• 26.09.2010 11:51

  • von Roman Wittemeier

ALMS in Road Atlanta: Das Beste kommt zum Schluss

Das "Petit Le Mans" bildet am kommenden Wochenende den Abschluss der ALMS-Saison - Audi, Peugeot und Co. wollen Punkte für den ILMC sammeln

(Motorsport-Total.com) - Die Saison der American Le-Mans-Series beginnt traditionell mit dem Highlight in Sebring und endet mit dem "Petit Le Mans". Das 1.000-Meilen-Rennen auf der Road Atlanta lockt zum kommenden Wochenende wieder viele Teams aus Europa nach Braselton. In diesem Jahr hat der Großevent noch einmal zusätzliche Bedeutung, denn es ist gleichzeitig das zweite Rennen des neuen Intercontinental Le Mans Cup (ILMC).

Titel-Bild zur News: Stéphane Sarrazin

Im vergangenen Jahr gab es reichlich Regen beim Petit Le Mans

Aus diesem Grund werden die amerikanischen Zuschauer endlich mal wieder ein direktes Aufeinandertreffen der Topteams von Audi und Peugeot erleben dürfen. Die Löwen sind mit einem Doppelsieg in Silverstone bestens in den neuen ILMC gestartet, Audi will nun natürlich die schnelle Revanche. Gleichzeitig kämpfen die ALMS-Teams um die Meisterkronen des Jahres 2010.#w1#

Audi schickt zwei R15 TDI auf die Road Atlanta. Das Toptrio Capello/Kristensen/McNish wird durch die Youngster-Besetzung Fässler/Lotterer/Tréluyer im zweiten Wagen der Ingolstädter ergänzt. Audi hat neun von zehn Petit Le Mans gewonnen, nur im vergangenen Jahr unterlag man gegen Peugeot. "Wir haben also noch eine Rechnung offen", sagt Sportchef Wolfgang Ullrich.

Capello als Rekordsieger ins Petit Le Mans

"Das Rennen hat mir schon immer viel Glück gebracht. Ich habe dort bei sieben Starts fünfmal gewonnen. Auch deshalb ist Road Atlanta eine meiner Lieblingsstrecken", sagt Dindo Capello, der Rekordsieger beim Petit Le Mans. "Die Strecke ist mit ihren schnellen Kurven und den Bergauf- und Bergab-Passagen wunderschön zu fahren", fügt Kristensen an. Der Däne konnte 2002 auf der Road Atlanta siegen.

Die Audi-Fans in den USA freuen sich auf den Einsatz von zwei R15 TDI Zoom

Mit dem Schwung eines Vorjahreserfolges und dem Silverstone-Sieg im Rücken geht Peugeot an die harte Aufgabe über 1.000 Meilen oder maximal zehn Stunden. "Das wird eng", schätzt Technikchef Bruno Famin. Die Löwen setzen auf die Erfahrung und Klasse ihrer Piloten. Vorjahressieger Stéphane Sarrazin hat Franck Montagny und Pedro Lamy als schnelle Helfer an Bord, der zweite 908 wird von Marc Gené, Alexander Wurz und Silverstone-Sieger Anthony Davidson pilotiert.

Wer könnte in den Dieselzeikampf um den Gesamtsieg eingreifen? Von den großen Prototypen dürfte höchsten der Drayson-Lola konkurrenzfähig sein, wenn Emanuele Pirro am Steuer sitzt. Der Italiener hatte Peugeot schon in Sebring im März etwas geärgert. Aus der Riege der LMP2-Fahrzeuge, die beim ILMC-Rennen in Braselton wieder eine eigene Klasse darstellen, dürften Highcroft und Cytosport kaum um den Gesamtsieg mitfahren.

Highcroft und Cytopsport im Titelkampf

Für die beiden Teams geht es ohnehin um etwas anderes. David Brabham und Simon Pagenaud wollen sich endgültig die ALMS-Krone sichern. Beim Petit Le Mans stößt wieder Marino Franchitti als dritter Mann zum Acura-Team. Einziger Widersacher der beiden Highcroft-Piloten ist der Deutsche Klaus Graf. Nachdem Teameigner Greg Pickett ausfällt, hat Graf mit Sascha Maassen und Lucas Luhr prominente Unterstützung im Porsche RS Spyder.


Fotos: ALMS in Road Atlanta


Graf hofft auf ein herausragendes Ergebnis und darauf, dass Highcroft Probleme bekommt. Sonst ist bei aktuell 16 Punkten Rückstand kaum noch etwas drin. "Die Highcroft-Jungs waren während der gesamten Saison eine harte und faire Konkurrenz", lobt Graf die Kontrahenten. Er verspricht: "Wir werden ihnen beim Petit Le Mans einen heißen Tanz bieten."

In der LMP2-Klasse will auch die Dyson-Mannschaft gut mithalten, auf den Libra-Radical darf man gespannt sein. OAK setzt einen Pescarolo für das Sammeln von Punkten für den ILMC ein. In der Prototypen-Challenge (LMPC) hat Elton Julian noch geringe Hoffnungen, sich noch an Jeannette/Tucker in der Gesamtwertung vorbeischieben zu können. Marco Werner feiert sein ALMS-Comeback im Wagen von Level 5.

Spannung in der GT2: Porsche, Ferrari oder BMW?

Mit gleich 17 Autos stellt die GT2-Klasse das größte Feld innerhalb der insgesamt 45 Starter. Das Flying-Lizard-Duo Jörg Bergmeister und Patrick Long will sich mit dem Porsche endgültig zum Titel fahren. Die beiden werden auf der Road Atlanta durch Porsche-Werksfahrer Marc Lieb unterstützt. Gianmaria Bruni (Ferrari) könnte mit Hilfe von Toni Vilander eventuell noch Meister werden, aber der Rückstand beträgt schon 22 Zähler.

