• 05.07.2019 10:25

  • von Roland Hildebrandt

Opel Astra (2019) Facelift: Sparsame Turbo-Dreizylinder und digitales Cockpit

Der Opel Astra bekommt zur Modell-Halbzeit ein umfangreiches Facelift. Speziell die Motoren werden komplett umgekrempelt. Wir haben alle Infos

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Nun ist es amtlich: Opel überarbeitet den Astra, um auf Augenhöhe mit aktueller und kommender Konkurrenz vom Schlage eines Ford Focus oder VW Golf zu sein. Während man optisch davon nicht wirklich viel mitbekommt (was für das Design spricht ...), passiert unter dem Blech so einiges. Das Highlight dürften die neuen Motoren sein. Ihre Eckdaten klingen verdächtig nach PSA-Technik.

Sehen wir also genauer hin: Die 1,2- bis 1,5 Liter-Dreizylinder-Triebwerke bieten ein Leistungsspektrum von 77 kW/105 PS bis 107 kW/145 PS. Versprochen wird "reichlich Fahrkomfort mit minimaler Geräuschentwicklung". So reduziert unter anderem eine gegenläufige Ausgleichswelle im Motorblock mögliche Vibrationen. Bereits die Basismotorisierungen verfügen jetzt serienmäßig über Sechsgang-Schaltgetriebe. Als Highlight gibt es optional eine Neunstufen-Automatik.

Auch die intensive Entwicklungsarbeit im Windkanal hat sich ausgezahlt: Mit einem cw?Wert von 0,25 gehört der Sports Tourer zu den Kombis mit dem niedrigsten Luftwiderstandswert überhaupt, während der Fünftürer mit einem cw-Wert von 0,26 die Klasse der Fließheck-Kompakten anführt. Damit ist der neue Astra eines der aerodynamischsten Fahrzeuge auf dem Markt.

Ein ganzes Maßnahmen-Bündel trägt zu den herausragenden Werten bei. Dazu gehören eine optimierte Motorraumabdeckung, ein deflektorförmiger Hinterachslenker sowie eine Abdeckung für den Kühlergrill. Der obere und untere Teil des Kühlergrills des neuen Astra öffnet und schließt automatisch und unabhängig voneinander. Dadurch wird der frontale Luftstrom verbessert. Einen wesentlichen Beitrag zu diesem Entwicklungssprung bei der Aerodynamik leistete auch die Verbesserung des Unterbodenluftstroms - Turbulenzen wurden dort auf ein Minimum reduziert.

Das Chassis des Astra ist weiter entwickelt worden: Neue Stoßdämpfer steigern den Fahrkomfort. Mit dem optionalen Sportfahrwerk kommen straffere Dämpfer, eine direktere Lenkung sowie eine fahraktive Watts-Link-Hinterachse an Bord.

Technologien wie Benzinpartikelfilter und SCR-Kat beim Diesel (Selective Catalytic Reduction) sorgen dafür, dass schon heute alle Motoren des neuen Astra die künftige Euro 6d-Norm (ohne Temp!) erfüllen. Dazu kommt die bei allen Vollaluminium-Triebwerken serienmäßige Start/Stopp-Funktion.

Die kompakten Dreizylinder-Turbobenziner sind mit 1,2 und 1,4 Liter Hubraum verfügbar. Mit einer Leistungsspanne von 81 kW/110 PS bis 107 kW/145 PS und einem maximalen Drehmoment von 195 bis 236 Newtonmeter. Der Astra 1.2 ist mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombiniert, während im Astra 1.4 ein stufenloses Automatikgetriebe (CVT) für die Kraftübertragung sorgt. Beim CVT-Getriebe kann der Fahrer alles der Automatik überlassen oder alternativ manuell schalten. Der in den Zylinderkopf integrierte wassergekühlte Abgaskrümmer trägt zur schnellen Motorerwärmung bei, was Emissionen bereits nach dem Kaltstart wirksam senkt. Vergleicht man die Verbrauchsdaten der Benziner mit 81 kW/110 PS, 96 kW/130 PS und 107 kW/145 PS mit den entsprechenden Motoren der Vorgängergeneration, so reduziert sich der CO2-Ausstoß jeweils um über fünf, rund 19 und über 15 Prozent. Beim Gasgeben stehen innerhalb von 1,5 Sekunden bei nur 1.500 min-1 bereits 90 Prozent des maximalen Drehmoments zur Verfügung.

