Whitmarsh bestätigt: "Müssen an Frontflügel arbeiten"

Nachdem die Frontflügel von Red Bull und Ferrari von der FIA für legal erklärt wurden, sehen sich McLaren & Co. dazu gezwungen, selbst an einer Lösung zu entwickeln

(Motorsport-Total.com) - Red Bull und Ferrari stehen unter Verdacht, einen illegalen flexiblen Frontflügel zu benutzen. Auf dieses Thema hat sich zumindest McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh in den vergangenen Wochen eingeschossen. "Wenn man die Endplatten des Frontflügels betrachtet", erklärt der Brite das Reglement, "dann müssen diese Endplatten 85 Millimeter oberhalb der Bodenplatte liegen. Für uns ist es schwer vorstellbar, wie sie bei jeglicher Form von linearer Durchbiegung in Gefahr sein könnten, den Boden zu berühren."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Beim Frontflügel hat McLaren Defizite gegenüber Ferrari und Red Bull

Doch Fotos und Videoaufnahmen belegen: Genau das ist beim Red-Bull-Frontflügel der Fall. Während Whitmarsh keine Gelegenheit verstreichen lässt, um auf die umstrittenen Flügel von Red Bull und Ferrari zu verweisen, ist es ausgerechnet sein Pilot Lewis Hamilton, der die Aufregung nicht versteht: "Ich weiß auch nicht, warum das gerade jetzt solch ein großes Thema wird. Diese flexiblen Flügel sind nicht neu. Die sieht man doch schon das ganze Jahr. Sie haben die schon seit China. Man kann es auf Onboard-Aufnahmen sehen und auch sonst."#w1#

Red-Bull-Teamchef Christian Horner dementiert weiterhin, dass der Frontflügel das Geheimnis hinter dem Erfolg des RB6 ist: "Viele Teams verwenden doch ähnliche Konzepte. Es gibt sehr strenge Tests, deren Bedingungen bei allen Komponenten eingehalten werden müssen. Es ist interessant, wie sich der Schwerpunkt verschoben hat: Zuerst wurde untersucht, ob wir eine aktive Höhenverstellung haben, dann ging es um die Aufhängung, dann um den Diffusor. Und jetzt der Frontflügel. Wie immer gibt es auch hier keine Wunderwaffe. Die Leistung eines Autos basiert auf seiner Design-Philosophie und auf der Abstimmung verschiedener Komponenten, statt auf einer einzelnen Komponente."

In die selbe Kerbe schlägt auch Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali bei der FIA-Pressekonferenz: "Wir müssen uns auf die FIA verlassen, die alles überprüft. Das haben sie bei unserem Auto gemacht, also geht es nur darum, das Reglement zu respektieren. Wenn man sich an gewisse Belastungswerte und Tests hält und diese besteht, dann ist das Thema beendet."

Auch Renault-Teamchef Eric Boullier hat sich damit abgefunden, dass die von Red Bull und Ferrari eingesetzten Flügel legal sind: "Die FIA hat das Thema ja bereits geklärt und die Flügel stattgegeben. Wir müssen jetzt in eine andere Richtung arbeiten, um zu verstehen, wie diese Flügel technisch funktionieren." Damit scheint sich auch Martin Whitmarsh langsam abzufinden: "Wenn am Ende Systeme erlaubt sind, die zwar in der Theorie starr sein sollten, aber es Teilen erlauben, den Boden zu berühren, dann schätze ich, dass wir das auch machen müssen."