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  • 04.02.2023 12:46

  • von Stefan Leichsenring

Batteriezellen-Werk von CATL bei Erfurt: Produktion hat begonnen

Das erste Batteriezell-Werk für E-Autos in Deutschland ist nun in Betrieb gegangen - Gebaut werden Zellen vom chinesischen Hersteller CATL

(Motorsport-Total.com/Motor1) - CATL hat mit der Batteriezellen-Produktion in Thüringen begonnen. Der chinesische Hersteller nahm damit das erste Werk außerhalb seines Heimatlands in Betrieb. Zunächst können in der Fabrik jährlich Batterien mit einer Gesamtkapazität von acht Gigawattstunden produziert werden, später sollen 14 GWh erreicht werden.

Titel-Bild zur News:

CATL in Thüringen Zoom

Die Contemporary Amperex Technology Thuringia GmbH (CATT) habe planmäßig im Dezember mit der Serienproduktion von Lithium-Ionen-Batteriezellen begonnen, meldet CATL. Die erste Charge sei "im Serienzustand von der neu installierten Produktionslinie gelaufen". Die Zellen hätten alle Tests bestanden. Die anderen Produktionslinien sind noch im Aufbau, sollen aber bald in Betrieb genommen werden.

"Der Produktionsstart beweist, dass wir unser Versprechen gegenüber unseren Kunden als zuverlässiger Partner der Industrie gehalten haben und uns auch unter sehr herausfordernden Bedingungen wie der Pandemie für Europas Übergang zur Elektromobilität einsetzen", sagte Matthias Zentgraf, der Europa-Chef von CATL. "Wir arbeiten hart daran, die Produktion auf volle Kapazität hochzufahren, was unsere oberste Priorität für das kommende Jahr ist."

Die Modulproduktion in dem Werk wurde bereits im dritten Quartal 2021 aufgenommen, die Zellen kamen aber offenbar noch aus China. Im April 2022 erhielt man dann vom Land Thüringen die Genehmigung zur Zellenfertigung. Die Gesamtinvestition inklusive des Ausbaus auf 14 GWh umfasst 1,8 Milliarden Euro; insgesamt sollen bis zu 2.000 Arbeitsplätze entstehen. Welche Art von Zellen in Deutschland produziert werden, gab CATL nicht bekannt. Auch wer sie abnimmt, wurde offiziell nicht verraten, doch angeblich gehen sie an den VW-Konzern, BMW und Mercedes.

Die Fabrik steht in Arnstadt, rund 20 Autokilometer südlich von Erfurt gelegen. Das Grundstück erwarb CATL vom insolventen Solarzellenhersteller Solarworld. Baubeginn war schon im Oktober 2019. Thüringen liege so zentral, dass man die Wünsche der Kunden zeitnah erfüllen könne, hieß es damals. Zudem stünden erneuerbare Energien zur Verfügung. Bis 2022 wolle man eine Produktionskapazität von 14 GWh erreichen - dieses Ziel wurde nicht erreicht. Aber auch so ist die CATL-Fabrik unseres Wissens die erste Zellfertigung für Elektroautos in Deutschland.

Mehr Zellfabriken in Deutschland:

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VW will 2025 mit der Zellproduktion in Salzgitter beginnen. Im selben Jahr soll die Produktion der Gigafactory von ACC in Kaiserslautern beginnen, und auch das geplante 16-GWh-Werk von Svolt in Brandenburg soll 2025 fertig sein. Wann die angekündigte Zellfertigung von Tesla in Grünheide beginnt, ist bislang noch offen.

Eine weitere Zellfertigung, die für Deutschland geplant war, machte Anfang Dezember Negativschlagzeilen: Das geplante Werk des schwedischen Herstellers Northvolt im schleswig-holsteinischen Heide wird möglicherweise zunächst nicht gebaut. Offenbar haben Projekte in den USA erstmal Vorrang. Schuld sind angeblich die hohen Energiepreise in Deutschland und die hohen Subventionen, die eine Zellproduktion in den USA attraktiver machen.

Quelle: CATL (Produktionsbeginn), CATL (Baubeginn)

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