Manthey verpasst dem Porsche 911 GT3 RS eine fette Flosse
Der Porsche 911 GT3 RS hat seine Heckscheibe zugunsten einer Kohlefaserplatte mit einer Haifischflosse verloren, die vom 963-Langstreckenrenner abgeleitet ist
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Nachdem Porsche im vergangenen Monat den überarbeiteten 911 GT3 vorgestellt hat, warten wir nun auf die Vorstellung des dazugehörigen RS. Bevor es soweit ist, peppt Manthey die bisherige Rennsport-Variante mit einem werkseitig unterstützten Aerodynamik-Kit auf.

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Porsche 911 GT3 RS mit Manthey-Kit Zoom
Das signifikante Upgrade für den 911 GT3 hat den Segen des Automobilherstellers und lässt die Garantie des Autos nicht erlöschen. Zur Erinnerung: Porsche ist seit Ende 2013 zu 51 % an dem Unternehmen mit Sitz in Meuspath (Deutschland) beteiligt.
Was sofort auffällt: Die Heckscheibe ist verschwunden. An ihrer Stelle montiert Manthey eine 25 Prozent leichtere Kohlefaserplatte, auf die eine gleichfalls aus CfK gefertigte Shark-Finne montiert ist, die - vom Sportwagen-Weltmeisterschafts-Siegerfahrzeug 963 abgeleitet - die Kurvenstabilität erhöht. Im Zusammenspiel mit sechs weiteren zusätzlichen Dachfinnen leitet sie zudem die warme Abluft des Frontkühlers nach außen ab und sorgt so selbst unter extremen Einsatzbedingungen für kühlere Prozessluft am Heck.
1.000 Kilogramm Abtrieb bei 285 km/h
Das geteilte DRS-Flügelblatt aus CfK erhöht in Verbindung mit vergrößerten und neu geformten Flügel-Endplatten den Abtrieb an der Hinterachse. Auch der deutlich verbreiterte Heckdiffusor mit längeren Finnen aus CfK steigert den Abtrieb, ohne den Luftwiderstand zu erhöhen. Die Radverkleidungen (Aerodiscs) aus CfK reduzieren den Luftwiderstand und vervollständigen das Zusammenspiel aller Aerodynamik-Komponenten zur Optimierung des Luftstroms und maximieren so die Gesamteffizienz.
Um den Abtrieb zu erhöhen, hat Manthey auch den Diffusor vergrößert. Um den Luftwiderstand zu verringern, ist der 911 GT3 RS mit Aerodisc-Radabdeckungen aus Kohlefaser ausgestattet. Mit all diesen Änderungen generiert die Rennmaschine nun über 1.000 Kilogramm Abtrieb bei 285 km/h.
Das Manthey-Kit bietet aber noch mehr als die Modifikationen an der Karosserie. An der Vorderachse wurden die Federraten um 30 Prozent, an der Hinterachse um 15 Prozent erhöht. Vier Rad- und drei Aufbaubeschleunigungssensoren sorgen in Verbindung mit einem neu entwickelten Steuergerät vollautomatisch für eine extrem schnelle und noch präzisere Dämpferabstimmung.
Optimiert für die Rennstrecke
Die neuen Stoßdämpfer arbeiten mit je zwei getrennten Ventilen für Druck- und Zugstufe und werden unabhängig voneinander geregelt. Dies gewährleistet eine exakte Anpassung an wechselnde Fahrsituationen und Fahrbahnbedingungen, um die Fahrstabilität auf der Rennstrecke zu maximieren.

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Porsche 911 GT3 RS mit Manthey Kit auf der Nürburgring-Nordschleife Zoom
Je nach Fahrmodus (Normal, Sport, Track) sind verschiedene Parametersätze für unterschiedliche Dämpfergrundkennungen verfügbar. Im Track Modus kann das Grund-Set-up zudem über die Drehregler am Lenkrad manuell an die persönlichen Vorlieben angepasst werden. Zu den weiteren Änderungen gehören neue Stoßdämpfer, Rennbremsbeläge (für Fahrzeuge mit Keramikbremsen) und einige andere Teile. Die Goodies reichen von Karosserieaufklebern und beleuchteten Einstiegsleisten aus Kohlefaser bis hin zu LED-Türscheinwerfern und einer Abschleppöse, die nicht auf öffentlichen Straßen verwendet werden darf.
"Mit dem Manthey Kit ist der 911 GT3 RS auf der Rundstrecke vor allem in mittelschnellen Kurven noch einmal deutlich besser geworden", sagt Porsche-Markenbotschafter Jörg Bergmeister. "Das Auto wankt, rollt und nickt noch weniger und bietet damit eine deutlich stabilere Aerodynamikplattform. Der hohe Anpressdruck bleibt also unter allen Fahrbedingungen konstant."
Wie schnell ist er auf der Nordschleife?
"Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben wir gemeinsam mit den Porsche Ingenieuren am neuen Manthey Kit für den 911 GT3 RS gearbeitet und haben dies mehrere tausend Kilometer auf europäischen Rennstrecken und auf der Nürburgring Nordschleife getestet.
Unsere Daten versprechen eine deutliche Verbesserung der Rundenzeit im Vergleich zum serienmäßigen 911 GT3 RS. Bisher blieb es uns aufgrund der Witterungsbedingungen verwehrt, auf der Nordschleife eine offizielle Rundenzeit zu erzielen. Dies wollen wir bei der nächsten passenden Gelegenheit nachholen", sagt Nicolas Raeder, Geschäftsführer der Manthey Racing GmbH.
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Das Manthey Kit für den 911 GT3 RS kann ab sofort bestellt werden und ist in den EU-Märkten ab Januar 2025 und außerhalb der EU ab März 2025 zum Preis ab 76.911 Euro zuzüglich länderspezifischer Umsatzsteuer und Einbau in den Porsche-Zentren verfügbar. Das Auto selbst muss natürlich schon vorhanden sein.


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