Jörg Bergmeister

Der Porsche 911 GT3 R Hybrid wird vom Audi-Le-Mans-Siegertrio gefahren Zoom

In der Herstellerwertung ist es hingegen deutlich spannender. Porsche und BMW sind nur um einen einzigen Zähler getrennt. Müller/Hand/Priaulx und Auberlen/Milner/Werner sollen den Münchenern mit einem guten Teamresultat zur Krone verhelfen. Auch Ferrari hat noch Chancen auf den Herstellertitel. Giancarlo Fisichella teilt sich einen Wagen von AF Corse mit Jaime Melo und Mika Salo, Jean Alesi bleibt der US-Veranstaltung fern. Erstmals wird man zwei Jaguar und drei Ford GT sehen, der Panoz Abruzzi ist wieder da.

Porsche-Junior Marco Holzer ergänzt beim Petit Le Mans das Flying-Lizard-Duo Seth Neiman und Darren Law. Die Zuffenhausener fahren insgesamt in den USA ganz groß auf. In einer Extraklasse wird der 911 GT3R Hybrid auf der Road Atlanta rollen. Porsche macht bei diesem Einsatz keine halben Sachen. Im Cockpit wird das Le-Mans-Siegertrio dieses Jahres sitzen: Timo Bernhard, Romain Dumas und Mike Rockenfeller.

Die Starterliste in der Übersicht:

LMP1-Klasse:
Capello/Kristensen/McNish (Audi R15 TDI)
Drayson/Cocker/Pirro (Drayson-Lola)
Fässler/Lotterer/Tréluyer (Audi R15 TDI)
Willman/Burgess/McMurry (Autocon-Lola)
Field/Field (Intersport-Lola)
Gené/Wurz/Davidson (Peugeot 908 HDi FAP)
Lamy/Montagny/Sarrazin (Peugeot 908 HDi FAP)

LMP2-Klasse:
Brabham/Pagenaud/Franchitti (Highcroft-Acura ARX-01c)
Prendeville/Toivonen/Dempsey (Libra-Radical SR9)
Graf/Maassen/Luhr (Cytosport-Porsche RS Spyder)
Dyson/Smith/Meyrick (Dyson-Lola)
Nicolet/da Rocha/Lafargue (Oak-Pescarlo)

LMPC-Klasse:
Montecalvo/Lux/Figge (Oreca FLM09)
Gonzalez/Diaz/Lewis (Oreca FLM09)
Tucker/Bouchut/Wilkins (Oreca FLM09)
Downs/Downs/Downs (Oreca FLM09)
Marcelli/Ducote/Ducote (Oreca FLM09)
Tucker/Werner/Friselle (Oreca FLM09)
Jeannette/Zugel/Julian (Oreca FLM09)

GT2-Klasse:
O'Connell/Beretta/Garcia (Corvette)
Gavin/Magnussen/Collard (Corvette)
Davis/Said/Bello (Doran Ford)
Sellers/Ragginger (Porsche)
Leitzinger/Drissi/Wallace (Jaguar)
Robertson/Robertson/Stanton (Doran Ford)
Law/Neiman/Holzer (Porsche)
Bergmeister/Long/Lieb (Porsche)
James/Leuenberger (Panoz)
Fisichella/Melo/Salo (Ferrari)
Vilander/Bruni (Ferrari)
Gentilozzi/Dalziel/Goossens (Jaguar)
Müller/Hand/Priaulx (BMW)
Auberlen/Milner/Werner (BMW)
Sharp/van Overbeek/Farnbacher (Ferrari)
Brown/Cosmo/Barbosa (Ferrari)
Murry/Bell/Lazzaro (Doran Ford)

Sonderklasse GTH:
Bernhard/Dumas/Rockenfeller (Porsche 911 GT3R Hybrid)

GTC-Klasse:
Sweedler/Kapudija/Lueders (Porsche 911 GT3 Cup)
Beggs/Baron/Villeneuve (Porsche 911 GT3 Cup)
Miller/Hynes/Ehret (Porsche 911 GT3 Cup)
Pappas/Bleekemolen/Bleekemolen (Porsche 911 GT3 Cup)
Richard/Lally/Ende (Porsche 911 GT3 Cup)
Rodriguez/Bieker (Porsche 911 GT3 Cup)
Potter/Davis/Eversley (Porsche 911 GT3 Cup)
Lewis/Vento/Aschenbach (Porsche 911 GT3 Cup)

Zeitplan für das "Petit Le Mans" (jeweils Ortszeit):
Dienstag, 28.09.:
08:00 - 18:00 - Technische Abnahme

Mittwoch, 29.09.:
08:00 - 17:00 - Technische Abnahme
15:45 - 16:16 - Testsession (GT-Klassen)
16:15 - 17:15 - Testsession (alle Klassen)
17:15 - 17:45 - Testsession (LMP-Klassen)

Donnerstag, 30.09.:
10:00 - 11:00 - Training (alle Klassen)
14:35 - 15:35 - Training (alle Klassen)
19:00 - 21:00 - Training (alle Klassen)

Freitag, 01.10.:
09:30 - 10:30 - Training (alle Klassen)
15:15 - 15:40 - Qualifying (GT-Klassen)
15:50 - 16:15 - Qualifying (LMP-Klassen)

Samstag, 02.10.:
09:15 - 09:40 - Warmup (alle Klassen)
11:20 - Start "Petit Le Mans" über 1.000 Meilen/maximal zehn Stunden