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  • 13.01.2012 08:01

  • von Roman Wittemeier

Wegen der neuen WM: Viel Bewegung am Fahrermarkt

Die neue Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC sorgt für viele Fahrerwechsel und prominente Neuzugänge: Bei Peugeot zeichnen sich erhebliche Veränderungen ab

(Motorsport-Total.com) - Die neue Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC wirft ihre Schatten voraus. Im März findet der erste Lauf in Sebring statt. Bis dortin werden die Hersteller und Teams intensiv an der Vorbereitung arbeiten, auf dem Fahrermarkt wird es voraussichtlich noch einige Bewegung geben. Die großen Teams werden für die komplette WM-Saison jeweils zwei Autos genannt haben. Dies bedeutet, dass allerdings nur vier Piloten einer Mannschaft eine realistische Chance auf den Weltmeistertitel haben.

Titel-Bild zur News:

Die große Frage vor dem Start in die WM: Welcher Fahrer in welches Auto?

Vielen etablierten Fahrern schwebt ein solch großer Coup vor. Weil Peugeot dem Österreicher Alexander Wurz kein Cockpit für die gesamte Saison geben wollte oder konnte, verabschiedete sich der zweimalige Le-Mans-Gewinner in Richtung Toyota, wo er mittelfristig wohl bessere Chancen für sich sieht. Auch bei Audi wird offenbar im Hintergrund heftig um die Stammcockpits gerangelt. Als Ergänzungspilot bei den Klassikern in Sebring, Spa oder Le Mans kann niemand Champion werden.

Aus diesem Grund kehrt nun auch Nicolas Minassian den Löwen den Rücken. Der 38-jährige Franzose verlässt das Werksteam, weil ihm Peugeot keine Chance auf den WM-Titel einräumen wollte. "Deren Angebot war nicht das, was ich erwartet hatte", so der erfahrene Pilot gegenüber 'Autosport'. Minassian hätte wohl höchstens in Le Mans, Sebring und Spa-Francorchamps als dritter Mann zum Einsatz kommen können. Neben Wurz und Minassian wird auch Pedro Lamy nicht mehr für Peugeot fahren. Sebastien Bourdais und Simon Pagenaud werden wohl in der IndyCar-Serie ihre Hautpaufgabe sehen.

"Zwei oder drei Rennen im Jahr sind mir nicht genug. Außerdem hätte mein Vertrag Einsätze bei anderen Teams verhindert", schildert Minassian seine Situation. "Ich hatte fünf schöne Jahre bei Peugeot. 2011 hatte ich eine schwierige Saison, wegen meines Unfalls", so der Franzose, der vor dem Start in die vergangene Saison einen schweren Testunfall in Le Castellet erlitten hatte. Minassian hofft nun auf ein Stammcockpit bei einem anderen LMP1-Team.

Die neue WM lockt aufgrund ihrer Attraktivität viele neue Gesichter an. Karun Chandhok hat bereits einen Vertrag bei JRM unterschrieben, weitere prominente Namen könnten folgen. Ex-Glock-Teamkollege Lucas di Grassi soll nach einem erfolgreichen Test bei Peugeot einsteigen, die Franzosen haben außerdem eine ganze Reihe weiterer Piloten in einer Sichtung begutachtet. Der pfeilschnelle GT-Pilot Frederic Mackowiecki hat dabei angeblich ebenso überzeugt wie Bertrand Baguette und Loic Duval.