Betrachten wir uns die Motoren des Opel Astra 2019 in der Übersicht:

 1.2, 81 kW (110 PS):
Drehmoment: 195 Nm bei 2.000-3.500 U/min
Abgasnorm: Euro 6d
Getriebe: 6-Gang manuell
Verbrauch (WLTP): 5,2-5,5 Liter/100 km
CO2-Ausstoß (WLTP): 120-127 g/km

1.2, 96 kW (130 PS):
Drehmoment: 225 Nm bei 2.000-3.500 U/min
Abgasnorm: Euro 6d
Getriebe: 6-Gang manuell
Verbrauch (WLTP): 5,2-5,5 Liter/100 km
CO2-Ausstoß (WLTP): 120-127 g/km

1.2, 107 kW (145 PS):
Drehmoment: 225 Nm bei 2.000-3.500 U/min
Abgasnorm: Euro 6d
Getriebe: 6-Gang manuell
Verbrauch (WLTP): 5,2-5,5 Liter/100 km
CO2-Ausstoß (WLTP): 120-127 g/km

1.4, 107 kW (145 PS):
Drehmoment: 236 Nm bei 1.500-3.500 U/min
Abgasnorm: Euro 6d
Getriebe: CVT
Verbrauch (WLTP): 5,7-5,9 Liter/100 km
CO2-Ausstoß (WLTP): 132-136 g/km

1.5D, 77 kW (105 PS):
Drehmoment: 260 Nm bei 1.500-2.500 U/min
Abgasnorm: Euro 6d
Getriebe: 6-Gang manuell
Verbrauch (WLTP): 4,4-4,7 Liter/100 km
CO2-Ausstoß (WLTP): 117-124 g/km

1.5D, 90 kW (122 PS):
Drehmoment: 300 Nm bei 1.750-2.500 U/min
Abgasnorm: Euro 6d
Getriebe: 6-Gang manuell
Verbrauch (WLTP): 4,4-4,7 Liter/100 km
CO2-Ausstoß (WLTP): 117-124 g/km

1.5D, 90 kW (122 PS):
Drehmoment: 285 Nm bei 1.500-2.750 U/min
Abgasnorm: Euro 6d
Getriebe: 9-Stufen-Automatik
Verbrauch (WLTP): 4,9-5,3 Liter/100 km
CO2-Ausstoß (WLTP): 130-139 g/km

Verglichen mit dem entsprechenden Vorgängermodell sinken die Verbrauchs- und CO2-Werte bei den neuen Dieselmotoren mit 77 kW/105 PS und 90 kW/122 PS um bis zu 17 Prozent, respektive um rund zehn Prozent.

Die Emissionen bei den 1.5-Diesel-Triebwerken werden mit großem technischem Aufwand auf ein Minimum reduziert. Das System zur Abgasnachbehandlung besteht aus dem passiv wirkenden Oxidations-Katalysator, der AdBlue-Einspritzung, dem SCR-Kat (Selective Catalytic Reduction) und dem Dieselpartikelfilter.

Und optisch? Hier hat man sich angenehm zurückgehalten. Die neue Astra-Front wird nun von einem Grill in 3D-Optik geprägt. Und während der Innenraum mit dem Bose-High-End-Soundsystem zum Konzertsaal wird, imponiert der Astra äußerlich mit dem High Gloss Black Pack samt hochglanzschwarzer Zierleisten.

Die Opel-Ingenieure haben das Fahrzeug außerdem mit einer neuen optionalen Hightech-Frontkamera sowie einer Rückfahrkamera weiter digitalisiert. Die neue Frontkamera ist kleiner und in Zusammenarbeit mit einem schnelleren Prozessor deutlich leistungsfähiger als bisher. So erkennt sie nun nicht mehr nur Fahrzeuge, sondern auch Fußgänger.

Des Weiteren kann der Verkehrsschild-Assistent dank der hochauflösenden Kamera jetzt noch mehr Verkehrszeichen verarbeiten und als Symbol im Display anzeigen. Die in Verbindung mit dem neuen Infotainment-System Multimedia Navi Pro erhältliche digitale Rückfahrkamera ist ebenfalls leistungsstärker. Die Ansicht auf dem Monitor vom Verkehrsgeschehen hinter dem Fahrzeug erscheint entzerrt und schärfer; die Kontraste sind bei Dunkelheit besser sichtbar.

Bestens vernetzt sind Astra-Kunden mit den Apple CarPlay und Android Auto kompatiblen Systemen Multimedia Radio, Multimedia Navi und Multimedia Navi Pro. Das Top-of-the-Line-Gerät Multimedia Navi Pro verfügt wie im Insignia über einen acht Zoll großen Farb-Touchscreen und lässt sich wahlweise auch per Sprachsteuerung bedienen. Die Navigationsansicht selbst erscheint mit neu gestalteten Symbolen in einem frischeren, moderneren Look. Gleiches gilt für die Instrumentenanzeige: Fahrer blicken im neuen Opel Astra erstmals auf einen digitalen Tacho.

Kompatible Smartphones lassen sich künftig auch im Kompaktklasse-Modell ganz einfach induktiv per Wireless Charging laden. Dazu muss das eigene Smartphone nur in die dafür vorgesehene Öffnung in der Mittelkonsole gesteckt werden - ein leerer Akku gehört so der Vergangenheit an.

Last, but not least hält im neuen Astra ein weiteres Komfort-Feature Einzug, das die Fahrt in der kalten Jahreszeit angenehmer und sicherer macht: die beheizbare Windschutzscheibe. Feine, so gut wie unsichtbare Lamellen durchziehen die Frontscheibe und sorgen dafür, dass Astra-Fahrer an frostigen Tagen schnell den vollen Durchblick haben und die Scheibe nicht mehr beschlägt.

Opel zufolge soll der geliftete Astra bereits in einigen Wochen bestellbar sein. Bislang starten die Preise bei 18.635 Euro für den 90-PS-Turbobenziner. 

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