• 01.12.2023 15:59

  • von Roland Hildebrandt

Dacia Duster (2024): Live-Check und erste Sitzprobe

Der neue Dacia Duster ist wirklich schick geworden - Doch wie sieht es beim Platzangebot und der Bedienung aus? Zeit für einen ersten Kurztest

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Das darf man durchaus als positive Überrraschung bezeichnen: Der neue Dacia Duster ist richtig schick geworden. Im Frühjahr 2024 kommt die dritte Generation des Kompakt-SUV auf den Markt. Und Sie hat gute Chancen, bei Privatkunden noch beliebter zu werden. Warum? Das verraten wir Ihnen in unserer ersten Sitzprobe, die wir im Rahmen der Weltpremiere vorgenommen haben.

Titel-Bild zur News: Dacia Duster (2024) Sitzprobe

Dacia Duster (2024) Sitzprobe Zoom

Zunächst einmal zur Theorie beim neuen Dacia Duster in Gestalt von Zahlen. Mit 4,34 Meter ist er genauso lang wie sein Vorgänger, wirkt aber deutlich stämmiger. Anbauteile aus teils recycltem Plastik dürften im Alltag wie auch auf Feld- und Waldwegen hilfreich sein. Einen Allradantrieb gibt es auch künftig im Angebot, jedoch keinen Diesel mehr. Alle Details zu Technik und Preisen finden Sie hier in unserer allgemeinen Vorstellung.

Widmen wir uns dem dunkelgrauen Fahrzeug ("Cedar Green" offiziell) auf den meisten Bildern. Unser Titelbild zeigt den 2024er Duster in der Launch-Farbe "Sandstone". Sieben Lackierungen stehen insgesamt zur Wahl, Umsonstfarbe ist wie gehabt ein Uni-Weiß.

"Sleep Pack" jetzt auch beim Duster

Los geht es beim Kofferraum: 472 Liter fasst dieser künftig im Normalzustand. Etwas fummelig gestaltet sich das Umlegen der Lehnen, unbedingt zu empfehlen ist der doppelte Ladeboden. Gut sind die mit Kunststoff versehene Ladekante und der breite Zugang zum Kofferraum. Der Kostendruck zeigt sich hingegen an viel nacktem Blech an der Heckklappe.

Bei Bedarf kann man im Duster sogar übernachten: Das "Sleep Pack" ist bereits vom Dacia Jogger bekannt (siehe Bildergalerie oben), 1,90 Meter lang und bis zu 1,30 Meter breit ist das Schlafgemach dann.

Weiter zu den Rücksitzen. Etwas unpraktisch ist der Klapptürgriff am Fenster. Der Wechsel auf die CMF-B-Plattform von Sandero und Jogger hat laut Dacia im Innenraum mehr Platz geschaffen - vor allem vorne in der Breite und hinten bei der Beinfreiheit. Sagen wir mal so: Zum Skoda Kodiaq wird der Duster nicht, doch der Platz für die Haxen ist auch für 1,88 Meter lange Redakteure ausreichend.

Glasflächen deutlich vergrößert

Bei Bedarf kann hier das sogenannte "YouClip"-System zum Einsatz kommen: Der neue Duster ist je nach Version mit vier oder sechs nippelartigen YouClip-Halterungen ausgestattet (eine am Instrumententräger, eine an der Mittelkonsole auf der Beifahrerseite, eine hinter der Mittelkonsole, zwei an beiden Seiten des Kofferraums und eine in der Kofferraumklappe).

Sie können eine Tablet-Halterung, eine Tasche, eine Smartphone-Halterung mit Induktionsladegerät, einen Becherhalter oder einen Taschenhaken aufnehmen. Auch eine zusätzliche Leuchte im Kofferraum ist möglich. Clever.

