TV-Quoten Kanada 2015: Lieber Frauenfußball als Formel 1

Das ZDF hängt RTL und Sky bei den TV-Quoten am Sonntag ab - Am Abend wollen in Deutschland mehr Menschen Frauenfußball sehen als die Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Bittere Pille für die selbsternannte Königsklasse des Motorsports: Am Sonntag konnte der Große Preis von Kanada (20:00 Uhr) bei RTL 4,45 Millionen Zuschauer verzeichnen - und damit mehr als eine halbe Millionen Zuschauer weniger als ein Fußballspiel der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Den DFB-Damen sahen bei ihrem WM-Auftaktspiel gegen die Elfenbeinküste zu späterer Stunde (22:00 Uhr) satte 5,13 Millionen Zuschauer zu.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Der Große Preis von Kanada weckte weniger Interesse als die Frauen-WM Zoom

Noch deutlicher wurde die Formel 1 in Sachen Marktanteil abgehängt: Die Königsklasse brachte es bei RTL auf 14,5 und die Frauen-WM auf 23,8 Prozent. Auch im Vergleich zum Vorjahr sanken die RTL-Quoten ein bisschen. Damals lag der Marktanteil noch bei 17,9 Prozent. Immerhin ein Blick auf die nackten Zuschauerzahlen dürfte bei den Verantwortlichen aber für etwas Freude sorgen: 2014 sahen nur 4,40 Millionen zu, 2015 man konnte also 50.000 Zuschauer mehr an den TV-Geräten verzeichnen.

Trotzdem liegen die Zuschauerzahlen wieder einmal weit unter dem Niveau der V8-Ära. 2013 hatte RTL in Kanada noch 5,37 Millionen Zuschauer zum Einschalten bewegen können und selbst 2012 hatte man es auf 4,94 Millionen gebracht, obwohl damals parallel zum Rennen ein Spiel der Fußball-Europameisterschaft stattfand. Trotz des Fehlens einer großen sportlichen Alternative sahen in diesem Jahr fast 500.000 Zuschauer weniger zu.

Etwas besser dürfte die Stimmung derweil beim Pay-TV-Sender Sky sein. Dort sahen am Sonntag 310.000 Zuschauer das Rennen und damit 40.000 mehr als im Vorjahr. Großer Gewinner bleibt allerdings dennoch das ZDF mit seiner Übertragung der Frauen-WM. Die Mainzer konnten mit dem Spiel der Weltmeisterschaft - die ebenfalls in Kanada stattfindet - mehr Zuschauer verzeichnen als RTL und Sky zusammen mit der Formel 1.