• 06.11.2019 09:58

  • von Fabian Grass

Opel Insignia Sports Tourer 1.6 Diesel (2019) im Test

Knapp fünf Meter lang, viel Platz im Innenraum und dabei nur 136-Diesel-PS: Wir haben den Opel Insignia Sports Tourer mit Spritspar-Motor getestet

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Tiefer Kühlergrill, schmale Matrix-LED-Scheinwerfer und ordentlich Platz im Heck - Opel hat bei der zweiten Generation des Insignia Sports Tourer so ziemlich alles richtig gemacht. Die Mittelklasse ist nicht nur schnittig und schick geworden, sondern mit dem Generationswechsel sowohl innen als auch außen nochmals ein gutes Stück gewachsen.

Im Segment der finanziell erschwinglichen Familienkombis a la Skoda Superb oder VW Passat Variant spielt der Insignia Sports Tourer zwar die zweite Geige (knapp unter zehntausend Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2019), lässt aber immerhin den Ford Mondeo oder Volvo V60 hinter sich.

Im Vergleich zum Vorgänger ist die neue Generation 73 Millimeter länger und 13 Millimeter flacher geworden. Außerdem hat Opel die Spur um 20 Millimeter verbreitert, die Überhänge wurden reduziert und der Radstand um 92 Millimeter vergrößert. In der ersten Sitzreihe bietet der Insignia viel Platz und großzügige Raumverhältnisse im Fond.

Für eine Familie mit ein bis zwei Kindern sollte es keinen Grund zur Klage geben. Solange nicht jeder seinen halben Kleiderschrank mit auf die Reise nehmen will. Der Kofferraum mit einem Volumen von 560 bis 1?.665 Liter ist zwar gegenüber dem ersten Insignia Sports Tourer gewachsen (um 20 respektive 135 Liter bei umgeklappten Rücksitzlehnen), steht aber kürzeren Konkurrenten wie dem Peugeot 508 SW mit 530 bis 1.780 Liter oder gar einem Skoda Superb Combi mit 660 bis 1.950 Liter um einiges nach.

Variabel und clever ist der Insignia-Kofferraum trotzdem: Es gibt verschiebbare Verzurrösen, der Laderaum hat eine Länge von über zwei Meter, die Rückbank lässt sich im Verhältnis 40:20:40 umlegen und die Heckklappe öffnet oder schließt mittels Fußsensor.

Nicht alles ist besser beim Neuen!

Was verglichen mit der alten Generation des Insignia Sports Tourer (den ich selbst als Alltagsauto und Familienbomber mein Eigen nenne) auffällt, ist der luftigere und in vielen Punkten wertigere Innenraum. Die Türinnenverkleidungen engen Fahrer und Beifahrer nicht mehr so ein, das Armaturenbrett wirkt flacher und ansprechender verarbeitet und man sitzt satte 30 Millimeter tiefer in statt auf den vorderen Sitzen.

Kritikpunkt hier: Man sitzt zwar gut, allerdings fühlten sich die Vordersitze des alten Insignia hochwertiger, Rücken-stützender und weniger fragil an - und das obwohl beide Generationen über von der AGR (Aktion Gesunder Rücken) zertifizierte Aktiv-Sitze verfügen. Was noch auffällt im Vergleich zu "meinem? Insignia Sports Tourer: Der Blinkerhebel des Neuen wackelt wie Fuchsschwanz und gehört von der Haptik eher ins Billig-Segement, sowie die Spracheingabe des Infotainment-Systems, welche deutlich langsamer und schwerfälliger reagiert als noch im Insignia A.

Opel Insignia Sports Tourer

Opel Insignia Sports Tourer Zoom

Head-Up-Display und Digital-Analog-Mix?

Nichtsdestotrotz, das Navi per Spracheingabe zu steuern kann in fast jedem Modell zu unterhaltsamen Missverständnissen führen, aber insgesamt klappt es ganz gut. Überhaupt ist die Kombination aus Sprachsteuerung, Touchscreen und Tasten geglückt; weder Mittelkonsole noch Lenkrad sind mit einer Vielzahl von Tasten überladen.

