Melo: "Ferrari ist meine Heimat"

Jaime Melo über die Unterschiede zwischen der GT-Szene in Europa und der in der American-Le-Mans-Serie - Ferrari bildet seit jeher die Heimat des Brasilianers

(Motorsport-Total.com) - Jaime Melo gilt weltweit als einer der fähigsten GT-Piloten. Im Jahr 2006 gewann er die GT2-Klasse im Rahmen der FIA-GT-Serie für Ferrari. Dazu kommen zwei Titel in der American-Le-Mans-Serie (ALMS) sowie Siege bei den 24 Stunden von Le Mans, den 12 Stunden von Sebring, dem Petit Le Mans in Road Atlanta und den 24 Stunden von Spa - allesamt in der GT2-Kategorie.

Titel-Bild zur News: Pierre Kaffer, Gianmaria Bruni, Jaime Melo

Jaime Melo und Ferrari: Seit Jahren eine erfolgreiche Kombination im GT-Sport

Der ehemalige Monoposto-Pilot musste ich Ende der Saison 2003 entscheiden: Den steinigen Formelweg weiter zu verfolgen oder mit Beginn des Jahres 2004 professionell im GT-Sport Fuß zu fassen. Melo entschied sich - nicht zuletzt mangels konkurrenzfähigen Materials im Formelsport - für die zweite Variante und hat diese seither nicht bereut. Bei Ferrari fand der Brasilianer eine neue Heimat im Rennsport und bestritt zunächst drei Jahre parallel sowohl in der FIA GT-Weltmeisterschaft als auch in der ALMS.

Im Zuge seiner Paralleleinsätze machte er schnell einige maßgebliche Unterschiede zwischen den beiden Welten aus. "Die beiden Mentalitäten sind einfach grundverschieden", so Melo gegenüber 'Pitlane Vision'. "In den USA geht es vielmehr um die Show, nicht nur am Renntag, sondern auch in den Rennen selbst", analysiert der Brasilianer und nennt neben dem Unterhaltungswert der Veranstaltungen auch die Rennstrecken selbst als differentes Kriterium.

Hauptunterschied sind die Strecken

"Die ALMS fährt auf einigen wirklich schwierigen Strecken. Oft wechseln sich Asphalt und Beton als Belag ab, was es sehr schwierig macht, die passende Abstimmung für das Fahrzeug zu finden." Zudem gibt es Unterschiede im Bereich der Sicherheit, wobei in dieser Hinsicht die Strecken der FIA wenig überraschend die Nase vorn haben. So nennt er als seine beiden Lieblingsstrecken die Ardennen-Achterbahn in Spa sowie seine Heimstrecke in Interlagos. "Das sind fantastische Strecken - lang und gleichzeitig schnell. Man braucht ein perfekt abgestimmtes Auto", analysiert Melo.

Doch auch an den für die USA typischen Stadtkursen der ALMS findet der Brasilianer Gefallen. "Die Stadtstrecken unterscheiden sich sicherlich am stärksten von dem, was ich aus Europa gewohnt bin. Mir gefallen sie, weil man dort mehr auf Risiko gehen muss, um schnell zu sein", so der langjährige Ferrari-Pilot.

Als eines der Highlights seiner Zeit jenseits des Atlantiks nennt Melo das 12-Stunden-Rennen von Sebring im Jahr 2007. Am Steuer des Ferrari beendete er die Hatz einmal rund um die Uhr sprichwörtlich Seite an Seite mit dem Porsche von Jörg Bergmeister. Den bei dieser Gelegenheit gemeinsam mit Teamkollege Mika Salo herausgefahrenen Klassensieg wertet Melo bis heute als einen er erfolgreichsten Momente seiner langen Karriere.

Melo und Ferrari: Seit Jahren durch dick und dünn

Im darauffolgenden Jahr konnte die Ferrari-Truppe rund um Melo neuerlich beim 12-Stunden-Rennen in Florida triumphieren, die restliche Saison gestaltete sich jedoch äußerst schwierig. "Abgesehen von Sebring war 2008 ein Jahr zum Vergessen", so der inzwischen 30-Jährige rückblickend. Dies gilt freilich nur in Bezug auf die ALMS. Schließlich gelang ihm in jenem Jahr der erste Klassensieg bei den legendären 24 Stunden von Le Mans.

"Daran erinnere ich mich genau", so Melo. "Es war mein dritter Start in Le Mans. Die Bedingungen veränderten sich ständig und wir mussten immer auf der Hut sein." Zusammen mit Salo sowie dem Italiener Gianmaria Bruni trotzte er jedoch nicht nur dem nächtlichen Regen, sondern auch allen anderen Schwierigkeiten und Gegnern und das Trio sollte am Sonntagnachmittag als Sieger der GT2-Klasse auf dem Podium stehen.

In der Ferrari-Mannschaft fühlt sich der Brasilianer derart wohl, dass er dem GT-Programm der Italiener trotz der einen oder anderen Möglichkeit, für einen anderen Hersteller einen LMP1-Wagen zu fahren, die Treue hielt. Die Truppe aus Maranello dankte es ihm mit einer Anstellung als offizieller Ferrari-Testfahrer, wovon sich Melo für die Zukunft noch einiges verspricht.

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