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  • 27.09.2008 13:07

  • von Roman Wittemeier

Neues Le-Mans-Reglement kommt gut an

Die Neuordnung des Reglements der ACO stößt auf viel Gegenliebe - Le-Mans-Legende Henri Prescarolo: "Das sind zwei gute Nachrichten auf einmal"

(Motorsport-Total.com) - Der Verlauf der aktuellen Saison der Le-Mans-Series (LMS) hatte erste deutliche Hinweise geliefert, spätestens nach dem Le-Mans-Vortest Anfang Juni war allen klar: Das Reglement der ACO muss dringend angepasst werden. Umgehend kündigte der Veranstalter des Klassikers an der Sarthe neue Maßnahmen an, die nach monatelanger Vorarbeit letztlich vor zwei Wochen im Rahmen des LMS-Finales in Silverstone vorgestellt wurden.

Titel-Bild zur News: LMP2

Neue Chancen für 2009: Das Reglement für Le Mans wird vom ACO aufpoliert

Allen Beteiligten war klar: Die Diesel-Fahrzeuge von Audi und Peugeot müssen dringend eingebremst werden, damit auch die Benziner-Fraktion hin und wieder Siegchancen hat. Außerdem war nach sensationellen Rundenzeiten deutlich unterhalb der Marke von 3:30 Minuten beim Le-Mans-Vortest deutlich geworden, dass die LMP1-Fahrzeuge langsam zu schnell werden, um den geschichtsträchtigen Langstreckenkurs von Le Mans sicher umrunden zu können.#w1#

Für 2009 ließ sich der ACO gleich ein umfassendes Maßnahmenpaket einfallen: Die LMP1-Turbodiesel von Audi und Peugeot bekommen um 10 Prozent kleinere Air-Restriktoren und um 6,5 Prozent weniger Ladedruck. Damit soll insgesamt 10,5 Prozent weniger Performance erreicht werden. Auch die LMP2-Boliden werden an Schubkraft verlieren. Hinzu kommen neue Maße für Flügel, die Abschaffung von Reifenwärmern und unter anderem neue Regeln beim Boxenstopp.

"Als wir in die Saison starteten, waren die Regeln für die Dieselfahrzeuge klar besser. Ich bin ein Rennfahrer und es tut mir weh, wenn ich auf Startplatz sechs stehe und zehn Sekunden auf die Pole Position verliere", hatte Oreca-Pilot Olivier Panis seinem Unmut über die Le-Mans-Situation 2008 Luft gemacht. "Das ist für mich persönlich nicht akzeptabel." Nun scheinen die Voraussetzungen geschaffen zu sein, damit Panis sein Engagement in der LMS fortsetzen kann.

Ein anderer brach gar angesichts des neuen Reglement geradezu in Jubel aus: Henri Pescarolo. Der Franzose war zuletzt mit seinen hauseigenen LMP1-Boliden absolut chancenlos im Kampf gegen die Dieselpower. "Für uns sind das gleich zwei gute Nachrichten auf einmal", sagte der Le-Mans-Veteran. "Erstens hat der ACO erkannt, dass die Gleichbehandlung falsch war. Zweitens haben sie zugesichert, das Reglement noch einmal anzupassen, falls es noch nicht funktioniert."

Als Teil der öffentlichen Erklärung der Regeln, hatte der ACO ein Versprechen abgegeben. Man wolle die Situation in den ersten Rennen der LMS 2009 ganz genau beobachten und gegebenenfalls vor der nächsten Auflage der 24 Stunden von Le Mans noch einmal Anpassungen vornehmen. Man wolle mit allen Mitteln verhindern, dass es innerhalb der LMP1 eine regelrechte Zweiklassen-Gesellschaft gebe.