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  • 11.04.2022 13:22

  • von Manuel Lehbrink

Kia Niro EV (2022): Erste Sitzprobe im neuen Elektro-Kompakt-SUV

Eigentlich handelt es sich bei der zweiten Generation des Kia Niro EV nur um ein sehr umfangreiches Facelift: Ist es gelungen? Wir haben eine Sitzprobe gemacht

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Sechs Jahre nach der Markteinführung der ersten Generation des Kia Niro schickt der koreanische Hersteller das Fahrzeug in die zweite Generation. Und weiterhin wird das beliebte Modell als Vollhybrid, Plug-in-Hybrid sowie als reine Elektroversion erhältlich sein. Wir konnten im Zuge einer ersten Sitzprobe den Kia Niro EV nun schon etwas genauer unter die Lupe nehmen. Lohnt sich die neue Generation auf den ersten Blick? Wir sagen es ihnen ...

Titel-Bild zur News:

Kia Niro EV (2022) in der ersten Sitzprobe Zoom

K statt E-GMP

Bevor wir zur Optik kommen, möchten wir aber einen Blick auf die technischen Daten werfen, die Kia nun veröffentlicht hat. Und anders als sich das manch einer vielleicht gewünscht hat, hebt der Autobauer den Niro EV nicht auf die E-GMP-Basis, auf der beispielsweise auch der EV6 und der kommende EV9 basieren. Es bleibt also bei der bekannten K-Plattform, die mittlerweile in die dritte Generation überarbeitet wurde.

Im Umkehrschluss heißt das, dass sich an den bekannten Leistungsdaten der ersten Niro-Generation nicht wirklich etwas ändert. Es bleibt bei einer maximalen Leistung von 150 kW (204 PS in alter Währung).

So beschleunigt der Niro EV auch weiterhin in 7,8 Sekunden via Frontantrieb von 0-100 km/h und erreicht eine ebenfalls identische Höchstgeschwindigkeit von 167 km/h. Der Lithium-Ionen-Polymer-Akku ist allerdings etwas größer geworden. Der Kapazität-Zuwachs liegt aber unter einer Kilowattstunde. Netto passen jetzt also 64,8 kWh in den Energiespeicher.


Fotostrecke: Kia Niro EV (2022): Erste Sitzprobe im neuen Elektro-Kompakt-SUV

Aus 455 werden 463 Kilometer

Einen fulminanten Reichweiten-Sprung kann man deshalb nicht erwarten. Aus aktuell 455 km werden so 463 km laut WLTP-Zyklus. Und die dürften genauso realistisch erreichbar sein wie beim Vorgänger, mit dem wir bei einem Dauertest über drei Monate unter anderem auch die eine oder andere Langstreckenfahrt unternommen haben. Zu dem entsprechenden Bericht geht es hier entlang.

Geladen kann übrigens weiterhin mit bis zu 75 kW an den entsprechenden Schnellladesäulen. Wie beim EV6 können über die "Vehicle-to-Load"-Funktion jetzt externe Geräte mit bis zu 3 kW aus der Niro EV-Batterie versorgt werden.

Wie bereits vermutet verschwindet die Version mit der kleinen Batterie vom Markt. Das Modell mit 39-kWh-Akku, einer Reichweite von 289 Kilometer und dem 100 kW starken Motor wurde einfach nicht genügend nachgefragt. Lediglich 10 Prozent der Kia e-Niro-Kunden entschieden sich für diese Variante.

Länger, breiter, höher

Mit 4,42 Metern ist der Niro EV um 65 mm länger als sein Vorgänger. Leicht zugelegt hat er auch in der Breite (1.825 mm, + 20 mm) und in der Höhe (1.570 mm, + 10 mm). Durch diese neuen Proportionen und den gewachsenen Radstand (2.720 mm, + 20 mm) geht es im Innenraum noch einmal etwas geräumiger zu. Vor allem merkt man den Zugewinn an Raum auf der Rücksitzbank.

