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Peugeot-LMP1-Rückkehr: Zwei von drei Bedingungen erfüllt

PSA-Chef Carlos Tavares will weiterhin Peugeot zurück in die LMP1-Klasse bringen - Zwei von drei Bedingungen sind erfüllt, doch die dritte ist der Stolperstein

(Motorsport-Total.com) - Unlängst hat Peugeot klargestellt, dass der Konzern ein Interesse hat, wieder in den Langstreckensport einzusteigen. Die LMP1-Kategorie lockt seit Einführung der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und dem Effizienzreglement Hersteller an. Doch viele scheuten bislang die hohen Kosten, die ein Engagement mit sich bringen würde. Das ist auch nach wie vor bei Peugeot der Fall. Doch immerhin sind zwei von drei Bedingungen für einen Wiedereinstieg erfüllt.

Titel-Bild zur News: Franck Montagny, Pedro Lamy, Stephane Sarrazin

Peugeot ist noch immer nicht mit den Kosten in der LMP1 einverstanden Zoom

"Ich habe in der Vergangenheit drei Bedingungen für eine mögliche Rückkehr in den Langstreckensport aufgestellt", sagt PSA-Chef Carlos Tavares gegenüber 'Endurance Info?. "Die erste war, dass der Konzern sich finanziell erholt, und das Ziel haben wir erreicht." Tavares hat mit einem harten Sparkurs den hochdefizitären Konzern wieder in die Gewinnzone gebracht, zuletzt belief sich der operative Gewinn auf 1,83 Milliarden Euro. Gut laufende Verkaufszahlen in Europa und die Lockerungen der Sanktionen gegen den Iran haben dabei geholfen.

Die zweite Bedingung sei ein Sieg bei der Rallye Dakar, führt der begeisterte Hobbyrennfahrer weiter aus. Diese Bedingung ist bereits seit Januar 2016 erfüllt, als Stephane Peterhansel dem Löwen den ersten Sieg seit 1990 bescherte. Das heißt indirekt auch, dass ein LMP1-Engagement wohl kaum bei gleichzeitigem Raid-Rallye-Programm durchzuführen wäre.

Wenn da nicht die Kosten wären...

"Der dritte Schritt wäre, die Kostenexplosion in der LMP1 zu stoppen", mahnt Tavares. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Trotz aller Maßnahmen, die Kosten zu drücken, liegen die Budgets weiter im dreistelligen Millionenbereich. Das Geld sitzt aber längst nicht mehr so locker wie in den 2000er-Jahren, als die Hersteller in der Formel 1 Geld en masse verpulverten. "Dieser Schritt liegt nicht in meiner Hand", führt er fort. "Aber es gibt viele Möglichkeiten, die Kosten zu bremsen, insbesondere bei der aerodynamischen Entwicklung." 'Die LMP1-Hersteller dürfen ab 2017 nur noch zwei Aeropakete homologieren, doch das scheint Tavares nicht weit genug zu gehen.

Obwohl er eine Leidenschaft für Le-Mans-Prototypen mitbringt - Tavares pilotierte selbst am vergangenen Wochenende einen Ligier JS P3 in der ELMS - stellt er eine klare Rechnung auf: "Wenn wir x Millionen investieren, dann müssen wir sichergehen, dass sie gut angelegt sind. Das heißt, der Werbewert muss besser sein als beispielsweise bei Werbung in Zeitungen oder im Fernsehen. Das wirft die Frage auf, ob die WEC mehr einbringt als die Rallye Dakar."

Das bezieht sich aber nicht auf den reinen Werbewert. Abgesehen vom Elite-Event Rallye Dakar ist der Rallye-Raid-Sport nicht gerade einträchtig, kommt jedoch mit wesentlich geringeren Kosten daher als ein LMP1-Engagement. Die höchste Prototypenkategorie bringt allerdings wiederum einen eigenen Vorteil mit sich: Den viel zitierten Technologietransfer. Diesen gäbe es auch auf einem dritten Weg. "Die Garage 56 ist nicht ausgeschlossen, aber es ist momentan zu früh", winkt Tavares ab.

Peugeot 908

Peugeot gewann beide Meisterschaften des WEC-Vorläufers ILMC Zoom

Darüber hinaus lauert mit der Formel E auch gleich ein weiterer Konkurrent, der - zu wesentlich geringeren Kosten - in eine ähnliche Kerbe schlägt wie die WEC. "Die Formel E ist wohl der Zeitgeist", sagt Tavares. Dafür kann die WEC mit den 24 Stunden von Le Mans punkten - nebst dem Technologietransfer. "Mit ihren neuen Technologien wird die WEC ebenfalls einen Einfluss auf die Autos von morgen haben", sagt der 58-Jährige und bescheinigt den WEC-Machern ausgezeichnete Arbeit. "Die WEC ist ein Erfolg und die FIA und der ACO leisten großartige Arbeit."

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