• 27.06.2022 12:58

  • von Manuel Lehbrink

ADAC testet erstmals Dachzelte: Die Ergebnisse für 2022 im Detail

Der ADAC hat erstmals Dachzelte getestet: Das Resultat? Kein Modell fällt durch, aber es gibt trotzdem deutliche Unterschiede

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Haben Sie in jüngster Zeit mal darüber nachgedacht, ein Dachzelt zu kaufen? Falls ja, sind Sie nicht alleine, denn die praktischen Schlafmöglichkeiten fürs Autodach erfreuen sich seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Aus diesem Grund hat der ADAC nun sieben Modelle ohne Hartschale getestet, die - einmal auf dem Dach montiert - zum Übernachten einfach aufgeklappt werden und sich dann auf einer Leiter abstützen.

Titel-Bild zur News:

ADAC Dachzelt-Test 2022 Zoom

Wichtig waren die Kriterien Auf- und Abbau, Verarbeitung, Wetterfestigkeit, Schadstoffe und Campingtauglichkeit. Das erfreuliche Ergebnis des ersten Dachzelte-Tests: Kein Modell ist durchgefallen, sechs Zelte erhalten die Note "gut" und ein Modell sogar "sehr gut". Doch obwohl alle Klappzelte eine ähnliche Grundkonstruktion haben und die Ergebnisse nahe beieinander liegen, gibt es deutlich Unterschiede. Hier im Detail.

Sieger im Test ist das Dachzelt von Thule, das trotz eines Preises im Mittelfeld mit der besten Verarbeitung punkten kann. Und das auch in den Kriterien Komfort, Nutzbarkeit und Schadstoffbewertung keine Schwächen zeigt. Nur im Rahmen der Temperaturmessung in der Kältekammer kann das Modell nicht mit anderen mithalten. Laut Hersteller ist das Thule Tepui Autana ganzjährig und zu jeder Jahreszeit sowie in jedem Klima nutzbar. Andere Hersteller bieten für niedrigere Temperaturen ein Thermoinnenzelt, das beim Thule fehlt.

Testverlierer ist das eigentlich innovativste Zelt im Test. Das Modell Gentletent GT Roof wird nicht mit Zeltstangen aufgebaut, sondern aufgepumpt und spart so Gewicht. Es ist aber deswegen nicht schneller aufzubauen.

Außerdem gibt es Abstriche beim Komfort, denn das Lüften gelingt bei den wenigen und gleichzeitig kleinen Fenstern nur schwer. Zudem fiel den Testern eine eher schlechte Verarbeitung auf. Die Stoffe waren unsauber verarbeitet und die Nähte gaben an manchen Stellen schon im Testzeitraum nach. Im Beregnungstest trat bei diesem Zelt auch Wasser ein.

Der ADAC hat die Zeltstoffe und Matratzen auch auf Schadstoffe untersucht - und wurde in einigen Proben fündig. In keinem Fall wurden die gesetzlichen Grenzwerte für Erwachsene überschritten. Da aber auch Familien mit Kindern Dachzelte nutzen, hat der ADAC Grenzwerte zugrunde gelegt, die für Kinderspielzeug gelten. Diese Grenzwerte werden von den Zelten von dare to be different, Vickywood, Campwerk und Horntools für verschiede Schadstoffe überschritten.

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Die Zelte im Test lagen zwischen knapp 2.000 und über 3.000 Euro. Sind die Zelte einmal auf dem Auto, ist der Aufbau meist problemlos. Doch der Weg aufs Dach braucht etwas Übung: Die Zelte sind teilweise sehr schwer, und nach den Erfahrungen beim Auf- und Abbau im Test sollte man dafür mindestens zu zweit, am besten sogar zu viert sein.

Und: Ist der Camping-Urlaub vorbei, sollte man das Zelt auch wieder vom Auto nehmen. Denn der Ballast auf dem Dach hat deutliche Nachteile, vor allem auch einen hohen Spritverbrauch. Weitere Möglichkeiten, die Spritkosten zu minimieren, finden Sie hier.

Quelle: ADAC

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