Walker verteidigt Grand Prix in Melbourne

AGPC-Chef Ron Walker lässt die Kritik von Melbournes Bürgermeister nicht unkommentiert stehen und weist auf die Vorteile der Formel 1 hin

(Motorsport-Total.com) - Schon seit Jahren sieht sich das Formel-1-Rennen in Melbourne Kritik von vielen Seiten ausgesetzt. Zwar gilt der Event international als einer der besten und beliebtesten, doch in Australien wird vor allem über die hohen Kosten diskutiert. In den vergangenen drei Jahren kosteten diese den Steuerzahler umgerechnet fast 100 Millionen Euro.

Titel-Bild zur News: Ron Walker

Ron Walker kämpft gegen den größer werdenden Widerstand der Politik

Dennoch verwunderte es, als sich ausgerechnet Melbournes Bürgermeister Robert Doyle in einem Gastbeitrag in der Tageszeitung 'Herald Sun' öffentlich gegen den Grand Prix stellte und sogar eine Beendigung des Vertrags mit der Formel 1 forderte. Nun reagiert Ron Walker darauf: "Es ist traurig, wenn sich der Bürgermeister einer Stadt so öffentlich gegen einen Riesenevent wie den Grand Prix stellt", ärgert sich der Chef der Australian Grand Prix Corporation (AGPC) gegenüber '3AW'.

"Städte bekommen normalerweise keine Grands Prix, sondern sie werden ihnen weggenommen", fährt Walker fort und verteidigt die zuletzt immer weiter angestiegenen Kosten: "Der wirtschaftliche Nutzen macht ungefähr 160 Millionen Dollar (umgerechnet 116 Millionen Euro) aus. Die Hotels und Restaurants von Herrn Doyle verdienen alle daran. Und dann gibt es noch Steuereinnahmen in Höhe von 18 Millionen (13 Millionen Euro; Anm. d. Red.). Das bedeutet für Melbourne gewaltigen Profit."

Zuvor hatte Doyle in seiner Kolumne zur Diskussion gestellt, den Grand Prix in Australien zu belassen, aber aus der Stadt Melbourne auszusiedeln. Als bevorzugte Variante beschrieb er jedoch einen Komplettausstieg aus dem Formel-1-Vertrag. Der politische Widerstand gegen den Grand Prix wird immer größer, seit die Verluste der AGPC rasant ansteigen. Noch 2006 musste der Steuerzahler nicht einmal die Hälfte des Geldes beisteuern, das er 2010 für die Königsklasse auslegen musste.