• 11.12.2022 09:53

  • von Roland Hildebrandt

Neuzulassungen November 2022: Ford im Aufwind

Der Neuwagenmarkt in Deutschland kann wieder zulegen, doch die Krise ist noch nicht überwunden: Diese Marken konnten deutlich zulegen

(Motorsport-Total.com/Motor1) - 260.512 Personenkraftwagen (Pkw) wurden im November 2022 neu zugelassen und damit plus 31,4 Prozent mehr als im Vergleichsmonat. Die Anzahl der gewerblichen Neuzulassungen nahm um 36,3 Prozent zu, ihr Anteil betrug 63,8 Prozent, private Neuzulassungen stiegen um 23,5 Prozent. Insgesamt wurden in den ersten elf Monaten des Jahres 2,4 Prozent weniger Pkw neu zugelassen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

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Ford Fiesta (2022) Zoom

Im Segment der Kleinwagen erreichte der Opel Corsa die meisten Neuzulassungen, in der Mittelklasse das Tesla Model 3. Die Oberklasse wurde vom Porsche Taycan angeführt, die SUVs vom Ford Kuga. Der VW Transporter dominierte das Segment der Utilities, bei den Wohnmobilen war es der Fiat Ducato. In allen weiteren Segmenten zeigen sich die zulassungsstärksten Modelle des Vormonats.

Mit 7.033 Neuzulassungen war im November 2022 der VW Golf das meistverkaufte Auto in Deutschland, doch die Konkurrenz liegt nur knapp dahinter: 6.867 Neuzulassungen entfielen auf den Fiat 500, 6.811 auf das Tesla Model 3 und 6.742 auf den VW Tiguan. Bei den Plug-in-Hybriden führt der Ford Kuga die Statistik an.

Audi bei den deutschen Marken mit dem größten Plus

Bei den deutschen Marken erreichte Audi im November mit einem Zulassungsplus von 109,1 Prozent den deutlichsten Zuwachs. Volkswagen (+58,3 %) und Ford (+54,3 %) erreichten Zulassungssteigerungen von mehr als 50 Prozent, Mercedes erreichte ein Plus von 34,0 Prozent. Bei Porsche (+14,8 %) und BMW (+13,4 %) lag der Zuwachs ebenfalls noch im zweistelligen Bereich.

Bei Smart (-46,2 %), Mini (-6,8 %) und Opel (-2,0 %) gingen die Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahresmonat hingegen zurück. Der größte Anteil an den Neuzulassungen entfiel wiederholt auf Volkswagen mit 18,0 Prozent, gefolgt von Mercedes mit 10,6 Prozent.


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Von den Importmarken mit einem Neuzulassungsanteil von 2,5 Prozent und mehr erreichte Tesla im November mit plus 92,7 Prozent den größten Zuwachs, gefolgt von Dacia (+83,3 %), Seat (+63,0 %) und Toyota, deren Neuzulassungen um Plus 40,1 Prozent höher lagen als im Vergleichsmonat. Mit nun 2,7 Prozent Marktanteil liegt Dacia inzwischen nur noch 0,1 Prozent hinter der Mutter Renault.

Fiat und Kia im Aufwind

Steigerungen von mehr als 20 Prozent verzeichneten Fiat (+27,1 %) und Kia (+23,1 %). Hyundai erreichte ein Plus von 2,7 Prozent. Unter den Importmarken mit mehr als 2,5 Prozent Neuzulassungsanteil verzeichneten Renault (-30,2 %) und Skoda (-2,1 %) hingegen rückläufige Ergebnisse.

Der größte Neuzulassungsanteil entfiel mit 29,1 Prozent auf das Segment der SUVs, die im Berichtsmonat um 31,2 Prozent zulegten, gefolgt von der Kompaktklasse, deren Anteil nach einem Plus von 35,9 Prozent 16,1 Prozent betrug. Die Mittelklasse erreichte einen Anteil von 11,9 Prozent (+63,6 %), der Anteil der Geländewagen betrug 11,6 Prozent (+52,9 %).

