• 21.10.2019 11:51

  • von Stefan Leichsenring

Renault Captur (2020): Zweite Generation startet zum Jahreswechsel

Die zweite Generation des Renault Captur startet zum Jahreswechsel 2019/2020: Sie bietet neue Motoren, große Displays innen und auch sonst manche Gimmicks

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Mit neuem Design, großem Infotainment-Display im Tesla-Stil und komplett neuer Antriebspalette kommt zum Jahreswechsel 2019/2020 die zweite Generation des Renault Captur auf den Markt. Die deutlich größere Neuauflage des Kleinwagen-SUVs bekommt große Displays im Innenraum und auch sonst viel Technik, wie ein teilautonomes Fahrsystem und ab Frühjahr 2020 einen Plug-in-Hybridantrieb.

Titel-Bild zur News:

Renault Captur Zoom

Die technische Basis für die zweite Captur-Generation bildet die neu entwickelte CMF-B-Plattform. Im Vergleich zur Plattform des Vorgängermodells besteht diese zu 85 Prozent aus neuen Teilen. Die Elektronikarchitektur wurde eigens für moderne Assistenzsysteme konzipiert. Ab Werk verfügt das Modell über sechs Airbags, darunter erstmals auch vorhangartige Windowbags für beide Sitzreihen.

Das Design bleibt eng am Vorgänger, doch die neuen Scheinwerfer fallen auf. Sie arbeiten nun serienmäßig mit LED-Technik -- eine Seltenheit im B-Segment. Außerdem gibt es künftig  Chromelemente an Fensterunterkante, hinterer Dachsäule, seitlichen Protektoren und am Grill. Was die Maße angeht, so ist die neue Version mit 4,23 Meter gleich elf Zentimeter länger als der Captur I.

Auch der Radstand wächst um drei Zentimeter auf 2,64 Meter. Im Vergleich zum Vorgänger liegen Schulter- und Fensterlinie nun höher, die Fensterausschnitte sind dagegen niedriger. Weiter ausgestellte Kotflügel sowie der breite Unterfahrschutz verstärken den SUV-Charaker.

Auch hinten gibt es deutlich andere Leuchten (neue Version mit Renault-Nummernschild). Außerdem wurde die hintere Dachsäule mit dem dreieckigen Fensterausschnitt neu gestaltet.

Renault Captur

Renault Captur Zoom

Auch den neuen Captur gibt es wieder mit Bicolor-Lackierung. Man hat die Auswahl zwischen vier Kontrastfarben für das Dach, elf Karosserielackierungen und drei Individualisierungspaketen für das Exterieur.

Kofferraum

Durch die größeren Maße bietet der Captur auch innen mehr Platz. So wächst der Knieraum hinten um zwei Zentimeter. Die Rücksitzbank ist wie beim Captur I um 16 Zentimeter längs verschiebbar.

Je nach ihrer Position passen 422 bis 536 Liter hinein, beim Dieselmodell sind es (wohl wegen des Adblue-Tanks) nur 406 bis 520 Liter. Zum Vergleich: Im Vorgängermodell waren es 377 bis 455 Liter. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen sind es nun 1.275 statt 1.235 Liter. Wie beim Captur I gibt es einen variabel einlegbaren Gepäckraumboden.

Cockpit

Das neue "Smart Cockpit" ähnelt dem des neuen Clio. Das senkrecht installierte, große Infotainment-Display erinnert an Tesla. Alternativ zur 7-Zoll-Variante des zentralen Infotainment-Displays gibt es einen 9,3-Zoll-Touchscreen -- wohl eines der größten Displays im Kleinwagensegment. Beide gehören zur neuen Version des Easy-Link-Infotainmentsystems.

Diese erlaubt nun Over-the-Air-Updates und erlaubt die Smartphone-Integration über Apple CarPlay und Android Auto. Das System ist außerdem mit einer App vernetzbar, mit der sich künftig unter anderem der Standort des Fahrzeugs lokalisieren oder von außen ein Navigationsziel eingeben lässt.

Renault Captur

Renault Captur Zoom

Zusätzlich beinhaltet die App die Adressensuche via Google sowie TomTom-Services wie Verkehrsmeldungen, Informationen zu Kraftstoffpreisen, Gefahrenstellen oder zum Wetter. Integriert ist außerdem ein automatischer Notruf bei einem Unfall.

Als Basis-Multimedialösung ist die App Renault R&GO zum Koppeln eines Smartphones via Bluetooth erhältlich. Das Smartphone selbst wird mit einer Halterung vor dem Radio im Blickfeld des Fahrers befestigt.

Auch eine Fahrmodus-Auswahl bietet der Captur nun. Das Multi-Sense-System bietet die Modi Eco, Sport und den frei konfigurierbaren Modus My Sense. Beeinflusst werden Lenkung, Gaspedal-Ansprechverhalten, Klimaautomatik und die Farbe und Intensität des Ambientelichts.

Ein interessantes Designdetail (serienmäßig ab Intens) ist die scheinbar frei schwebende Mittelkonsole, unter der es eine Fläche fürs induktive Aufladen des Smartphones gibt.

