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  • 01.06.2016 13:43

  • von Roman Wittemeier

Romain Dumas: "Der zweite Sieg ist immer schwieriger"

Porsche-Werksfahrer Romain Dumas wartet seit seinem Le-Mans-Triumph 2010 auf seinen zweiten Erfolg an der Sarthe: Neuer Angriff mit Neel Jani und Marc Lieb

(Motorsport-Total.com) - Am 18. und 19. Juni dieses Jahres bestreiten insgesamt 180 Piloten in 60 Fahrzeugen die 24 Stunden von Le Mans 2016. Unter den Teilnehmern gibt es nur acht Fahrer, die das Gefühl des Gesamtsieges bei dem berühmten Langstreckenklassikers an der Sarthe kennenlernen durften: Andre Lotterer, Marcel Fässler, Benoit Treluyer, Loic Duval (alle Audi) sowie Timo Bernhard, Romain Dumas, Nick Tandy und Earl Bamber (alle Porsche).

Titel-Bild zur News: Romain Dumas

Rumain Dumas hat bei bisher 15 Le-Mans-Starts einen Gesamtsieg geholt Zoom

Das Trio im Audi mit der Startnummer 7 (Lotterer/Fässler/Treluyer) durfte bereits dreimal von der obersten Stufe des Le-Mans-Siegerpodests jubeln. Sie sind die einzigen Piloten im aktuellen Starterfeld, die mehr als einen Triumph an der Sarthe auf dem Konto haben - alle anderen rennen weiteren Siegen bislang hinterher. "Der zweite ist immer schwieriger", meint Romain Dumas auf 'lemans.org'. Der Franzose siegte 2010 im Audi, nun teilt der sich den Porsche #2 mit Timo Bernhard und Marc Lieb.

"Ich versuche es jetzt schon seit einiger Zeit, aber es ist bislang nicht gelungen", sagt er. "Als ich 2010 gewonnen habe, da war Peugeot klar schneller. Damals hätten wir eigentlich gar nicht auf die oberste Stufe des Treppchens gehört. Es gab andere Rennen, wo uns alles in die Karten spielte, wir aber dennoch den Sieg nicht holen konnten." Dumas ist sich bewusst, dass der viel zitierte Spruch "Le Mans gewinnst du nicht, Le Mans lässt dich gewinnen" seine Richtigkeit hat.

"Gute Vorbereitung und eine ordentliche Portion Glück" seien unabdingbar, wenn man sich als Le-Mans-Champion per Handabdruck in der Innenstadt verewigen möchte, meint Porsche-Werksfahrer Dumas. "Glück gehört einfach dazu. Das macht einen manchmal verrückt, aber so ist es nun einmal. Ich habe Rennen gewonnen, die ich nicht hätte gewinnen sollen. Ich habe Rennen verloren, die ich nicht hätte verlieren sollen. Am Ende gleicht sich das immer wieder aus", meint der 38-Jährige aus Ales.

Dumas kam 2015 gemeinsam mit seinen Kollegen Jani und Lieb auf Rang fünf ins Ziel, die Markenkollegen Nico Hülkenberg, Nick Tandy und Earl Bamber feierten im dritten Auto von Porsche den Gesamtsieg in Le Mans. "Es war für Timo Bernhard und mich hart mit anzuschauen als die drei Jungs gewannen, weil sie zur Entwicklung des Autos nichts beigetragen hatten", so der Franzose in schonungsloser Offenheit. "Wir haben uns gefreut für sie und für das Team, aber es war trotzdem hart."

Für Dumas wäre ein Sieg mit Porsche an der Sarthe von größerem Wert als der erste Triumph in Diensten von Audi 2010. "Ich bin ein Porsche-Mann", sagt er, "und war selbst bei meinem Sieg 2010 nur an Audi ausgeliehen. Als mir der damalige Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen gratulierte, habe ich sofort gesagt, dass ich den Sieg feiere, ich aber noch glücklicher wäre, wenn ich am Steuer eines Porsche siegen würde. In diesem Jahr haben wir gute Chancen, da bin ich sicher."