Wir richten den Blick nach hinten: Ein recht großes drittes Seitenfenster verbessert die Übersichtlichkeit. Ein Glashaus ist der neue Duster nicht, aber auch kein Panzer mit Schießscharten. Dacia-Designer David Durand sagt: "Wir wollten, dass das Exterieur- und Interieurdesign ein einheitliches Bild abgeben. Der straffe und robuste Stil im Innenraum vermittelt das Gefühl, gut geschützt zu sein."


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Viel Schaumstoff und Hartplastik

Das merkt man im Cockpit mit hohem, senkrecht stehenden und groß dimensionierten Armaturenträger mit breiter Dekorleiste. Das Design der Belüftungsdüsen im Stil der Radhäuser trägt ebenfalls zum einheitlichen Eindruck bei. Man blickt künftig auf gut ablesbare digitale Instrumente, nur das Basismodell setzt noch auf analoge Uhren. Angenehm griffig ist das oben und unten abgeflachte Lenkrad.

Sitze sind seit jeher ein Schwachpunkt von Dacia, auch im Duster fehlt es an Seitenhalt. Wie nachgiebig sie dort sind, kann erst eine längere Fahrt zeigen. Auf Leder verzichtet die Marke übrigens in Zukunft. Wo gespart wird, zeigen nicht nur schaumstoffig gepolsterten Sitze, sondern auch das viele Hartplastik.

Doch es ist sehr ansprechend gestaltet, vor dem Beifahrer prangt eine große Blende mit dem Namen "Duster" drauf. Die Entgratung der Kunststoffe könnte noch etwas Feinschliff vertragen, es mag am Vorserienmodell liegen, in dem wir sitzen.

Neues Zehn-Zoll-Zentraldisplay

Wie das Exterieur-Design ist auch der Innenraum von wesentlichen Funktionen geprägt, die einen Zweck erfüllen. Die Entwicklungsteams steckten ebenfalls viel Arbeit in die Ergonomie.

Hiervon zeugt das neue 10,1-Zoll-Zentraldisplay, das für eine optimale Ablesbarkeit im Winkel von zehn Grad dem Fahrerplatz zugewandt ist. Darunter befindet sich in unserem Fall eine Schalterleiste für Klimatisierung und Co., die bei der Bedienung keine großen Fragen aufwirft.

Positiv sind die Ablagen in der Mittelkonsole, der Wählhebel des Automatikgetriebes (nur beim Duster Hybrid) erinnert ein wenig an den VW Golf. Alle anderen Duster werden manuell geschaltet: 100-PS-LPG-Benziner und 130-PS-48V-Mildhybrid. Den Handyhalter auf dem Bild hat bereits die Basisversion des Duster namens "Essential", da sie ab Werk auf den großen Touchscreen verzichtet.

Kundeninteresse geht in Richtung höherwertige Ausstattung

Apropos Austattungen: Laut Dacia entscheiden sich etwa 70 Prozent der Duster-Kundschaft schon heute für die höherwertigen Ausstattungen. Dementsprechend besteht das neue Duster Angebot jetzt aus drei Stufen: Essential, Expression und zwei unterschiedlichen, aber sich ergänzenden Topausstattungen:

Duster Extreme "für Fans von Outdoor-Aktivitäten" und Duster Journey "für diejenigen, die schlichte Eleganz, Komfort und Wohlbefinden bevorzugen". Die beiden letztgenannten Ausstattungen werden zu ähnlichen Preisen erhältlich sein.

Die Rivalen des Duster:

MG ZS 1.0T Luxury (2023) im Test: Volle Hütte für 23.700 Euro
Skoda Karoq 2.0 TDI 4x4 (2023) im Test: Diesel trifft Allrad

Das bringt uns zur Gretchenfrage: Wie hältst Du es mit dem Preis, Dacia? Derzeit geht es in Deutschland bei 17.400 Euro los, die Basisversion dürfte auch beim neuen Duster klar unter 20.000 Euro bleiben. Am anderen Ende der Fahnenstange wird es wohl bei unter 30.000 Euro bleiben, auch wenn der Hybrid etwas höher einsteigt. Wir würden hier auf maximal 28.000 Euro mit Vollausstattung tippen.