• 06.09.2019 12:04

  • von Stefan Leichsenring

Opel Astra Facelift (2019): Mit neuem 1,2-Liter-Turbobenziner im Test

Der Opel Astra Facelift auf dem Prüfstand: Was taugt das 130-PS-Aggregat aus der GM-Zeit mit Handschaltung?

(Motorsport-Total.com/Motor1) - "Wir sind in einer Übergangszeit", sagt Opel-Sprecher Patrick Munsch, und man merkt ihm an, dass es derzeit nicht immer leicht ist, die daraus resultierende Gemengelage zu erklären: Bis vor Kurzem war Opel noch General-Motors-Tochter, nun gehört man zu PSA.

Ein Teil der Modelle basieren noch auf GM-Plattformen, andere schon auf PSA-Technik. Der 2015 gestartete Astra K gehört zu den GM-Modellen. Bevor die 2021 startende nächste Generation Astra L auf die PSA-Basis gestellt wird, erhält er nun noch mal ein Facelift und neue Motoren. Wir haben das Auto mit dem 130 PS starken Turbobenziner und Handschaltung getestet.

Aber zunächst nochmal kurz zur generellen Marschrichtung: Die Kleinstwagen Adam und Karl sowie der Cascada sind kürzlich ausgelaufen, der neue Corsa beruht auf PSA-Technik, genauso wie der 2020 startende Mokka-X-Nachfolger und derzeit schon die SUVs Crossland X und Grandland X.

GM-Modelle bleiben vorerst noch der Astra und der Insignia. Die GM-Modelle werden auch GM-Motoren kriegen, nur die PSA-Modelle bekommen auch PSA-Motoren. Das hat offenbar nicht nur technische Gründe, sondern beruht auch auf den Lizenzbestimmungen: Opel darf in das GM-Modell Astra nicht einfach PSA-Motoren einbauen, auch wenn sie passen.

So bekommt auch das Astra-Facelift GM-Motoren. Es handelt sich um Aggregate, die von Opel noch unter GM-Ägide entwickelt wurden, und die bisher bei Opel noch nicht zum Einsatz kommen, wohl aber bei asiatischen GM-Modellen. Man darf vermuten, dass dieselben Aggregate auch dem (2017 gestarteten) Insignia B zugute kommen, wenn er (wahrscheinlich 2021) ein Facelift bekommt.

Was hat sich bei den Motoren geändert?

Den Astra gibt es künftig nur noch mit Dreizylinder-Motoren. Auf der Dieselseite wird der 1,6-Liter-Vierzylinder durch einen 1,5-Liter-Dreizylinder ersetzt. Bei den Benzinern gab es bisher einen Einliter-Turbobenziner mit 105 PS, einen 1,4-Liter-Turbo mit 150 PS sowie mit einem 1,6-Liter-Turbo mit 200 PS. Eine Powerversion mit 200 PS wird es mangels Nachfrage künftig nicht mehr geben, genauso wenig übrigens wie eine Erdgasversion, wie Benzinmotoren-Entwickler Matthias Alt mir sagt.

Und bei den schwächeren Aggregaten? Hier liegt der Nachfrageschwerpunkt laut Opel bei 120 bis 130 PS. Das lässt sich mit einem 1,2-Liter-Turbo besser darstellen als mit einem 1,0-Liter oder einem 1,4-Liter, so Alt. Daher wird vor allem ein 1,2-Liter-Turbo mit drei Zylindern angeboten.

Also nur noch Dreizylinder?

Richtig, nur noch Dreizylinder-Motoren. Alle sind völlig neu. Alle sind noch unter GM-Ägide entstanden, haben nichts mit PSA zu tun, wie Alt mehrmals betont. Die Palette beginnt bei 110 PS. Beim VW Golf beginnt sie bei 85 PS. Gefragt, ob beim Astra nicht noch eine 90-PS-Version nachkommt, schüttelt Alt den Kopf. Da müsste man den Motor schon arg herunterregeln, das wäre schade, sagt er.

Ich erkenne: Die Hardware ist bei den drei Versionen des 1,2-Liter-Motors immer die gleiche, die unterschiedliche Leistung von 110, 130 und 145 PS kommt nur durch die Motorsteuerung zustande. Mit anderen Worten, die Kosten für Opel sind bei allen Motoren die gleichen, die Leistung wird nur per Software heruntergeregelt und die Preise macht die Marketingabteilung. Eine 90-PS-Version müsste wohl (bei gleichen Kosten) so günstig sein, dass es sich nicht mehr rechnet.

Wie fährt er sich denn, dieser Dreizylinder?

Gut. Schon als Beifahrer spüre ich den Vorwärtsdrang des Motors. Auch als ich später selbst am Steuer sitze, gefällt mir das Aggregat. Es klingt (trotz Ausgleichswelle) ein klein bisschen rau, und zwar in allen Drehzahlbereichen, aber mich stört das keineswegs.

Vor allem ist der Schub aus dem Drehzahlkeller beeindruckend. 225 Newtonmeter sind für einen 1,3-Tonner ja schon ordentlich. Zum Vergleich: Die Version mit 110 PS hat 195 Newtonmeter, der 85-PS-Basismotor im Golf 175 Newtonmeter.

Stolz ist man bei Opel auch auf die geringen CO2-Emissionen. Dafür hat man erstens an der Aerodynamik gefeilt und zweitens an den Motoren. So liegen die Diesel im Astra unter 95 Gramm pro Kilometer, die Benziner allesamt unter 99 Gramm. Das sind in der Tat gute Werte.

Und Fahrwerk, Lenkung?

Mein Testwagen hat das optionale Sportfahrwerk mit Watt-Gestänge. Es soll für mehr Komfort sorgen, weil das Gestänge die Zentrifugalkräfte in der Kurve aufnimmt. Das Fahrwerk ist auf manchen Oberflächen vielleicht ein kleines bisschen zu hart, geht aber völlig in Ordnung. Auch die etwas indirekte Lenkung stört mich nicht.

Auf Motor1.com mehr lesen: Mehr Daten das Fazit des Redakteurs. Hier weiterleiten lassen.

Mehr zum Astra Facelift und zur nächsten Generation:

Opel Astra (2019) Facelift: Jetzt stehen auch die Preise fest (Update)

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