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  • 26.09.2019 10:17

  • von Stefan Wagner

Audi RS 7 (2019) im Test: Besser als M5 und AMG GT 63?

Im Test erweist sich der neue Audi RS 7 als überraschend fein abgestimmte Power-Limousine. Ob es gegen BMW M5 und Mercedes AMG GT 63 reicht?

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Die zweite Auflage vom uncooleren Bruder des RS 6 Avant. Glücklicherweise durften die Audi Sport-Designer nun auch ihrem viertürigen Coupé Kotflügel der Größe Bayerns aufstecken, weshalb sich das mit der Uncoolness erledigt hat.

Für dieses Paar Augen ist der neue RS 6 zwar noch immer das begehrenswertere Gefährt, aber das liegt in diesem Fall wirklich nicht am neuen RS 7 sondern schlicht an der völlig hemmungslosen Maskulinität und den noch breiteren Radhäusern seines Kombi-Counterparts.

Das hier sieht auch ziemlich gut aus ...

Für sich genommen ist der RS 7 ein absolutes Bild von einer Performance-Limousine. Aufregender, biestiger und mehr "auf die Fresse" als die eher nüchternen BMW M5 und Porsche Panamera Turbo. Gleichzeitig aber weniger "Goldkettchen und Solarium" als der Mercedes-AMG GT 63 S. Er ist 40 mm breiter als ein normaler A7, hat Endrohre wie ein Autobahntunnel und ein Antlitz bei dem selbst der Höllenhund Cerberus den Schwanz einziehen würde. Dabei gelingt ihm das Kunststück, extrem präsent, aber nie prollig zu wirken. Top Job, Audi

Vermutlich lässt er auch leistungsmäßig nichts anbrennen? 

Eher nicht. Sein laut Audi nahezu komplett neuer 4,0-Liter-Biturbo-V8 leistet 600 PS und 800 Nm Drehmoment. 40 PS und 100 Nm mehr als im Vorgänger. Klingt schwindelerregend, ist im Jahr 2019 unter den feuerspeienden Business-Limos aber tatsächlich nur Durchschnitt. Ein AMG E 63 S leistet 612 PS, ein M5 Competition 625 und der AMG GT 63 S sogar 639 PS. Reichen sollte es für die meisten Gelegenheiten dennoch.

Das Aggregat kennen wir im Prinzip vom Panamera Turbo, Audi Sport erweitert es aber um ein 48-Volt-Mildhybrid-System, das beim vom Gas gehen zwischen 55 und 160 km/h Rekuperation und Segeln mit ausgeschaltetem Motor erlaubt. Auch eine Zylinderabschaltung ist nun an Bord. Das grüne Gewissen muss schließlich irgendwie beruhigt werden in einem 2,1-Tonnen-Tanker mit der 6,3-fachen Leistung eines Basis-A1. 

Über eine leistungsfähigere Variante der Achtgang-Automatik geht natürlich auch in diesem Fall die Kraft über einen permanenten Allradantrieb mit selbstsperrendem Mittendifferenzial an alle vier Räder. Das Grundverhältnis ist 40:60, im Extremfall kann die Elektronik bis zu 70 Prozent nach vorne und bis zu 85 Prozent nach hinten schicken. Das alles funktioniert Audi-typisch ziemlich effizient.

Ist die Launch Control aktiviert, knallt der RS 7 laut Werksangabe in 3,6 Sekunden von 0-100 km/h. Die Erfahrung lehrt, dass es in der Realität etwas kürzer dauert. Je nachdem, wie viel Geld Sie für Zusatzpakete ausgeben wollen, gewähren Ihnen die Ingolstädter eine Höchstgeschwindigkeit von 250, 280 oder 305 km/h.

Auf Motor1.com weiterlesen: Fahrgefühl, Handling, Innenausstattung, Preis, alle Daten und das Fazit des Redakteurs. Hier weiterleiten lassen.

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