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ALMS: Graf will Highcroft herausfordern, BMW optimistisch
Mit neuem Teamkollegen will Klaus Graf in Road America den Abstand zu Highcroft in der ALMS-Gesamtwertung verringern - In der GT-Klasse hat BMW gute Karten
(Motorsport-Total.com) - Die siebte Station der American Le Mans Series (ALMS) findet im malerischen Road America statt. Die Strecke zählt zu den schnellsten und anspruchsvollsten Rundkursen der USA. Trotz der Länge von 6,515 Kilometern und 14 Kurven fanden in Elkhart Lake fünf der 30 knappsten Zieleinläufe der ALMS-Geschichte statt. Im vergangenen Jahr sicherte sich Highcroft mit einem Vorsprung von 0,461 Sekunden den Sieg.

© ALMS
Klaus Graf will mit seinem neuen Partner Timo Bernhard den Rückstand verkleinern
Auch in der laufenden Saison steht Highcroft im Mittelpunkt. Drei Rennen konnte das Duo Simon Pagenaud und David Brabham bisher gewinnen. In der Meisterschaft genießen sie damit einen Vorsprung von 23 Punkten auf Klaus Graf. Der Deutsche ist praktisch der einzig realistische Gegner, der Highcroft noch den Titel entreißen kann.#w1#
In den vergangenen beiden Jahren hat Brabham jeweils eine Siegertrophäe mit nach Australien nehmen können. 2008 gelang der LMP2-Klassensieg, 2009 der Gesamtsieg. Das peilt der 44-Jährige auch diesmal an. "Ich liebe diese Strecke. Es ist für mich der beste Kurs in Amerika. Ich liebe das Karussell, es ist eine tolle Herausforderung."
"Die größte Aufgabe für uns wird sein, dass wir die Abtriebseinstellungen richtig hinbekommen. Wir haben das neue Aerodynamikpaket weiterentwickelt und viel darüber gelernt. Hoffentlich können wir das volle Potenzial herausholen. Man muss auf den langen Geraden sehr schnell sein. Wir können leider nicht mit den stärkeren LMP1-Boliden mithalten, aber hoffentlich bietet unser Paket auch Vorteile. Man muss schließlich auch um die Kurven fahren, weshalb wir eine gute Balance finden müssen."

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Highcroft und David Brabham peilen in Road America den Hattrick an Zoom
"Es ist schön, dass CytoSport wieder mit dabei ist, aber das ist der Hauptgrund, warum wir uns auf unsere Arbeit konzentrieren müssen. Wir Fahrer dürfen uns keine Fehler erlauben, die Boxenstopps müssen funktionieren und die Strategie muss passen. Es wird Spaß machen und ich freue mich schon sehr darauf", so Brabham.
Der größte Konkurrent in der Meisterschaft ist Graf im Porsche RS Spyder. Aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Greg Pickett wird dem Deutschen der Le-Mans-Sieger Timo Bernhard an die Seite gestellt. "Unser RS Spyder sollte in den technischen Kurven sehr gut funktionieren", schätzt Graf. "Zusammen mit unserem sparsamen Kraftstoffverbrauch sollten wir ein konkurrenzfähiges Paket haben. Ich muss mich bei Porsche bedanken, denn sie sind sofort eingesprungen und haben uns unterstützt. Zusammen werden wir angreifen, um noch im Titelrennen zu bleiben."
Gespannt sein darf man auch, wie sich Dyson schlagen wird. Zuletzt in Mid-Ohio hat das Lola-Duo Chris Dyson und Guy Smith den ersten Saisonsieg gefeiert. "Es war großartig endlich für die Mazda-Mannschaft zu gewinnen. Wir hätten mindestens schon dreimal in dieser Saison ganz oben stehen müssen, aber wir hatten leider zu wenig Glück. Wir wollen diesen Schwung nach Road America mitnehmen und die Saison hoffentlich positiv beenden."
GT: BMW gut aufgestellt
In der GT-Kategorie ging es bisher sehr eng zu. Die Punktewertung führt das Flying-Lizard-Duo Jörg Bergmeister und Patrick Long an. Der Deutsche konnte bereits viermal in Road America gewinnen. "Es ist meine Lieblingsstrecke in den USA. Es hat alles, was man sich als Fahrer wünscht. Es gibt Höhenunterschiede, blinde Kurven, aber auch langsame und sehr schnelle Ecken. Die Piste ist sehr flüssig zu fahren und macht viel Spaß."
Jamie Melo im Ferrari von Risi Competizione hat mit seinem Partner Gianmaria Bruni acht Zähler Rückstand auf das Porsche-Duo. Der Brasilianer erwartet ein enges Rennen: "Es ist eine schwierige Strecke, um eine passende Abstimmung zu finden. Man braucht eine Einstellung, die für langsame und schnelle Kurven geeignet ist, aber auch Bodenwellen und Randsteine gut abfedern kann. Wir haben eine gute Basis und ich denke, dass wir uns von Runde zu Runde verbessern werden."

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BMW rechnet sich in Road America gute Chancen in der GT-Klasse aus Zoom
"Im vergangenen Jahr hatten wir Probleme, denn wir hatten weniger Motorleistung zur Verfügung, als unsere Konkurrenten. In diesem Jahr ist das Auto gut", ist Melo optimistisch. "Wir brauchen wieder ein starkes Resultat, damit wir unsere Titelambitionen untermauern können." Da gleichzeitig ein LMS-Rennen in Ungarn läuft, werden Giancarlo Fisichella und Toni Vilander nicht mit dabei sein. Als Ersatz hat Risi Competizione den ehemaligen Formel-1-Fahrer Mika Salo und Pierre Kaffer nominiert.
Ebenfalls noch gute Meisterschaftschancen hat das BMW-Duo Bill Auberlen und Tommy Milner. BMW ist der einzige Hersteller, der bisher in allen sechs Rennen auf das Podest klettern konnte. Im zweiten M3 sitzen Dirk Müller und Joey Hand. Die Perspektiven für Road America sind gut.
"Im vergangenen Jahr haben wir auf der Strecke dominiert", erinnert sich Martin Birkmann, der Motorsportmanager von BMW-Nordamerika, zurück. "Es wird schwierig sein, das zu wiederholen, aber wir wollen unsere Podiumsserie fortsetzen. Natürlich ist der Sieg das Wunschresultat. Der geringere Luftwiderstand des neuen Aerodynamikpakets wird uns auf den langen Geraden und in den schnellen Kurven helfen. Der Konkurrenzkampf ist groß. Ich glaube, das Team mit den geringsten Fehlern wird gewinnen."
Müller ist davon überzeugt, dass der BMW auf die schnelle Strecke passt: "Wir hatten im vergangenen Jahr ein tolles Rennen in Road America. Ich glaube, dass unser M3 gut zu der Streckencharakteristik passt. Die Strecke kommt meiner Lieblingspiste, der Nürburgring Nordschleife, am nächsten. Wir werden alles probieren und hoffentlich ganz vorne ins Ziel kommen."

