Williams: Motivation ist ungebrochen

Frank Williams erinnert sich an die Formel 1 der 80er Jahre und steht den aktuellen Veränderungen im Grand-Prix-Sport offen gegenüber

(Motorsport-Total.com) - In dieser Woche jährte sich der schwarze Tag, seit dem Frank Williams durch einen Autounfall in Südfrankreich an den Rollstuhl gefesselt ist, zum 25. Mal. Williams und der damalige Teammanager Peter Windsor kamen nach Testfahrten des Teams auf der Rennstrecke Paul Ricard auf der Rückfahrt mit ihrem Mietwagen von der Straße ab, woraufhin sich der damals 43-Jährige beim Überschlag des Wagens die schweren Verletzungen zuzog.

Titel-Bild zur News: Frank Williams (Teamchef)

Frank Williams verfolgt die Geschicke seines Teams nach wie vor sehr intensiv

Seine Motivation für den Grand-Prix-Sport ist allerdings seit jeher ungebrochen, wie Williams gegenüber Windsor in dessen Online-Fragerunde 'The Flying Lap' bestätigt. "Die Formel 1 ist für mich ein niemals nachlassender Antrieb", so der erfolgreiche Teamchef, der inzwischen auf 113 Siege seines Teams zurückblicken kann. 91 davon wurden nach jenem schwarzen März-Tag im Jahr 1986 erreicht.

Seit den 80er Jahren hat sich in der Königsklasse ohnehin einiges verändert, wie der im Jahr 1999 von der englischen Königin zum Ritter geschlagene Williams anmerkt. "Damals ging das alles noch viel entspannter zu" erinnert er sich beispielsweise an die Briefings des Teams, die während der Rennwochenenden gern mal bei einem Bier unter freiem Himmel abgehalten wurden. "Heutzutage ist es sehr interessant, in diesen Meetings dabei zu sein und den Ausführungen der Techniker zu lauschen. Die Formel 1 ist mittlerweile in jeglicher Hinsicht deutlich ernsthafter geworden."

Den aktuellen Regeländerungen zur Verbesserung der Show - speziell mit dem Ziel mehr Überholmanöver zu produzieren - steht der Brite aufgeschlossen gegenüber. "Letzten Endes liegen diese Dinge in den Händen der Organisatoren und des Weltverbands. Solange der Rennsport spannend ist, habe ich damit kein Problem", so Williams, der gleichzeitig offenbart, dass er auf diesem Gebiet kein Experte sei.

Was die Zukunft der Formel 1 betrifft, so könnte er sich eine weitere Ausdehnung in Richtung des asiatischen beziehungsweise orientalischen Raums durchaus vorstellen. "Der Mittlere Osten hat noch längst nicht sein gesamtes Potenzial offengelegt", ist Williams überzeugt. Ende der 70er Jahre schaffte er mit seinem Team nicht zuletzt dank eines potenten Sponsors aus Saudi-Arabien den endgültigen Durchbruch. "Es gibt zwar in Bahrain und Abu Dhabi jeweils eine Grand-Prix-Strecke, aber da wird in Zukunft noch deutlich mehr passieren", ist sich der Brite sicher.