Autovermieter Hertz zögert bei geplantem Kauf von 100.000 Teslas

(Motorsport-Total.com/Motor1) - 100.000 Teslas wollte Hertz eigentlich kaufen. Das hatte der Autovermieter vor zwei Jahren angekündigt - was den Börsenwert der Elon-Musk-Firma prompt auf eine Billion Dollar trieb. Nun aber will Hertz-Chef Stephen Scherr seine Elektroflotte langsamer ausbauen, wie er bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen sagte. Davon ist offenbar auch der Deal mit Tesla betroffen.

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Hertz Autovermietung Zoom

Das Problem sind unter anderem die Preissenkungen von Tesla. Diese hätten auch den Wiederverkaufswert der Fahrzeuge gesenkt. Damit würde Hertz weniger für die Tesla-Autos bekommen, wenn diese ihren Dienst in der Vermieter-Flotte hinter sich haben. Die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis gehört aber zu den wichtigsten Kostenpositionen bei einem Autovermieter. Außerdem gehen Versicherungs- und Reparaturkosten in die Kalkulation ein.

Auch dabei sind Elektroautos weniger günstig als Verbrenner. So koste bei Elektroautos die Reparatur im Durchschnitt doppelt so viel wie bei konventionell angetriebenen Modellen, hieß es bei Hertz.

Bei Tesla-Modellen ist angeblich die Reparatur wegen der großen Teile schwierig. Vor allem beim Model Y werden große Teile der Karosserie in einem Stück per "Megacasting" gefertigt. Auch bei kleineren Crashs sollen deshalb Reparaturen schwierig sein - oft sind die Autos nicht mehr reparierbar, hatte der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) unlängst gewarnt. Auch beschädigte Batterien würden die Reparaturkosten in die Höhe treiben.

Nun will Firmenchef Scherr den Anteil der Elektroautos langsamer steigern als geplant und außerdem mehr günstige Elektroautos kaufen, zum Beispiel solche von General Motors. Bei diesen seien auch die Reparaturen günstiger.

Bis Ende 2022 war eigentlich die Bestellung von 100.000 Teslas geplant, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Außerdem wollte man bis Ende 2024 eine Elektroauto-Quote von 25 Prozent erreichen, bis 2030 sollten es sogar 70 Prozent sein. Doch diese Ziele seien "nicht in Stein gemeißelt", sagte Scherr nun. Bei der Erreichung des Ziels sollte der Tesla-Deal vom Oktober 2021 mithelfen. Außerdem hat Hertz eine größere Stückzahl vom Polestar 2 gekauft.

Ohnehin hinkt Hertz bei der Erfüllung seiner Elektro-Ziele hinterher. Derzeit besitzt der Autovermieter rund 562.000 Mietautos weltweit. Nur rund elf Prozent davon sind Elektroautos (BEVs). Grundsätzlich will Hertz aber an seiner Vorreiter-Rolle bei der Elektrifizierung festhalten.

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Quelle: FAZ.net (Meldung), FAZ.net (Kommentar)