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Der neue Audi R15 TDI: Vorne hoch, hinten tief
Audi macht ein großes Geheimnis um den neuen R15 TDI, doch beim Test in Vallelunga konnten Beobachter die radikalen Neuerungen bereits sehen
(Motorsport-Total.com) - Audi arbeitet unter größter Geheimhaltung am neuen Dieselprototyp R15 TDI - es wird viel mit dem neuen Boliden getestet, doch die Öffentlichkeit - und die Konkurrenz - soll ihn erst beim ALMS-Saisonauftakt im März in Sebring zu Gesicht bekommen. "Ich weiß sehr wohl, dass ihr darüber mehr erfahren wollt und auch, dass Peugeot nähere Details kennen will. Das gleiche gilt für Acura", schrieb Audi-Pilot Allan McNish auf seiner Internetseite.

© xpb.cc
Audi testet intensiv und sehr geheim mit dem neuen R15 TDI
Doch nun gibt es erste Erkenntnisse über den neuen Renner, mit dem Audi die Siegesserie bei den 24 Stunden von Le Mans fortsetzen will. Den Kollegen des britischen Magazins 'Autosport' ist es gelungen, beim Geheimtest in Vallelunga einen ersten Blick auf den R15 TDI zu erhaschen. Ihre Feststellung: Der R15 ist ein radikal anderes Auto als sein Vorgänger, der R10 TDI. Eines der Ziele: In Sachen Speed muss man wieder am Rivalen Peugeot vorbeiziehen.#w1#
Die Nase des R15 ist weit nach oben gezogen und fällt nach vorn steil ab, anders als die flache Front des R10. Die Kühler sind weiter nach vorn und näher an die Vorderräder gerutscht. Das könnte einer besseren Gewichtsverteilung dienen. Dazu neu geformt sind zudem die Lufteinlässe, die Seitenkästen und die hintere Motorenabdeckung.
Um den Downforceverlust, den das neue LMP1-Reglement mit sich bringt, etwas auszugleichen, wurde zudem das Heck des Boliden völlig neu gestaltet. Im Vergleich zum R10 fällt es vom Cockpit aus nach hinten extrem nach unten ab und ist schmaler. Dazu kommen innovative, auf den Flügel montierte Heckleuchten.
"Ich bin das Auto wie geplant erstmals vor Weihnachten in Spanien gefahren und alles ist gut gelaufen", so Audi-Pilot McNish. "Seitdem haben wir viel getestet, alles läuft sehr gut und wir sind im Plan - es ist ein tolles Auto. Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns das Team in Ingolstadt einen würdigen Nachfolger für den R10 TDI gebaut hat."
Spannung vor der Premiere
Jetzt seien alle gespannt auf die Premiere in Sebring, wo das Audi-Team Joest mit zwei neuen R15 TDI an den Start gehen wird, so McNish: "Wir sind in gewisser Weise nervös, denn wir wissen nicht wirklich, wo die Konkurrenz in Punkto Entwicklung und Pace steht. Wir wissen in etwa, wo wir stehen und wie die veränderten Regeln den neuen Rennwagen beeinflusst haben. Das ist eine komplette Neuentwicklung und daher freuen wir uns auf die vor uns liegende Herausforderung. Aktuell erledigen wir die Basisarbeit und stellen sicher, dass wir bestmöglichst vorbereitet sind. In Sebring werde ich wieder mit Dino (Dindo Capello; Anm. d. Red.) und Tom (Tom Kristensen; Anm. d. Red.) fahren."
Um sich auf die anstehenden Aufgaben vorzubereiten, traf sich die "Audi-Familie" auch zum tradtionellen Wintercamp im Allgäu. "Das Thema Fitness genießt logischerweise absolute Priorität und das wurde auch durch den letzten Abend dokumentiert, wo wir uns Schneeschuhe an die Füße packten und eine schwarze Skipiste hochgelaufen sind", berichtete der Schotte. "Irgendwie wird das dann immer zu einem Rennen bergauf. Da ist natürlich einerseits der Fitnessaspekt, andererseits stärkt das auch das Miteinander im Team - wir sind mittlerweile schließlich eine recht große Mannschaft, wenn man DTM und Sportwagen zusammennimmt."
McNish hat festgestellt, dass das Teambuilding während der Fitnesswoche gut funktioniert: "Während der Saison gibt es nicht besonders viele Möglichkeiten, um sich mal zu treffen und einen Schwatz zu halten - und das auch nicht in so einer entspannten Umgebung. Ich denke, wir verstehen uns gut. Viel besser, als wenn wir uns nur bei den Rennen sehen würden und lediglich an der Strecke Kontakt hätten. Das Fitnesstraining ist quasi zu einer Art Familienevent geworden. Auch Sportchef Wolfgang Ullrich ist die ganze Zeit mit von der Partie und macht bei allen Aktivitäten mit. Sicherlich ist man am Ende sowohl mental als auch körperlich fitter als zuvor und freut sich schon auf die vor einem liegende Saison."

