Villeneuve bittet um ein paar Rennen Geduld

Das Wochenende in Melbourne ist nicht nach Jacques Villeneuves Geschmack verlaufen, unterkriegen lässt er sich aber nicht

(Motorsport-Total.com) - Völlig überraschend konnte Jacques Villeneuve den gestrigen Grand Prix von Australien aus der zweiten Startreihe in Angriff nehmen, nachdem er vom Regen im Samstags-Qualifying so weit nach vorne gespült worden war. Dennoch verlief das Wochenende - abgesehen vom tadellosen zweiten Qualifying am Sonntag - enttäuschend für ihn.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve vor Fernando Alonso

Im Rennen hielt sich Villeneneuve rundenlang tapfer vor Alonso

Gleich der Start ins Rennen ging völlig daneben - und schon nach der ersten Runde lag der Sauber-Pilot nur noch an neunter Position. In der Folge hielt er den weitaus schnelleren Alonso-Renault lange hinter sich, und eine Attacke des Spaniers konterte er mit einem sehenswerten Manöver. Rein von der Pace her war es freilich ein ernüchternder Grand Prix für ihn, zumal er mit dem C24 nach wie vor nicht restlos happy ist, was das Fahrverhalten angeht.#w1#

Australien war für "JV" ein Wochenende des Lernens

Und dennoch: "Es war ein interessantes Wochenende für mich", schrieb der 33-Jährige auf seiner Internetsite. "Ich musste mich erst ins Team integrieren und kennen lernen, wie sie arbeiten. Es gab viele Meetings mit meinem Renningenieur und seinen Leuten, Gespräche mit Peter Sauber und Willy Rampf und so weiter. Natürlich ist noch viel zu tun, aber das ist immer so, wenn man zu einem neuen Team kommt, denn man muss erst einmal alle Prozeduren verstehen."

"Leider konnte ich im Winter nicht besonders viel mit dem neuen Auto arbeiten", fuhr er fort, "und durch das neue Reglement hatte ich in den Trainings kaum Zeit für das Setup. Das Wetter war auch schwierig, aber davon habe ich ja in Form des vierten Startplatzes profitiert. Im Rennen hatte ich zunächst keinen Grip an der Vorderachse, weshalb ich so weit zurückgefallen bin. Ich hatte weiche Reifen, was die falsche Entscheidung war, und das Auto war auch sehr instabil."

Villeneuve entschuldigte sich bei seinen Fans

Es sei "ein sehr schlechtes Rennen" gewesen, bilanzierte Villeneuve, "und das tut mir für meine Fans sehr leid. Immerhin konnte ich aber wertvolle Erfahrungen für die nächsten Rennen sammeln. Es wird etwas länger dauern als erwartet, aber nach ein paar Rennen müsste ich es hinbekommen. Positiv ist, dass ich körperlich überhaupt keine Probleme hatte - mein hartes Training im Winter hat sich also gelohnt. Ich hätte sogar locker ein zweites Rennen fahren können!"

Ende der Woche geht es dann weiter nach Malaysia, wo für ihn zahlreiche PR-Termine für Sauber-Partner 'Petronas' auf dem Programm stehen. Gleichzeitig will er sich auf die heißen Bedingungen in Kuala Lumpur einstellen: "Man verliert während dem Rennen dort bis zu vier Kilogramm an Gewicht", sagte Villeneuve. "Dafür muss man wirklich bereit sein. Ich freue mich dennoch auf das Wochenende und hoffe, dass wir besser zurechtkommen werden."