Warum das Petit Le Mans so groß ist
Finale der Saison in der American Le-Mans-Series und gleichzeitig US-Debüt des Intercontinental Le Mans Cup: Ein Blick auf die Statistiken des Petit Le Mans
(Motorsport-Total.com) - Das Petit Le Mans zeigt schon aufgrund des Namens, was die American Le-Mans-Series (ALMS) am kommenden Wochenende wieder erleben will: Le Mans in klein. Die Organisatoren geben sich jährlich beim Auftakt in Sebring und beim Saisonabschluss auf der Road Atlanta ganz besondere Mühe, immerhin sind es die einzigen Events, die dem französischen Rennklassiker tatsächlich relativ nahe kommen.

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Titelverteidiger: 2009 siegten Stéphane Sarrazin und Franck Montagny
Der Ablauf eines normalen ALMS-Wochenendes wird auf den Kopf gestellt, die Regeln des ACO übernommen und prompt zeigen sich auch die Werksteams wieder in den USA. Das Petit Le Mans hat in den USA eine vergleichsweise lange Tradition, die natürlich in keinster Weise an die bisher 78 Auflagen des großen Vorbilds an der Sarthe heranreichen kann. Aber immerhin: Mit bisher zwölf Rennen stand die Road Atlanta häufiger im ALMS-Kalender als jeder andere US-Schauplatz.#w1#
Normalerweise laufen die Auftritte in Braselton immer nach dem gleichen Muster: Die Europäer kommen, fahren und siegen. So war es Audi, das in den Jahren 2000 bis 2008 gleich neunmal in Folge Siegen konnte, im vergangenen Jahr schafften Frank Montagny und Stéphane Sarrazin mit dem Peugeot erstmals nach solch langer Zeit einen Bruch der Ingolstädter Tradition auf der Road Atlanta. Den einzigen US-Sieg gab es 1999 bei der ersten Auflage.
Bei den ersten Festspielen in Georgia war es der amerikanische Panoz-Ford, der den Gesamtsieg holen konnte. Eric Bernard, Andy Wallace und David Brabham setzten sich damals gegen den BMW V12 LMR durch. Dessen damaliger Pilot JJ Lehto spielt in den Statistiken des Rennens ebenso eine gewichtige Rolle wie Brabham. Der Australier wäre nämlich fast Rekordstarter beim Petit Le Mans - wäre da nicht das Jahr 2008 gewesen.
Jon Field hat bisher an allen ALMS-Rennen auf der Road Atlanta teilgenommen, Brabham ebenso. Aber das Problem des früheren Formel-1-Piloten ist der Ausfall vor zwei Jahren. Der Wagen wurde abgestellt, bevor Brabham seinen ersten Stint beginnen konnte, daher gilt das Jahr 2008 als Nicht-Teilnahme des heutigen Highcroft-Piloten. Daher kommt "Brabs" bisher nur auf elf Starts, ebenso wie Butch Leitzinger und Jan Magnussen.
Wenn es um den Rennspeed geht, dann macht JJ Lehto so schnell niemand etwas vor. Viermal konnte der Finne die schnellste Runde auf der Road Atlanta drehen - einmal im BMW, dreimal im Audi. Aber dennoch war Lehto nur selten glücklich. Nur bei zwei Gelegenheiten entschied er den Kampf über 1.000 Meilen für sich. Rekordsieger ist Dindo Capello mit fünf Erfolgen, dahinter rangieren seine Kollegen Allan McNish (4) und Emanuele Pirro (3), der in diesem Jahr für Drayson fährt.
Elf verschiedene Marken haben bislang beim Petit Le Mans Klassensiege feiern können. Die knappste Entscheidung um den Gesamtsieg erlebte man 2007, als Capello/McNish nur 0,923 Sekunden Vorsprung ins Ziel brachten. Im Gegensatz dazu hatten Pirro/Biela zwei Jahre zuvor satte 12 Runden Vorsprung. Die Geschichte zeigt, dass man im Qualifing gut dabei sein muss. Noch nie konnte ein Auto das Petit Le Mans gewinnen, das sich schlechter als auf Platz vier qualifiziert hatte.

