• 04.10.2023 14:19

  • von Stefan Leichsenring

Tesla im 3. Quartal 2023: Einbruch ist schlimmer als erwartet

Die Fachleute waren schon im Vorfeld von schlechten Verkaufszahlen ausgegangen - Doch das es so schlimm kommen würde, hatten sie nicht erwartet

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Die meisten Analysten waren für das dritte Quartal 2023 von einem Rückgang der Tesla-Verkaufszahlen ausgegangen. Doch der Einbruch ist noch schlimmer als erwartet: Nur 435.059 Autos wurden in den Monaten von bis Juli bis September 2023 an die Kundschaft ausgeliefert. Das waren über 30.000 weniger als im zweiten Quartal.

Titel-Bild zur News:

Tesla-Fahrzeuge (Model 3, S und Y) Zoom

Während im Vorquartal mehr Autos produziert als ausgeliefert wurden, war es diesmal wieder umgekehrt: Es wurden mehr Fahrzeuge übergeben als gebaut. Nach wie vor machen die kleineren Modelle Model 3 und Y den überwiegenden Teil der Verkäufe aus. Der Anteil des Model S und X lag unter vier Prozent.

Den Rückgang der Zahlen erklärte Tesla in seiner kurzen Mitteilung durch "geplante Stillstandszeiten für Fabrikmodernisierungen", wie sie schon in der letzten Telefonkonferenz zu den Ergebnissen kommuniziert wurden. In der Tat müssen Fabriken für die Produktion des gelifteten Model 3 (Codename Highland) umgerüstet werden, und in Texas wird am Hochlauf des Cybertruck gearbeitet.

Sieht man sich die Zeitreihe der Tesla-Quartalszahlen an, wird klar, dass der Rückgang der Zahlen für Tesla eine mittlere Katastrophe darstellt. Denn bislang ist Elon Musk fast immer von Auslieferungsrekord zu Auslieferungsrekord geeilt. Eine Ausnahme war nur der Rückgang im zweiten Quartal 2022:

In unserem Vorbericht zu den Quartalszahlen hatten wir gemeldet, dass von einem Marktforschungsunternehmen befragte Wallstreet-Analysten durchschnittlich 458.713 Tesla-Auslieferungen erwartete hatten. Drei andere Unternehmen rechneten mit nur 439.200 bis 455.000 Auslieferungen. Mit 435.000 Stück lag die reale Zahl noch deutlich unter den pessimistischsten Annahmen.

Die Börse reagierte zunächst geschockt: Nach der Bekanntgabe der Zahlen brach der Tesla-Kurs zunächst von etwa 250 auf 240 Dollar ein. Doch innerhalb weniger Stunden erholte er sich wieder auf etwa das vorige Niveau.

Das mag damit zusammenhängen, dass bei Tesla mit dem Model 3 Facelift und dem Cybertruck zwei neue Modelle anstehen, was die Attraktivität der Modellpalette steigern dürfte.

Auch Tesla selbst gibt sich für das Gesamtjahr optimistisch: "Unser Volumenziel für 2023 von rund 1,8 Millionen Fahrzeugen bleibt unverändert," schreibt das US-Unternehmen. Bisher wurden 2023 1,32 Millionen Teslas ausgeliefert. Damit wurden jetzt schon mehr Fahrzeuge an Kundinnen oder Kunden übergeben als im gesamten Jahr 2022, als es 1,31 Millionen waren.

Elon Musk hat früher oft versprochen, seine Zahlen jedes Jahr um 50 Prozent zu steigern. Um dieses langjährige Ziel bei den Auslieferungen zu erreichen, müsste Tesla im Gesamtjahr rund 1,95 Autos übergeben. Davon hat er sich offenbar schon gedanklich verabschiedet.

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Quelle: Tesla

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