Porsche: Neues 911-Topmodell wird "die Messlatte weiter nach oben legen"
Porsche hat Pläne für ein neues 911-Topmodell bestätigt - Obwohl dessen Identität noch nicht gelüftet wurde, könnte es der neue GT2 RS sein
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Das Sportwagen-Segment mag mehr und mehr im Schrumpfen begriffen sein, ein Modell jedoch widersetzt sich diesem traurigen Trend mit bemerkenswerter Resilienz. Die Rede ist - Sie ahnen es - vom Porsche 911. Die Zuffenhausener lieferten im vergangenen Jahr beachtliche 50.941 Exemplare der Ikone aus. Das sind ganz nebenbei mehr als man von Panamera und Taycan zusammen absetzen konnte.

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2021 Porsche 911 GT2 RS Clubsport Zoom
Mit der gerade erst vorgestellten Facelift-Generation 992.2 sieht die Zukunft für die ikonische Heckmotor-Maschine aus Zuffenhausen weiterhin vielversprechend aus. Nun hat Porsche angekündigt, das Modellportfolio des 911 weiter auszubauen, um von der Unersättlichkeit der zahlungskräftigen Klientel nach immer neuen Elfer-Sondermodellen zu profitieren: "Insbesondere in der Modellreihe 911 wird Porsche weitere hoch emotionale Derivate anbieten. Darunter renditestarke und begeisternde Kleinserienmodelle", heißt es dazu vom Sportwagenbauer.
Zunächst dürfte man in Bälde das dritte von insgesamt vier Heritage Design-Modellen vorstellen. Nach der Targa 4S Heritage Design Edition und dem Sport Classic ist das dritte Modell der Heritage Series in Arbeit. Porsche verspricht uns ein Auto, das "den Stil der 1970er wieder aufleben" lässt.
Noch spannender dürfte jedoch das neue Topmodell sein, das die Schwaben jetzt offiziell angeteasert haben. Ohne wirklich ins Detail zu gehen, verspricht Porsche "mittelfristig ein weiteres Top-Modell, mit dem die Messlatte im Sportwagensegment weiter nach oben gelegt wird".
Wovon hier die Rede sein könnte? Nun, das Schlüsselwort ist wohl "weiteres", also bezieht sich Porsche vermutlich nicht auf den Turbo/Turbo S. Ein elektrischer 911 ist ebenfalls ausgeschlossen, da Porsche bereits bestätigt hat, dass es in diesem Jahrzehnt keine rein elektrische Variante geben wird.
Wir setzen deshalb auf einen neuen 911 GT2/GT2 RS. Das Timing würde passen. Der GT2 kommt traditionell recht spät im 911-Lebenszyklus. Zudem wurde möglicherweise bereits ein Testfahrzeug am Nürburgring gesichtet.
Vor ein paar Jahren gab es ein wildes Gerücht über einen möglichen, auf dem 992 basierenden GT2 RS. Damals behauptete Autocar, dass der Hardcore-Sportwagen mit einem Hybridantrieb ausgestattet sein könnte - mit über 700 PS. Zwar gibt es bereits einen elektrifizierten 911 - den neuen GTS mit sehr gut im Futter stehenden 541 PS -, doch ein GT2 wäre eine andere Hausnummer. Der damalige Bericht sprach überdies von einem "signifikanten Drehmomentzuwachs" gegenüber den 800 Nm des Turbo S.
Die Teil-Elektrifizierung des ultimativen 911 könnte allerdings - ja nach Aufwand - eine Gewichtszunahme von rund 100 kg bedeuten. Der aktuelle 911 GTS etwa hat ein vergleichsweise leichtes Hybrid-Paket, welches ein zusätzliches Gewicht von 60 Kilo mit sich bringt. Zum Vergleich: Der 991 GT2 RS wiegt 1.470 kg mit vollem Tank. Der kommende GT2 RS soll weiterhin auf einen 3,8-Liter-Biturbo-Boxer setzen - höchstwahrscheinlich mit Automatikgetriebe, da ein manuelles Getriebe das immense Drehmoment kaum bewältigen könnte.
Wo der Begriff GT2 RS fällt, werden sofort Gedanken an einen neuen Nordschleife-Rekord laut. Ein leichtes Unterfangen wird das nicht. Der alte 911 GT2 RS by Manthey fuhr 2021 eine Zeit von 6:43 Minuten, doch der Mercedes-AMG One war schneller, brach vergangenen September seinen eigenen Rundenrekord mit einer 6:29 Minuten. Porsche hält zwar weiterhin den Gesamtrekord mit dem 919 Hybrid Evo (5:19), aber in der Kategorie Serienfahrzeuge wird es eng.
Da Porsche von einem "mittelfristigen" Zeitplan spricht, wird es noch ein wenig dauern, bis wir das neue Topmodell zu Gesicht bekommen. Mit einem offiziellen Debüt rechnen wir nicht vor 2026.
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Quelle: Porsche


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