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Mick Schumachers neuer Berater: Was Dirk Müller an seiner Seite tut
Der Sportwagen-Profifahrer Dirk Müller ist seit diesem Jahr als Berater von Mick Schumacher tätig - Er kennt ihn von Kindesbeinen an
(Motorsport-Total.com) - Der frühere BMW- und Ford-Werksfahrer Dirk Müller ist seit diesem Jahr als persönlicher Berater von Mick Schumacher tätig. Der 49-Jährige steht dem ehemaligen Formel-1-Piloten und aktuellen WEC-Stammpiloten von Alpine nicht nur mit seiner jahrzehntelangen Sportwagen-Erfahrung zur Seite, sondern auch als langjähriger Freund.

© Andreas Beil
Dirk Müller und Mick Schumacher kennen sich seit langer Zeit Zoom
Müller ist der Familie Schumacher bereits länger verbunden und kennt Mick von Kindesbeinen an. "Wirklich kennengelernt haben wir uns Anfang der 2000er-Jahre, als Michael einmal Mitspieler für ein Fußballspiel bei sich zuhause suchte", sagt der 49-Jährige gegenüber Motorsport-Total.com. Michael Schumacher war bekanntermaßen ein exzellenter Fußballspieler und auch Dirk Müller ist diversen Sportarten zugeneigt.
Müller verfolgte Mick Schumachers Karriere von Anfang an: "Wir standen damals bereits im Austausch, das lief aber mehr im Hintergrund ab." Er hatte noch seine eigene Profi-Laufbahn, die längere Zeit eine engere Zusammenarbeit verhinderte.
Noch 2024 war Müller aufgrund seines Vertrags mit Multimatic als Werkfahrer für Ford in der IMSA SportsCar Championship tätig. In diesem ist Müller vor allem auf der Nürburgring-Nordschleife im Mustang-Programm tätig und nicht mehr regelmäßig in den USA. Das öffnete das Fenster für eine Zusammenarbeit.
"Wir haben uns im vergangenen Jahr zusammengesetzt und besprochen, ob wir zusammen zu den Rennen reisen wollen. Jetzt hat es zeitlich sehr gut gepasst. 2024 war ich durch mein US-Engagement in der IMSA-Serie noch so sehr eingespannt, dass eine derartige Zusammenarbeit mit Mick nicht möglich gewesen wäre."
Was er für Mick Schumacher leisten kann
Seine Rolle ist mit Worten nicht ganz einfach zu beschreiben. Mick Schumacher beschrieb sie bei einem Interview bei der WEC in Imola als "Manager-Rolle", er selbst spricht von einer beratenden Funktion. Vergleichen lässt sich die Beziehung ungefähr mit MotoGP-Legende Valentino Rossi und dessen Weggefährten Alessio "Uccio" Salucci.
Mick Schumacher fährt erst seit 2024 Sportwagenrennen, weshalb sie noch immer relatives Neuland für ihn sind. "Vorher ist er nur Monoposto gefahren", erklärt Müller. Im Gegensatz zur Formel 1 ist Langstrecke ein Teamsport auf mehreren Ebenen: Drei Fahrer müssen sich ein Auto teilen, Strategie und Kommunikation sind entscheidend.
Er zieht eine Parallele zum Radsport: "Im Langstreckensport geht es nicht um den einen Fahrer, sondern um das gesamte Team. Es ist wie beim Mannschafts-Radfahren: Es bringt nichts, der Überflieger zu sein, wenn hinten ein anderer nicht mithalten kann."

© AG Photo - Paglino
Mick Schumacher fuhr mit Jules Gounon und Frederic Makowiecki in Imola aufs WEC-Podium Zoom
"Durch meine Rennfahrer-Brille habe ich sicherlich ein Auge für unterschiedliche Dinge, die beispielsweise während einer Session in der Box oder auch am Teamfunk ablaufen. Ich finde es gut für einen Rennfahrer, auch die andere Sichtweise kennenzulernen und mit den eigenen Teamkollegen zu wachsen. Mick saugt alles wie ein Schwamm auf, und das kann er auch für sich selbst nutzen."
Auch wenn Schumacher die neue Umgebung annimmt, bleibt das übergeordnete Ziel klar: die Rückkehr in die Formel 1. Spätestens mit dem Einstieg von Cadillac 2026 könnten sich neue Chancen ergeben - Müller ist durch sein langes Sportwagen-Engagement in Nordamerika persönlich exzellent in den USA vernetzt.
Wer ist Dirk Müller?
Sportwagenfans wird Müller vor allem aus seiner Zeit als BMW-Werksfahrer bekannt sein. Das war aber erst seine zweite Karrierestation bei einem Hersteller, denn nach einigen Jahren im Formelsport war er zunächst Porsche-Junior. Dabei fuhr er neben dem Supercup auch in der amerikanischen Le-Mans-Serie, unter anderem mit Sportwagen-Legende Bob Wollek.

© BMW
Dirk Müller im legendären BMW M3 GTR in der amerikanischen Le-Mans-Serie Zoom
2001 erfolgte der Wechsel zu BMW. Es war der erste von zwei Stints mit der Marke. In seinen ersten Stint von 2001 bis 2006 fallen zahlreiche Tourenwagen-Siege für BMW und der Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2004 auf dem legendären BMW M3 GTR E46.
2007 und 2008 folgten zwei Jahre bei Ferrari inklusive Titel in der FIA-GT-Serie (GT2) - ein Engagement, das durch Vermittlung von Michael Schumacher zustande kam. 2009 wechselte er zu BMW zurück und wirkte an zwei Titelgewinnen von Rahal Letterman Lanigan Racing mit dem BMW M3 GT E92 mit. Von 2016 bis 2019 fuhr er den Ford GT für Chip Ganassi Racing, wodurch auch seine Verbindung zu Multimatic zustande kam, die bis heute anhält.


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