Die neue Karosserie weist im Vergleich zur bisherigen eine etwas höhere Verwindungssteifigkeit auf. Deutlich gesteigert wurde der Einsatz von hochfestem formgehärteten Stahl (plus 22 Prozent), der eine höhere Stabilität bei gleichzeitiger Gewichtseinsparung ermöglicht. Insgesamt konnte so 6 Prozent Gewicht von der Rohkarosse gehobelt werden. Das entspricht 20,3 Kilogramm.

Ungewöhnliche Lackierung

Das Design ist von der 2019 vorgestellten Habaniro-Studie beeinflusst. Übernommen wird sogar die ungewöhnliche Bicolor-Lackierung, bei der nicht das Dach, sondern der Bereich an der C-Säule andersfarbig ist.

Das sieht schon gewöhnungsbedürftig aus. Man muss diese Option aber nicht bestellen, wie uns Kia versichert. Dazu kommen dann noch die typischen SUV-Elemente wie eine schwarze Schutzbeplankung am unteren Ende der Karosserie und der für den Niro EV vorbehaltene Kühlergrill, welcher geschlossen ist.

Die Front zeichnet sich außerdem durch die U-förmige Lichtsignatur der Tagfahrbeleuchtung aus. Darüber sitzen die eigentlichen Scheinwerfer. Die Kia-typische "Tigernase" wurde weiterentwickelt und die Gestaltungsform zieht sich nun über die Motorhaube und findet ihren Abschluss am oberen Ende der Frontscheibe.

Innenraum aus hochwertigen Recycling-Materialen

Am Heck gibt es bumerangförmige Rücklichter. Es ist schon spannend, wie Kia es schafft, von Generation zu Generation immer wieder ein komplett neues Design aus dem Hut zu zaubern, das dazu auch noch so gefällig ist.

Im Innenraum unterstreichen hochwertige Recycling-Materialien die nachhaltige Ausrichtung des Niro. Papierfaser, Eukalyptusblätter, Sie wissen schon. Alles wirkt bereits in dem uns zur Verfügung gestellten Vorserienmodell sehr gut verarbeitet.

Im Cockpit selbst finden sich zwei nebeneinander platzierte 10,25-Zoll-Displays, die aussehen wie eines. Darunter sitzt dann die gleiche Multifunktions-Bedienleiste wie beim Kia EV6 oder auch dem Kia Sportage. Neu ist das blaue Leuchtelement vor dem Beifahrer, das Teil der Ambientebeleuchtung ist.

Mehr Konnektivität, mehr Assistenz

Ein 10 Zoll große Head-up-Display projiziert wichtige Fahrinformationen, Hinweise der Assistenzsysteme und Navigationsbefehle direkt auf die Frontscheibe. Darüber hinaus gibt es USB-C-Anschlüsse, Online-Dienste über Kia Connect, ein Remote-Park-Assistent und ein neuer Blumenstrauß an Sicherheits- und Komfortassistenten.

Die Mittelkonsole hat eine asymmetrische Optik, doch von der Grundform her ist sie konventionell. Darauf gibt es ein blau illuminiertes Drehrad für die Auswahl der Getriebemodi.

Vom EV6 übernommen wurde auch die Idee, einen Kleiderbügel in die Vordersitze zu integrieren. Alles in allem wird so gefühlt ein "EV6 Light" aus dem Niro EV. So lässt sich auch verschmerzen, dass nur der Beifahrer-Sitz die Relax-Funktion hat. Aber die K-Plattform ist halt nicht E-GMP.

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Ein Datum zur Markteinführung hat Kia übrigens noch nicht genannt. Und auch zu den Preisen äußerte sich der Hersteller noch nicht. Bei dem Basispreis des aktuellen e-Niro von unter 40.000 Euro wird es allerdings nicht bleiben, da dieser Preis für das Modell mit der kleinen Batterie gilt. Die Version mit 64-kWh-Akku kostet aktuell mindestens 42.790 Euro. Diese Zahl sollte als guter Anhaltspunkt dienen können.

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