• 02.02.2020 08:20

  • von Stefan Leichsenring

Peugeots elektrifizierte Zukunft: Sport-508, Plug-in-308, Mildhybride

Peugeots Elektrifizierungs-Pläne: Neben Mildhybriden kommen wohl ein Plug-in-308, ein supersportlicher 508 mit Plug-in-Hybrid und Elektro-Lieferwagen

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Mit den neuen Versionen des 208 und 2008 sowie dem 2018 gestarteten 508 hat Peugeot in letzter Zeit einige Neuheiten auf den Markt gebracht, darunter auch etliche Elektroautos (e-208 und e-2008) und Plug-in-Hybride (3008 Hybrid4 und 508 Hybrid). Doch das ist noch nicht alles. Peugeot-Insider deuteten uns gegenüber an, wie es mit der Marke und der Elektrifizierung weiter geht.

3008

Die Kapitel Kleinwagen und Mittelklasse sind mit den neuen Generationen erstmal abgearbeitet. Nun kommt als Nächstes die Kompaktklasse dran. So erhält der Kompaktvan 3008 im Sommer 2020 ein Facelift.

Spätestens dann folgt auch die frontgetriebene Version des Plug-in-3008, also der 3008 Hybrid (ohne den Zusatz "4") mit 225 PS. Die soll im Mai oder Juni 2020 starten. Der Antrieb ist aus dem 508 Hybrid bekannt.

Peugeot 3008 (als Hybrid4)

Peugeot 3008 (als Hybrid4) Zoom

308

Zur nächsten Generation des 308 ist offiziell noch nichts bekannt. Da aber der neue Opel Astra 2021 startet und auf der gleichen Plattform (EMP2) aufbaut, ist klar, dass der neue Kompakt-Peugeot zum gleichen Zeitpunkt kommt. Auch ein neuer Citroen C4 könnte dann kommen.

Zum Antrieb kann man ebenfalls schon mit etwas Rückhalt spekulieren. Unter die Haube kommen natürlich der bekannte 1,2-Liter-Turbobenziner mit drei Zylindern, und der 1,5-Liter-Diesel. Außerdem macht die Elektrifizierung vor dem 308 sicher nicht halt.

Peugeot 308

Die aktuelle Generation des Peugeot 308 startete 2014, drei Jahre danach gab es ein Facelift Zoom

Die PSA-Plattformen erlauben nur jeweils eine Form davon: Die Kleinwagen-Basis CMP kann Elektroautos tragen (wie Peugeot e-208, e-2008 und Opel Corsa-e), die Kompakt- und Mittelklasse-Plattform EMP2 dagegen nur Plug-in-Hybride (siehe 3008 und 508). Damit ist schon klar, dass auch Astra und 308 eine Plug-in-Version bekommen.

Die Frage ist nur, welche. Vor fünf Jahren gab es sogar ein Studie namens 308 R Hybrid mit sage und schreibe 500 PS zu sehen. Dass Peugeot sportlich so hoch hinaus will, glauben wir aber nicht; das ergäbe ein Nischenmodell, das höchstens aus Image-Gründen angesagt wäre. Das aber hat (so unsere subjektive Einschätzung) Peugeot im Moment nicht nötig; es ist gut genug.

Schon im Programm hat PSA die Plug-in-Hybride auf Basis des 1,6-Liter-Benziners mit 225 oder 300 PS. Das würde passen für ein GTi-Modell des 308. Schon der aktuelle 308 GTi hat 262 PS.

Peugeot 308 Hybrid R Concept

Peugeot 308 Hybrid R Concept: Zwei E-Motoren und ein 1,6-Liter-Turbo gleich 500 PS Zoom

Wir vermuten aber, dass PSA daneben auch ein Plug-in-System auf Basis des 1,2-Liter-Turbos plant. Das ergäbe eher bürgerliche Versionen mit nicht ganz so viel Leistung, durch die man bei den CO2-Flottenemissionen voran käme. Dazu gibt es aber von den Herstellern allenfalls Andeutungen, sodass wir hier nicht sicher sein können.

Ein Sport-508 mit rund 400 PS

Zum selben Thema gehört die Allradvariante des Peugeot 508 mit Plug-in-Hybrid-Antrieb. Zum Marktstart gibt es das Auto (anders als das Pärchen 3008/Grandland X) nur mit Frontantrieb. Doch das wird nicht so bleiben. Ende des Jahres wird es eine PHEV-Allradversion geben. Wenn die Andeutungen dazu nicht trügen, wird es aber nicht das 300-PS-System aus 3008 Hybrid4 und Grandland X Hybrid4 sein.

Vorbild ist die Studie 508 Concept Sport Engineered (unser Bild oben). Die hat offenbar die gleiche Vorderachse wie der 508 Hybrid (1,6-Liter-Turbobenziner, E-Motor mit rund 80 kW), hinten aber nicht nur weitere runde 80 kW, sondern gleich 147 kW, also 200 PS. Insgesamt ergeben sich daraus 400 PS Systemleistung. Und natürlich auch ein stärker heckbetonter Allradantrieb, was sportliche Fahrer und Freunde des gepflegten Drifts freuen wird.

Mildhybride

Bis 2023 will Peugeot die gesamte Modellpalette elektrifizieren. Auf unsere Nachfrage, ob das hieße, dass jede Baureihe eine elektrifizierte Version bekommt, hieß es bei Peugeot: Nein, jedes neue Auto soll elektrifiziert sein.

Das kann nur eines heißen: PSA plant Mildhybride. Nehmen wir als Beispiel den 208. Die neue Baureihe gibt es auch als Elektroauto. Daneben werden aber noch drei Benziner und ein Diesel angeboten. Diese Varianten bekommen künftig wohl einen Elektromotor an die Seite gestellt, sodass sich ein Mildhybrid-System ergibt. Mehr können wir dazu noch nicht sagen.

Peugeot

Peugeot 208 Zoom

108

Etwas trauriger sieht es aus, was den 108 angeht. Er geht den Weg so manches Kleinstwagens, das heißt: Er wird eingestellt. Schuld daran sind die CO2-Werte. Die lassen sich nur mit einer Elektrifizierung senken, was zu erheblichen Mehrkosten führt. Die aber werden Kleinstwagen-Kunden kaum zahlen wollen.

Die aktuelle Generation des 108 startete 2014; nach der üblichen Vorgehensweise wäre ein Nachfolger im Jahr 2022 fällig. Vielleicht wird er ein paar Jahre mehr schaffen, aber dann ist wohl Schluss. Und damit wohl auch für die praktisch baugleichen Modelle Citroen C1 und Toyota Aygo. 

Elektro-Lieferwagen

Elektro-Lieferwagen sind in Zeiten des boomenden Online-Versandhandels dagegen offenbar sehr angesagt, wie Neuvorstellungen vieler Marken zeigen. Elektroversionen von Peugeot Boxer und Citroen Jumper wurden bereits angekündigt.

Peugeot-Fahrräder wieder in Deutschland

Last but not least will Peugeot bald auch wieder Fahrräder in Deutschland anbieten. Obwohl die Marke früher sehr bekannt für Räder war, gibt es derzeit keinen Vertrieb in Deutschland. Das soll sich aber 2020 ändern. Den Anfang soll demnächst ein Shop in Berlin machen.

Mehr zum Sport-508 und zum nächsten Astra:

Concept 508 Peugeot Sport Engineered ist ein +400 PS Hybrid

Nächster Opel Astra kommt 2021

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