• 16.06.2008 16:15

  • von Roman Wittemeier

Panis: "Werde garantiert kein Rennen fahren"

Olivier Panis bilanziert den Saisonverlauf seiner französischen A1GP-Mannschaft und blickt voraus auf die neuen Herausforderungen

(Motorsport-Total.com) - Olivier Panis hat als Teamchef der französischen A1GP-Mannschaft in den vergangenen vier Monaten harte Zeiten erlebt. Anfang Februar führte man die Meisterschaft an und Pilot Loïc Duval konnte mit einem Sieg in Australien das Saisonhighlight setzen, doch im Anschluss ging es rapide bergab. Auf der Zielgeraden der Saison zogen die Teams aus der Schweiz, aus Neuseeland und Großbritannien noch an der "Grande Nation" vorbei. Panis waren die Hände gebunden, denn sein etatmäßiger Fahrer Duval hatte anderweitige Verpflichtungen und wurde für zwei Rennen durch den jungen Jonathan Cochet und bei den letzten beiden Veranstaltungen durch den erfahrenen Franck Montagny ersetzt.

Titel-Bild zur News: Olivier Panis

Zum Ende der Saison mit vielen Sorgen und ratloser Mine: Olivier Panis

Beide konnten jedoch bei weitem nicht an die guten Leistungen von Duval anschließen, weil sie keine Zeit bekamen, sich an die Besonderheiten des Einheitsfahrzeuges gewöhnen zu können. Rückblickend zog Panis ein vorsichtiges Fazit. "Ich bin nicht richtig enttäuscht", so der Franzose im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Und weiter: "Natürlich wären wir am Ende gerne auf dem Podium gewesen, aber wir sind eben nur Vierter geworden." Insgesamt waren im Verlauf der Saison mit Duval, Cochet, Montagny und Nicolas Lapierre gleich vier Fahrer im Cockpit.#w1#

"Wir haben aber erkannt, was in der kommenden Saison bei uns anders laufen muss. Wir müssen - wie es das Schweizer Siegerteam gemacht hat - einen Fahrer für die gesamte Saison an Bord haben. Loïc Duval ist da in der engeren Wahl für die kommende Saison, um sicherzustellen, dass wir die ganze Zeit den gleichen Fahrer im Cockpit haben. Dann wird es meiner Meinung nach auch einfacher, ein Wörtchen um die Meisterschaft mitzusprechen", versprach der ehemalige Formel-1-Pilot.

Die Fahrerfrage war der Schlüsselfaktor der Saison. Daher waren nach dem Abschluss der A1GP-Serie schnell Spekulationen ausgekommen, der Ex-Grand-Prix-Star würde sich bald selbst ans Steuer setzen. "Nein", kommentierte Panis lachend. "Das war doch nur eine Fehlinterpretation. Ich habe doch nur gesagt, dass ich beim Test mit dem neuen Auto im August in Paul Ricard höchstwahrscheinlich für ein paar Runden ins Auto steigen möchte. Ich möchte nur herausfinden, wie sich das Auto anfühlt und wie es sich verhält. Ich will einfach nur nachvollziehen können, was mein Fahrer dann während der Saison so erlebt."

"Ich werde ganz sicher keine Rennen fahren", stellte der 41-Jährige noch einmal klar. Er persönlich freue sich schon auf die im September beginnende Serie, denn der "Weltcup des Motorsports" sei ihm regelrecht zur Herzensangelegenheit geworden. "Ich liebe das einfach sehr, für die Landesfarben antreten zu dürfen. Die Idee ist einfach toll. Die Organisation ist fantastisch und ich bin gespannt wie es sich entwickeln wird. Der Fight ist richtig eng, weil alle mehr oder weniger das gleiche Auto haben. Die Rennen sind einfach immer spannend. Und wenn du für die Farben deines Heimatlandes kämpfst, dann wird es sehr emotional. Ich mag das einfach sehr."