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Der Wahlhebel des Doppelkupplungsgetriebes (EDC) arbeitet elektronisch, das heißt ohne Kulisse. Das Getriebe kann auch manuell über Paddles am lenkrad geschaltet werden.  Der Captur Edition One verfügt außerdem über die elektronische Parkbremse mit Auto-Hold-Funktion (Option für Intens).

Serienmäßig hat der Captur konventionelle Instrumente. Alternativ gibt es nun ein konfigurierbares Instrumentendisplay mit 7 oder 10 Zoll Durchmesser. Die Navigationskarte kann man nur die 10-Zoll-Version darstellen.

Drei verschiedene Farben stehen für die Einrahmung von Schalthebel und Lüftungsdüsen zur Wahl. Hinzu kommen drei Optionspakete, mit denen sich die Einfassung der Mittelkonsole, die Armstützen in den Türen, die untere Partie des Instrumententrägers und die Sitzwangen vorn und hinten personalisieren lassen.

Motoren

Zum Marktstart sind drei Turbobenziner und ein Diesel verfügbar:

Motor / Leistung / Drehmoment 0-100 km/h / Spitze / Verbrauch
TCe 100 5-Gang / 101 PS / 160 Nm / 13,3 Sek / 173 km/h / 5,2 Liter/100 km
TCe 130 6-Gang EDC / 131 PS / 240 Nm / 9,6 Sek. / 193 km/h / 5,5 Liter/100 km
TCe 155 EDC / 154 PS / 270 Nm / 8,6 Sek. / 202 km/h / 5,5 Liter/100 km
Blue dCi 115 6-Gang EDC /116 PS / 260 Nm / 11,0 Sek. / 186 km/h / 4,1 Liter/100 km
E-Tech Plug-in / 150 PS / 300 Nm / k.A. / k.A.

Im Vergleich zum Clio fehlt der drehmomentschwache 65-PS-Saugbenziner an der Basis, dafür wird die Palette nach oben um einen 155-PS-Turbo verlängert. Außerdem wird hier anders als beim Clio ein Diesel angeboten. Der Basisbenziner ist ein 1,0-Liter-Dreizylinder, bei den übrigen Motoren handelt es sich um Vierzylinder.

Der TCe 130 und der TCe 155 haben einen 1,3-Liter-Vierzylinder, der Diesel ist ein 1,5-Liter-Aggregat mit ebenfalls vier Zylindern. Der Basisbenziner kommt ohne Partikelfilter aus, die übrigen besitzen einen; beim Diesel kommt noch ein SCR-System hinzu. Bei den gehobenen Motorisierungen gibt es optional ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (EDC).

Plug-in-Hybrid (E-Tech)

Ab Frühjahr 2020 wird der Captur als erster Renault mit Plug-in-Hybridantrieb verfügbar sein. Der E-Tech-Antrieb ist eine Gemeinschaftsentwicklung der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz. Er basiert aus einem 1,6-Liter-Benziner mit Partikelfilter, zwei Elektromotoren, einem "Multi Mode"-Getriebe und einer Lithium-Ionen-Batterie mit 9,8 kWh Speicherkapazität.

Der Captur E-Tech Plug-in startet immer im Elektromodus und kann im Stadtverkehr bis zu 65 Kilometer rein elektrisch zurücklegen. Im Mix aus Stadt- und Überlandfahrten sind 45 Kilometern bei Fahrgeschwindigkeiten bis 135 km/h möglich. Die CO2-Emissionen im WLTP-Prüfzyklus liegen unter 50 Gramm pro Kilometer, die Ladezeit für die Batterie bei 14 Ampere Ladestrom beträgt 3:30 Stunden.

Renault Captur

Renault Captur Zoom

Assistenzsysteme

Die Liste der Fahrerassistenzsysteme umfasst unter anderem den Autobahn- und Stauassistenten. Das teilautomatisierte System kann auf mehrspurigen Straßen die Steuerung komplett übernehmen, es beschleunigt, bremst und folgt dem Vordermann. Dabei wird der Captur in der Mitte der Spur gehalten.

Nimmt der Fahrer die Hand vom Lenkrad, so wird er nach 13 Sekunden vom System gewarnt. Nach zwei weiteren Warnungen deaktiviert es sich automatisch. Die Grundlage hierfür bildet der Abstandstempomat mit Stop&Go-Funktion. Wie der Autobahnassistent ist er ab Intens optional erhältlich, allerdings nur für die Versionen mit EDC.

Bildergalerie Renault Captur (2020) mit 51 Fotos bei Motor1.com Deutschland!

Serienmäßig hat der neue Captur ein Notbremssystem mit Fußgängererkennung, eine Verkehrszeichenerkennung, einen Fernlichtassistenten und einen Spurhalte-Assistenten, der korrigierend in die Lenkung eingreift, wenn das Fahrzeug eine Linie überquert. Optional gibt es Totwinkel-Warner, Parkpiepser vorn und hinten, Rückfahrkamera, Einparkassistent, Querverkehrswarner fürs Rückwärtsausparken und 360-Grad-Rundumsichtsystem.

Die Preise für den neuen Captur wurden noch nicht bekannt gegeben.

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