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Garcia: Baby-Alarm statt Le-Mans-Start?

Corvette-Pilot Antonio Garcia kämpft um den Le-Mans-Sieg in der GTE-Pro-Klasse, denkt aber nicht nur an das Rennen auf der Strecke...

(Motorsport-Total.com) - In seiner Karriere als Profirennfahrer, deren Beginn auf die Saison 1997 in der Formel Renault Elf Campus zurückgeht, hat Antonio Garcia so manches erlebt. Am Le-Mans-Wochenende aber steht der 34-jährige Spanier vor einer völlig neuen Situation. Garcias Ehefrau Irene ist hochschwanger, die Geburt des ersten gemeinsamen Kindes steht unmittelbar bevor.

Titel-Bild zur News: Antonio Garcia

Die Ehefrau von Corvette-Pilot Antonio Garcias ist hochschwanger Zoom

Wie würde sich Garcia im Falle einer Terminkollision Geburt/Le-Mans-Start entscheiden? "Im Fall der Fälle würde ich nicht auf das Rennen verzichten", stellt der Corvette-Pilot klar und begründet: "Schließlich ist es für uns alle das Rennen des Jahres. Meine Frau versteht das auch."

Garcia teilt sich die brandneue Corvette C7.R mit der Startnummer 73 mit seinen Kollegen Jan Magnussen und Jordan Taylor. Gemeinsam nimmt man den Le-Mans-Sieg in der GTE-Pro-Klasse ins Visier. "Wir haben im Vergleich zum Vorjahr einen großen Schritt gemacht. Das neue Auto ist einfach in allen Bereichen besser - Aero, Power, Fahrbarkeit, Spritverbrauch", sagt Magnussen.

Auch Frau Garcia eine "gute Frau"?

Taylor stimmt zu: "Mit der C7.R läuft es jetzt richtig gut. Das Auto ist nicht nur auf den Geraden schneller, sondern auch in den technisch anspruchsvollen Passagen besser ausbalanciert. Ich würde sagen, wir sind auf jeden Fall bei der Musik - in der Nähe der Spitze."

Jan Magnussen, Kevin Magnussen

Jan Magnussen (hier mit seinem ältesten Sohn Kevin) kennt Garcias Situation Zoom

Vor allem Magnussen, der im vergangenen Jahr zusammen mit Garcia den GT-Titel in der American-Le-Mans-Series (ALMS) gewann, kann sich gut in die aktuelle private Situation seines spanischen Teamkollegen hineinversetzen.

"Ich bin mir sicher, dass Antonio hier bleiben wird. Ich selbst befand mich vor drei Jahren in exakt der gleichen Situation wie er jetzt. Meine Frau erwies sich damals als gute Frau, sie hat bis Montag gewartet", berichtet der 40-jährige Däne gut gelaunt gegenüber 'Motorsport-Total.com' und nimmt dabei natürlich nicht auf seinen in der Formel 1 fahrenden Sohn Kevin Bezug, sondern auf Tochter Millie - das jüngste seiner drei Kinder.

Kein Reservefahrer bei Corvette

Doch selbst für den Fall, dass sich Garcia im letzten Moment doch dazu entscheiden sollte, der Geburt seines ersten Kindes beizuwohnen, ist man im Team vorbereitet. "Wir hatten bei Corvette in der Vergangenheit schon einmal den Fall, dass ein Fahrer ausgefallen ist", sagt Magnussen und führt an: "Es gibt auch diesmal keinen Reservefahrer. Das ist ja der Grund, weshalb man Le Mans mit drei Fahrern pro Auto bestreitet. So kann man zur Not auch mit zwei Fahrern antreten, sollte es die Situation erfordern."

Jan Magnussen, Antonio Garcia

Antonio Garcia fährt mit Jan Magnussen und Jordan Taylor auf einem Auto Zoom

In der Tat: Das Reglement für die 24 Stunden von Le Mans lässt einen Start von nur zwei Fahrern auf einem Auto (mit gewissen Einschränkungen) zu. Festgehalten sind im Regelwerk lediglich die Vorgaben, wonach ein Fahrer nicht mehr als vier von sechs Stunden hinter dem Steuer verbringen und in Summe nicht mehr als 14 der 24 Rennstunden fahren darf.

Weil auf der Corvette mit der Startnummer 73 neben Platin-Pilot Garcia ein weiterer Platin-Pilot (Magnussen) startet, wäre ein Aussetzen des Spaniers auch in dieser Hinsicht kein Hindernis. "Ein solches Szenario ist aber natürlich nicht ideal", bekennt Magnussen und hofft genau wie der werdende Vater Garcia darauf, dass sich auch Irene als "gute Frau" erweisen wird...