Villeneuve kein Thema für Renault

Trotz exzellenter Beziehungen zu Renault-Verantwortlichen ist Jacques Villeneuve bei den Franzosen kein Thema für die Saison 2011

(Motorsport-Total.com) - Jacques Villeneuve war vergangenes Wochenende am nach seinem Vater benannten Circuit Gilles Villeneuve in Montréal, um sich für ein 2011er-Cockpit in der Formel 1 ins Gespräch zu bringen. Allem Anschein nach wird es aber nichts mit einem Comeback des Weltmeisters von 1997, denn im Moment scheint niemand anzubeißen.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

"JV" hat viele Freunde bei Renault, ist dort aber kein ernsthaftes Thema

Im Winter wurde Villeneuve unter anderem bei Renault vorstellig, wo er schon 2004 drei Grands Prix bestritten hat, doch die Gespräche verliefen ins Leere: "Jacques ist ein Weltmeister und ein Fahrer mit außergewöhnlichem Talent, den ich sehr respektiere", wird Renault-Teamchef Eric Boullier von 'Rue Frontenac' zitiert. "Keine Frage, dass er einem Team helfen könnte, das nach einem Fahrer mit seinem Profil sucht. Das war bei uns aber nicht der Fall."#w1#

Denn Renault wollte an der Seite der erklärten Nummer eins Robert Kubica einen zweiten Fahrer haben, der in erster Linie Geld mitbringen kann und im Idealfall obendrein auch noch schnell ist. Das traf am ehesten auf Vitaly Petrov zu. Die Variante Villeneuve hätte kein Geld eingebracht und wäre zudem auch noch risikoreich geworden. Die besten Chancen hatte der Ex-Champion beim serbischen Stefan-Team, das wurde jedoch nicht für die Weltmeisterschaft zugelassen.

Gegen Villeneuve spricht vieles: "Das Testverbot beeinträchtigt eine potenzielle Rückkehr eines inaktiven Fahrers", erläutert Boullier. "Ein Fahrer, der nicht im Wettkampf steht, verliert seinen normalen Speed, seine Reflexe lassen nach, seine körperlichen Fähigkeiten, das Auto am Limit zu bewegen. Das ist ganz natürlich. Ganz egal, welchen Sport man betreibt, aber die spezifischen Fähigkeiten für die Formel 1 müssen laufend trainiert werden."

Das ist eine Erfahrung, die schon viele Fahrer bei ihrem Comeback machen mussten. Alan Jones war nach seiner Rückkehr nie mehr auf Weltmeisterniveau, Karl Wendlinger fand nach dem Horrorcrash von Monte Carlo 1994 den Anschluss an die Weltspitze nicht mehr und Mika Häkkinen fuhr bei seinem letzten Formel-1-Test Jahre nach seinem Rücktritt gnadenlos hinterher. Selbst Michael Schumacher tut sich im Moment noch schwer...