Gewöhnungsbedürftig ist allerdings der digital-analoge Instrumentenmix: Manche Anzeigen sind echt, andere projiziert, und die aktuelle Geschwindigkeit gibt's nur digital. Im Testfahrzeug dafür zusätzlich direkt in die Windschutzscheibe gespiegelt und nicht nur auf eine davor gebaute Plastikscheibe. Schade jedoch, dass die so gut funktionierende Verkehrszeichenerkennung nicht mit dargestellt wird, sondern im digital-analogen Instrumentenmix abzulesen ist.

Opel Insignia Sports Tourer

Opel Insignia Sports Tourer Zoom

Perfekt für die Langstrecke

Charakteristisch für den Insignia Sports Tourer 1.6 Diesel ist seine entschleunigende Fahrweise, kombiniert aus dem gemütlichen Fahrwerk und dem gerade noch ausreichend starken Selbstzünder. Er besitzt er die perfekte Mischung aus komfortablem Cruiser, schickem Lastenfahrzeug und agilem Familienkombi. Mit 136 PS passt der Motor gut zu dem für seine Größe relativ leichten Kombi, will allerdings fleißig geschaltet werden. Es reicht aber locker, um im Verkehr mitzuschwimmen oder auch mal für ein Überholmanöver auf der Landstraße.

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Geschaltet wird mittels Sechsgang-Getriebe, dessen Wege aber gerne etwas kürzer und genauer hätten ausfallen dürfen. Auf der Autobahn ist dies zwar egal, zumal der Insignia sich als angenehmer Langstreckenwagen erweist, wozu auch die gut gedämmten Roll- und Windgeräusche beitragen. Der Verbrauch des 1,6 Tonnen schweren Wagens soll gemäss Angaben zwischen 4,2 und 4,5 Litern auf 100 Kilometern liegen und in dieser Hinsicht enttäuschte er uns dann auch nicht. Streichelt man das Gaspedal nur sanft, sind dies auch durchaus realistische Werte - unser Durchschnittsverbrauch lag bei 5,1 Liter pro 100 Kilometer.

Fazit: 8/10

Bleibt als Fazit, dass der Insignia Sports Tourer auch in der zweiten Generation ein komfortables und einem schnell vertrautes Familienmitglied wird. Mit einem guten Platzangebot, dem angenehmen Fahrwerk und dem ausreichend motorisierten Antrieb stellt der Rüsselsheimer eine gute Alternative gegenüber gegenüber der vielleicht in Details noch etwas ausgefeilteren Konkurrenz dar.

Bei 32.175 Euro geht's los, bei 48.750 Euro inklusive Extras ist Schluss. Der Testwagen stand mit knapp unter 40.000 Euro in der Liste, wobei die teuersten Extras das Innovations-Paket 2 (1.740 Euro) mit Head-Up Display und adaptivem Geschwindigkeitsregler war, sowie das empfehlenswerte Park&Go-Paket, welches nicht nur Parkpiepser samt Rückfahrkamera beinhaltet, sondern auch Spurwechselwarner in den Außenspiegeln und den Verkehrschild-Assistent.

Motor: Vierzylinder-Turbodiesel, 1.598 ccm
Leistung: 136 PS / 100 kW bei 3.500 - 4.000 U/min
Max. Drehmoment: 320 Nm bei 2.000 - 2.250 U/min
Getriebeart: Sechsgang-Schaltgetriebe
Antrieb: Frontantrieb
Beschleunigung 0-100 km/h: 10,7 Sek.
Höchstgeschwindigkeit: 212 km/h
Verbrauch: 5,0 Liter/100 km
Emission: 132 Gramm CO2 pro km
Länge: 4.986 mm
Breite: 1.863 mm
Höhe: 1.500 mm
Kofferraumvolumen: 560 - 1.665 Liter
Leergewicht: 1.567 kg
Zuladung: 593 kg
Anhängelast: 1.300 kg (12 %, gebremst)
Basispreis: 32.175 Euro

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