Zusätzliche Testtage: Force India sucht Alternativen

Force India ist mit der Entscheidung für zusätzliche Tests ab 2014 nicht einverstanden und sucht daher nach anderen Lösungen, die bisher nicht auf offene Ohren stoßen

(Motorsport-Total.com) - Die Teams sind sich einig: 2014 soll es viermal zwei zusätzliche Testtage während der Saison, und somit bessere Entwicklungsmöglichkeiten für die Teams geben. Doch eigentlich kann von Einigkeit nicht wirklich die Rede sein. Force India ist beispielsweise nicht glücklich über die getroffene Regelung und versucht derzeit händeringend Alternativen ins Spiel zu bringen. "Vier zweitägige Tests sind für uns nicht drin", sagt der stellvertretende Teamchef Robert Fernley gegenüber 'Motorsport-Total.com' und hat dabei zwei Augen auf dem Budget des Privatteams.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Robert Fernley und Vijay Mallya sind gegen zusätzliche Testtage ab 2014 Zoom

Für große Teams wie Red Bull und Ferrari sind solche zusätzlichen Testtage finanziell kein spürbarer Einschnitt, doch Rennställe ohne Mega-Budget müssen sich gut überlegen, was sie mit ihrem knappen Geld anfangen. Zusätzliche Testfahrten für alle fallen da nicht unbedingt in die Kategorie "erwünscht". "Aber der Vorschlag hat schon sechs Stimmen bekommen, ist somit also durch", seufzt Fernley.

Darum versuche der Rennstall nun Alternativregelungen durchzuboxen. "Nun gilt es zu schauen, wie man jenen Teams helfen kann, die sich eben keine vier Tests leisten können", heißt es seitens des Teams. Und man hat da sogar einen Vorschlag: "Man könnte sozusagen einen Testtag gegen zusätzliche Zeit im Windkanal eintauschen", so Fernley. Force India würde somit gerne auf einen Testtag verzichten, dürfte aber dafür mehr Zeit im Windtunnel verbringen.


Fotos: Force India, Großer Preis von Kanada, Sonntag


"Aber dieser Vorschlag wurde nicht angenommen", wischt der Stellvertreter von Vijay Mallya die Gedanken beiseite. "Die Diskussionen darüber gehen weiter, aber es müsste einen einstimmigen Beschluss darüber geben, damit es 2014 umgesetzt wird. Die Chancen, dass dies passiert, sind sehr gering." Für Force India wäre die zusätzliche Zeit im Windkanal sowieso nur eine Notlösung. Laut Fernley wolle man die Zeit in den Anlagen sogar verringern - aber nur wenn alle Teams mitziehen.

"Wir sind der Ansicht, dass es im Sinne der Kostenreduzierung richtig war, dass man die Zeit im Windkanal begrenzt. Aber es geht noch nicht weit genug", findet der Brite. "Im Moment sieht es so aus, dass die Nutzung der Kapazitäten der Windkanäle vielleicht bei 60 oder 65 Prozent liegt. Wir wollen aber auf 50 Prozent kommen. Im Idealfall soll es so sein, dass sich zwei Teams einen Windkanal teilen können. Der Besitzer der Anlage hat eine optimale Auslastung und Einnahmen, der Kunde hat ausreichend Zugriff auf ein solches Tool."