09.03.2023 07:51
von Mark Webb

The Beast von John Dodd mit 27 Liter Hubraum steht zum Verkauf

John Dodds berüchtigter The Beast mit seinem 27-Liter-Merlin-Motor steht diesen Monat im Vereinigten Königreich zum Verkauf

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Am Anfang kann man nicht anders, als The Beast einfach nur anzustarren. Diese Kreation sieht aus als stamme sie direkt aus einem dystopischen Science-Fiction-Film oder aus der Fantasie eines verrückten Wissenschaftlers. Die Schöpfung von John Dodd fällt mit dem 27-Liter-Merlin-Motor aber in die letztere Kategorie. Und wenn Sie mutig genug sind ... der Wagen steht jetzt auf der Auktionsseite von Car & Classic im Vereinigten Königreich zum Verkauf.

John Dodds The Beast Zoom

Der Motor ist also siebenundzwanzigmal so groß wie der Basismotor eines aktuellen VW Golf. Die lange Haube ist also mehr als nötig. Das ist auch der Grund, warum das Auto "The Beast" genannt wird. Ursprünglich prahlte Dodd damit, dass der Saugmotor 950 PS leistet, aber aktuelle Schätzungen gehen eher von einer Leistung von 750 PS aus. Aber eigentlich ist das auch egal, denn The Beast wurde 1977 im Guinness-Buch der Rekorde als das leistungsstärkste Auto der Welt geführt und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 300 km/h.

In einer Zeit, in der es so abenteuerliche Kreationen wie den Stutz Blackhawk gab, lässt er den Cadillac Eldorado von 1973 nüchtern und das eigentlich gewaltige Lincoln Continental Town Car von 1977 fast vernünftig erscheinen. Aber das Seltsamste ist, dass The Beast ursprünglich als ein Rolls-Royce zugelassen wurde und sogar einen Kühlergrill von einem Silver Shadow hatte.

Ob durch die Zulassung des Autos oder seinen rebellischen Geist ermutigt, Dodd liebte es, Rolls-Royce Streiche zu spielen. Laut Classic Driver rief er die Firma an und gab sich als Kunde aus, der das Auto kaufen wollte, das er gerade auf einer europäischen Straße an sich vorbeifahren gesehen hatte. So entstand der Mythos, dass ein Baron mit einem Porsche bei Rolls-Royce anrief, nachdem "The Beast" ihn auf einer deutschen Autobahn überholt hatte. Nur war es kein Baron, sondern Dodd.

Schließlich verklagte Rolls-Royce Dodd wegen Markenrechtsverletzung. Der Fall war ein Medienrummel und Dodd wohnte der Anhörung mit The Beast bei. Wie er sich später erinnerte, "fuhr ich ihn jeden Tag und parkte direkt vor dem Gericht". Das Gericht entschied zu Gunsten von Rolls-Royce und verhängte eine Geldstrafe gegen Dodd, der sich weigerte, zu zahlen. Nachdem er eine Berufung verloren hatte und ihm eine Gefängnisstrafe drohte, floh er nach Spanien, um einer Auslieferung zu entgehen.

Dodd starb im Jahr 2022 im Alter von 90 Jahren. Die Bestie verlor schließlich ihren Rolls Royce-Kühlergrill und wurde zuletzt 2018 zugelassen. Die Auktion beginnt am 9. März und bietet Ihnen die Möglichkeit, einen einzigartigen, maßgeschneiderten "Sportwagen" mit 27 Liter Hubraum zu ersteigern.