Head über die Partnerschaft mit Frank Williams

Das Gespann Patrick Head und Frank Williams haben in den vergangenen 30 Jahren Formel-1-Geschichte geschrieben - Head erinnert sich an die Anfänge zurück

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team zählt zu den erfolgreichsten Rennställen in der Formel 1. Obwohl das britische Team seit 2004 kein Rennen mehr gewonnen hat, ist es hinter Ferrari und McLaren das dritterfolgreichste Team. Zwischen 1980 und 1997 hat Williams insgesamt neunmal die Konstrukteurs-WM gewonnen. Ein entscheidender Faktor hinter diesen Erfolgen ist Patrick Head. Als Technischer Direktor zeigte sich der 64-Jährige für viele Details verantwortlich.

Titel-Bild zur News: Williams und Head

Frank Williams und Patrick Head haben viele Erfolge in der Formel 1 gefeiert

Mittlerweile zieht sich Head immer mehr aus dem Tagesgeschäft zurück und hat im Zuge des Börsengangs seine Anteile am Team zum Großteil abgestoßen. Natürlich hat er in den vergangenen 30 Jahren eine Menge Geld verdient. Doch wie kam es zu der Seilschaft zwischen Teamchef Frank Williams und Head? "Ich habe Frank im Jahr 1975 getroffen. Ich habe für Guy Edwards an seinem Formel-5000-Auto gearbeitet, während ich an einem Schoner in den Surrey-Docks gearbeitet habe."

"Guy hat mich Frank empfohlen, den ich damals kaum kannte. Ich dachte, er sucht einen billigen Designer", erinnert sich Head zurück. "Ich war zu diesem Zeitpunkt pleite und dachte, dass Motorsport für Deppen sei und ich mir besser einen vernünftigen Job suchen sollte. Trotzdem habe ich Frank im Carlton-Towers-Hotel in der Sloane Straße getroffen. Ich bin mit meinem rostigen Renault 4 vorgefahren und habe dem Concierge die Schlüssel gegeben, der darüber nicht erfreut war."

"Ich habe alte Jeans und einen Pullover getragen, die nicht gerade gut gerochen haben. Und da war Frank. Er strotze vor Energie, sprang aus seinem Sessel auf und war extrem gepflegt und ordentlich. Wir hatten ein kurzes Gespräch. Am folgenden Montag, den 25. November, habe ich mit der Arbeit in Reading angefangen. Ich habe erst später entdeckt, dass ich für ihn nur eine Notlösung war."

Es dauerte aber noch eine Zeit, bis das Williams-Team mit Alan Jones am Steuer die etablierte Formel-1-Welt aufmischte. "Mein erster Job war der FW04, der Probleme mit der Benzinversorgung hatte und deswegen Motoren killte", so Head im Rückblick. "Ich habe also einen neuen Öltank und ein neues Benzinsystem entworfen."

"Eine Woche später hat mir Frank erzählt, dass er das Team an Walter Wolf verkauft hat und Harvey Postlethwaite engagiert hat. Ich hätte 500 Pfund in bar nehmen können, oder mit Harvey zusammenarbeiten können. Zu bleiben war die beste Entscheidung meines Lebens." Von Erfolg war die Saison 1976 aber nicht gekrönt.

Prinzipiell fuhr das Team die Saison mit einem Hesketh 308C des Jahres 1975. Head hatte das Modell überarbeitet. Für 1977 verpflichtete Wolf Peter Warr von Lotus, der zusammen mit Postlethwaite den Wolf WR01 baute. Im Januar 1977 trennten sich Williams und Wolf. Ersterer gründete daraufhin den Rennstall, den es noch heute gibt. Head zog mit Williams mit.

"Ich habe mit Harvey viel beim Bau des WR01 gelernt, aber ich bin mit Frank mitgezogen. Ich fand, dass er eine sehr geradlinige Person ist. Ich habe seine Energie bewundert und fand, dass ich mit diesem Mann arbeiten kann", begründet Head seinen Schritt. "Als Warr an Board kam, war Frank auf dem Abstellgleis. Also beendete er die Zusammenarbeit mit Walter Wolf und hat sein eigenes Team gegründet."

"Er hat mich gefragt, ob ich ihn begleiten will. Schließlich sind wir am 26. März 1977 in unser neues Quartier gezogen. Wir haben einen March eingesetzt, denn Frank von Max Mosley gekauft hat. Ich war jung, es war eine tolle Möglichkeit und eine große Entscheidung. Trotzdem waren einige Leute der Meinung, dass der Motorsport Selbstmord wäre."

Von da weg ist die erfolgreiche Partnerschaft gewachsen. Im Eiltempo hat Williams die Formel-1-Spitze erobert. "Frank sagt oft, dass der Erfolg mir zu verdanken ist, aber das ist nicht wahr. Er hatte einige schreckliche Autos und früh gelernt, dass es in der Formel 1 hauptsächlich um die Technik geht. Es härter zu versuchen macht den Job nicht. Er hat meine technischen Fähigkeiten respektiert, während ich seine Energie und seine positive Einstellung respektiert habe."

"Ich sehe Probleme, die er nicht einmal erkennt. Er hat sich nur zusammengerissen und weitergekämpft. Ich habe in ihm Dinge gesehen, die ich gebraucht habe. Er hat Dinge in mir gesehen, die er nicht hatte, also herrschte vernünftiger Respekt. Er war in der Organisation sehr gut, aber nicht als Renningenieur."

"Er konnte aber die richtigen Dinge zur richtigen Zeit an den richtigen Platz bringen. Er war auch auf der finanziellen Seite sehr gut. Wenn ich ein neues Teil gebraucht habe, hat er sich nie aufgeregt. Er war schon immer so und hat die technische Seite mir überlassen."

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!