volvo EX90 der vordere Motor stärker, bei der Performance-Variante aber der hintere. Vorne wie hinten kommen Permanentmagnet-Synchronmotoren (PSM) zum Einsatz. Wird der hintere (sekundäre) Antrieb nicht gebraucht, kann er per Kupplung vom Antrieb getrennt werden, um die Schleppverluste zu minimieren. Der EX90 unterstützt laut Volvo das One-Pedal-Driving.

Als Energiespeicher wird offenbar die gleiche Batterie wie beim Polestar 3 verwendet, denn die Speicherkapazität und der Hersteller CATL stimmen überein. Demnach müssten 17 Module mit prismatischen NMC-Zellen an Bord sein.

180 Kilometer in zehn Minuten aufladen

Aufgeladen wird wie bei der Partnermarke mit bis zu 250 kW Gleichstrom. Um die Batterie thermisch auf das Schnellladen vorzubereiten, lässt sich per App eine Vorkonditionierung aktivieren. Wenn man eine Ladestation als Ziel ins Navi eingibt, geschieht die Vorkonditionierung automatisch.

Damit soll man in etwa 10 Minuten Strom für 180 km nachladen können. In 30 Minuten soll sich der Akku von 10 auf 80 Prozent bringen lassen. Mit 200 kW dauert es kaum länger (32 Minuten). Das komplette Aufladen mit Wechselstrom ist nicht über Nacht möglich: An einer dreiphasigen Wallbox mit 16 Ampere dauert eine Komplettladung 11 Stunden.

Die Reichweite beträgt etwa 590 bis 600 Kilometer nach WLTP-Norm. In unserer Top-Ten-Liste der größten Reichweiten würde sich das Auto damit den 7./8. Platz mit dem Ford Mustang Mach-e und dem Tesla Model S teilen.

Neue Sensortechnik bauen unsichtbaren Schutzschild um das Auto

Die Grundform des Autos wirkt sehr vertraut; sie erinnert deutlich an den Vorgänger XC90. Ins Auge fallen jedoch die pixelartigen Scheinwerfer und die plan integrierten Türgriffe.

Als erstes Volvo-Modell besitzt der EX90 zudem die Hardware fürs bidirektionale Laden. Damit lassen sich externe Elektrogeräte oder andere Elektroautos aufladen. Ob und wann das Feature in Deutschland eingeführt wird, wurde noch nicht mitgeteilt.

Besonders wichtig ist Volvo die Sicherheitstechnik. Neueste Sensortechnik innen und außen sowie schnelle Bordrechner sollen einen unsichtbaren Schutzschild bilden. Dazu wird neben Kameras und Radar auch ein Lidar-Sensor auf dem Dach eingesetzt.

Marktstart und Preis noch unbekannt

Innen erkennen spezielle Sensoren und Kameras, wenn die Person am Steuer abgelenkt, schläfrig oder anderweitig unaufmerksam ist. Reagiert man nicht auf Warnungen, kann der Volvo EX90 selbstständig am Fahrbahnrand anhalten.

Im Cockpit gibt es neben einem sehr breiten aber wenig hohen Instrumentendisplay einen senkrecht eingebauten 14,5-Zoll-Touchscreen. Das Betriebssystem Android Automotive ermöglich die Nutzung von Google Maps und des Sprachassistenten Google Assistant. Über den Play Store lassen sich weitere Apps herunterladen.


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Produziert wird der Volvo EX90 ab 2023 zunächst in Ridgeville (USA) und danach auch in Chengdu (China). Wann das Auto auf den Markt kommt und wie viel es kostet, verriet Volvo noch nicht.

Mit dem Volvo EX90 fällt der Startschuss für eine umfassende Modelloffensive: Jedes Jahr will der schwedische Hersteller nun ein neues Elektroauto vorstellen. Ab 2030, also in acht Jahren, sollen nur mehr E-Autos angeboten werden.

Technische Daten des Volvo EX90

Antrieb: je 1 E-Motor (PSM) pro Achse, Allradantrieb
Systemleistung / Systemdrehmoment: 300 beziehungsweise 380 kW / 770 beziehungsweise 910 Nm
Akku / WLTP-Reichweite: 107 kWh netto / ca. 590-600 km
Aufladen: bis 11 kW AC, bis 250 kW DC
Maße: 5.037 mm Länge / 1.964 mm Breite / 1.744 mm Höhe / 2.985 mm Radstand
Kofferraum: 365-1.915 Liter, 37 Liter Frunk
Leergewicht: ca. 2.818 kg
Anhängelast: 2,2 Tonnen
Basispreis: k.A.
Marktstart: k.A.

Quelle: Volvo

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