Kia EV6 GT-Line mit 168-kW-RWD im Dauertest (1)

Kia EV6 GT-Line Zoom

Den deutlichsten Zuwachs fuhren die Großraum-Vans mit einem Plus von 188,4 Prozent ein. Ihr Anteil an den Neuzulassungen im November betrug danach 2,4 Prozent. Weniger gefragt waren hingegen die Wohnmobile die mit 23,3 Prozent den stärksten Rückgang verzeichneten. Ihr Anteil betrug 1,2 Prozent. Allerdings hat die Branche mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. Die Kleinwagen lagen um 4,6 Prozent und einem Anteil von 11,0 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahresmonats, ebenso die Mini-Vans.

Deutscher Markt legt insgesamt zu

Die Neuzulassungszahlen der Elektro-Pkw (BEV) legten im Berichtsmonat mit 57.980 Einheiten um 44,0 Prozent zu. Ihr Anteil betrug 22,3 Prozent und lag damit über dem Anteil der Plug-in Hybride, der mit 44.581 Neuzulassungen 17,1 Prozent betrug. Insgesamt wurden einschließlich der Plug-in-Hybride 88.278 Hybride neu zugelassen.

Mit einem Anteil von 27,9 Prozent waren die meisten Neuzulassungen den Benzinern zuzurechnen, deren Anzahl im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,1 Prozent zunahm. Bei den Diesel-Pkw zeigte sich ein Anstieg der Neuzulassungen von 27,6 Prozent, ihr Anteil an den Neuzulassungen betrug 15,3 Prozent. Die Anzahl der flüssiggasbetriebenen Neuwagen legte mit 1.490 Einheiten um 19,3 Prozent zu, ihr Anteil betrug 0,6 Prozent. Es kamen 119 Erdgas-Pkw zur Neuzulassung und damit 35 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Ihr Anteil betrug 0,0 Prozent.

Audi RS 6 Avant Performance (2023)

Audi RS 6 Avant Performance Zoom

Der deutsche Pkw-Markt legte im November kräftig zu. Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden 260.600 Pkw neu zugelassen. Das waren 31 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. In den ersten elf Monaten lag das Neuzulassungsvolumen um 2 Prozent (2,34 Millionen Einheiten) unter dem Vorjahresniveau. Die internationalen Hersteller erreichten in den ersten elf Monaten 2022 einen Marktanteil von gut 39 Prozent.

Hoffnung auf einen kleinen Endspurt

Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), sagte: "Am Ende eines insgesamt enttäuschenden Autojahres kommt Hoffnung auf einen kleinen Endspurt auf. Der November verlief recht erfreulich. Auch für Dezember gibt es Hinweise auf gute Zulassungszahlen. Viele Kunden und Händler wollen noch möglichst viele E-Fahrzeuge neu zulassen, bevor Anfang 2023 die Umweltbonus-Förderung deutlich gekürzt wird. Dennoch erwarten wir, dass der Markt 2022 mit insgesamt 2,6 Millionen neuen Pkw auf dem Tiefpunkt bleibt."

Der Absatz der reinen Elektro-Pkw stieg um 22 Prozent auf über 58.000 Einheiten. Plug-in-Hybride legten um 60 Prozent noch stärker als im Vormonat zu. Da für Plug-in-Hybride die Förderung ab Januar komplett wegfällt, holen sie aktuell stark auf. Reine batterieelektrische Pkw und Plug-In-Hybride kamen zusammengenommen im November auf einen Marktanteil von 39 Prozent. Vier von zehn neuen Pkw waren also ein Elektrofahrzeug. 15 Prozent aller Neuwagen wurden im November mit einem Dieselmotor ausgeliefert.

Die privaten Neuzulassungen wuchsen im November um 23 Prozent auf 94.000 Einheiten. Nach elf Monaten lag der private Pkw-Markt damit 2 Prozent über Vorjahresniveau, sein Anteil am Gesamtmarkt stieg auf 36 Prozent.

Der Nutzfahrzeugmarkt wuchs im November um 14 Prozent auf 32.500 Neuzulassungen. Mit über 280.000 Einheiten stand nach 11 Monaten insgesamt allerdings ein Minus von 13 Prozent zu Buche.

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