powered by Motorsport.com
  • 05.02.2023 16:06

  • von Manuel Lehbrink

Ford lässt sich einen Drive-in-Modus patentieren

Ford lässt sich in den USA einen Autokino-Modus patentieren, der die Hinterachse absenkt, das Tagfahrlicht ausschaltet und das Infotainment-System dimmt

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Auch wenn Autokinos - gerade in Europa - nicht mehr wirklich häufig sind ... es gibt sie noch. Und sie erlebten während der Corona-Kontaktbeschränkungen auch eine gewisse Renaissance. In den USA gehören befahrbare Lichtspielhäuser aber immer noch zum Kulturgut. Selbst wenn es auch nur noch rund 320 dieser Schauplätze gibt. Aber genau dort hat sich Ford jetzt einen entsprechenden "Fahrmodus" patentieren lassen.

Titel-Bild zur News:

Ford Drive-In Movie Patent Zoom

Sitzen und die Aussicht genießen

Zunächst einmal sollten wir über den sogenannten "Carolina Squat" sprechen. Das ist der Trend, Fahrzeuge so zu modifizieren, dass sie hinten deutlich tiefer liegen und die Front zum Himmel zeigt. Manche Leute setzen diese Fahrwerksmodifikation mit einem sitzenden Hund gleich. Und in Autokinos hat man ja öfter das Problem, das der obere Rahmen der Windschutzscheibe die Sicht auf die Leinwand behindert. Ford will das ändern.

Seltsamerweise wird diese Funktion in der Patentbeschreibung des Herstellers aber nur am Rande erwähnt. Der Schwerpunkt des Drive-in-Modus liegt nämlich auf dem Infotainment-System, das für Kinobesucher in modernen Fahrzeugen ebenfalls problematisch sein kann. Ein völlig dunkler Innenraum ist im Kino immer am besten, aber man muss trotzdem die Stereoanlage auf einen lokalen Sender einstellen, um den Ton zu hören.

Mehr von Ford:

Ford plant Stellenabbau in Europa wegen Elektro-Strategie
Ford Mustang Mach-E wird zu Leichenwagen und Stretch-Limo

Das bedeutet, dass das mittlere Display in der Regel beleuchtet bleibt und selbst die niedrigste Lichtstufe kann das Filmerlebnis negativ beeinflussen. Außerdem kann es vorkommen, dass das Infotainment-System nach einigen Minuten eine Zeitüberschreitung feststellt und sich automatisch abschaltet. In der Regel ist dann ein Neustart des Fahrzeugs oder zumindest ein elektrischer Systemneustart erforderlich, um den Ton wiederherzustellen. Und dies kann wiederum die Scheinwerfer oder Tagfahrlichter aktivieren. Nervig. Dann auch für andere Kinobesucher.

Mit dem Drive-in-Modus könnte all das der Vergangenheit angehören. Die Aktivierung des Systems würde nicht nur die uneingeschränkte Nutzung der Stereoanlage in einer dunklen Umgebung ermöglichen, sondern es könnte auch die Klimaanlage und andere Komfortfunktionen im Dauerbetrieb lassen. Und ja, das Auto (beispielsweise ein Ford Explorer) würde ganz nebenbei an Ort und Stelle hocken, um die bestmögliche Sicht auf die Leinwand zu gewährleisten.

Nicht nur Autokino denkbar

Ford schlägt vor, dass dieses System auch an anderen Orten eingesetzt werden könnte, an denen die Menschen in ihren Fahrzeugen bleiben. Auf dem Höhepunkt der Pandemie gab es viele Orte, an denen von provisorischen Theatern bis hin zu Gottesdiensten alles angeboten wurde. Sensoren und GPS-Daten würden miteinander verknüpft, um festzustellen, ob ein Ort für die Aktivierung des Systems geeignet ist. Vermutlich um eine schändliche Nutzung zu verhindern.

Das Patent wurde schon vergangenes Jahr eingereicht, aber erst kürzlich veröffentlicht. Bislang ist unklar, ob ein solches System in zukünftigen Ford-Modellen angeboten wird, aber es ist auf jeden Fall eine coole Idee.

Quelle: US Patent & Trademark Office

Neueste Kommentare