• 07.09.2024 09:53

  • von Adrian Padeanu

Stellantis will keine seiner 14 Automarken verkaufen oder abschaffen

Stellantis bekräftigt sein Engagement für alle 14 Automobilhersteller unter dem Dach des Unternehmens - Der ursprüngliche Plan bleibt bestehen

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Wir können uns nur vorstellen, dass die Leitung des Stellantis-Konzerns einer der schwierigsten Jobs in der Automobilbranche sein muss. Nicht weniger als 14 Marken auf der ganzen Welt zu verwalten, ist nichts für schwache Nerven. Das gilt vor allem, wenn man bedenkt, dass es einige Überschneidungen zwischen mehreren Unternehmen gibt. Trotz des Risikos der Umsatzkannibalisierung wird sich daranerst einmal nichts ändern.

Titel-Bild zur News: Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio Super Sport

Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio Super Sport Zoom

In einer neuen Erklärung erklärt Stellantis, dass es "keine Abspaltung einer seiner Marken anstrebt" und sein Engagement für alle 14 Marken bekräftigt. Auch das ursprüngliche Versprechen von 2021, alle "starken, ikonischen Marken" zu erhalten, bleibt bestehen. Das bedeutet, dass Lancia, DS Automobiles, Abarth und der Rest der Gruppe mindestens bis zum Ende des Jahrzehnts Teil des Konglomerats bleiben werden.

Die knappe Pressemitteilung von Stellantis ist eine Antwort auf ein Video, das der Urenkel von Walter P. Chrysler kürzlich auf YouTube veröffentlicht hat. Im Idealfall würde Frank B. Rhodes, jun. wollen, dass Dodge und Chrysler aus Stellantis herausgelöst werden und eine neue Chrysler Corporation bilden.

Wiedersprüchliche Aussagen

Das ist jedoch leichter gesagt als getan, da er auch nach Investoren sucht, um dies zu ermöglichen. In Anbetracht der neuen Ankündigung von Stellantis bleiben die beiden amerikanischen Marken, wo sie sind.

Dieses bekräftigte langfristige Engagement von Stellantis kommt nur einen Monat, nachdem der CEO angedeutet hatte, dass unrentable Marken geschlossen werden könnten. Carlos Tavares erklärte, dass Autohersteller, die Geld verlieren, unter die Räder kommen werden: "Wenn sie kein Geld verdienen, werden wir sie stilllegen. Wir können es uns nicht leisten, Marken zu haben, die kein Geld verdienen".

Unmittelbar nach dieser Aussage hatte Reuters Branchenexperten zitiert, demzufolge Maserati zum Verkauf stünde und dass entweder Lancia oder DS Automobiles aus dem Programm genommen werden könnten.

Lancia startet neu durch

Es scheint jedoch, dass nichts davon wahr ist, da alle 14 Unternehmen unter Stellantis weitergeführt werden. Es wäre wirklich nicht sinnvoll, Lancia jetzt einzustellen, da die italienische Marke endlich neue Modelle erhält und ihre Präsenz außerhalb ihres Heimatmarktes wieder ausbaut.

Auch Maserati frischt seine Produktpalette auf und braucht daher Zeit, um sich zu bewähren. DS wird von Stellantis als "Premium"-Marke neben Alfa Romeo und Lancia bezeichnet, während Maserati "Luxus" ist.

Die französische Marke ist seit ihrer Ausgliederung im Jahr 2014 nie richtig in Schwung gekommen, und viele versuchen immer noch zu verstehen, warum sie überhaupt von Citroën abgespalten wurde. Es wäre sinnvoller gewesen, DS als High-End-Ausstattungslinie beizubehalten.

Chrysler ist in Amerika ein Sorgenkind

Abarth, wie wir es kennen, ist seit 2007 eine unabhängige Einheit und verkauft aufgemotzte Fiat, aktuell aber nur den elektrischen 500e. Warum also nicht einfach Abarth als sportliche Ausstattungsvariante verwenden? Das bringt uns zu unserer nächsten Frage: Was hat es mit der Besessenheit einiger Autofirmen auf sich, mehrere Untermarken zu lancieren?

Die Situation in den USA ist genauso kompliziert, denn Chrysler ist nur noch ein Schatten seines früheren Glanzes. Nach dem Aus für die in die Jahre gekommene 300C Limousine gibt es nur noch ein einziges Modell - den Pacifica Minivan.


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Auch das Portfolio von Dodge ist nicht gerade üppig, aber immerhin gibt es mit dem Hornet eine größere Vielfalt, auch wenn es sich dabei um einen Alfa Romeo Tonale mit anderer Frontpartie handelt. Der neue Charger kommt mit Elektroantrieb und Reihensechszylinder, aber der V8 ist leider tot. Im Durango gibt es noch einen HEMI, aber der Hellcat Silver Bullet ist das Ende der Fahnenstange.

Was die anderen Marken angeht, die wir nicht erwähnt haben, so sind sie zu groß, um zu scheitern. Ja, das gilt auch für Alfa Romeo. Wir können uns einfach nicht vorstellen, dass die Marke verschwinden wird. Nächstes Jahr kommt ein neuer Stelvio auf den Markt, die nächste Generation der Giulia folgt im Jahr 2026.

Das SUV- und Limousinen-Duo wird auf der gleichen Plattform basieren, die Dodge für den neuen Charger verwendet, allerdings mit einem anderen Design. Anfang dieses Jahres sagte uns Alfa-CEO Jean Philippe Imparato, die neue Giulia sehe "bombastisch" aus.

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Jeep, Ram, Citroën, Fiat, Opel/Vauxhall und Peugeot sollten gut dastehen, da es sich um wettbewerbsfähige Marken handelt, auch wenn die Verkäufe in einigen Märkten zurückbleiben.

Wir dürfen nicht vergessen, dass Stellantis neben diesen 14 Unternehmen auch einen 51%igen Anteil an Leapmotor International hält, einem Joint Venture mit Leapmotor, an dem es einen 20%igen Anteil hält. Diese aus China stammenden E-Autos sollen bald per CKD in Polen monitiert und in Europa verkauft werden.

Quelle: Stellantis

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