• 21.05.2011 13:28

  • von Marco Helgert

Todt und die "Einfachheit" der Formel 1

FIA-Präsident Jean Todt hat großen Respekt vor den neuen Teams der Formel 1 und möchte mit "guter Stimmung" die Formel 1 noch attraktiver machen

(Motorsport-Total.com) - Es ist nicht lange her, da war die Stimmung in der Formel 1 an einem Tiefpunkt angelangt. Die Teams stritten, eine Piratenserie schwebte wie ein Damoklesschwert über den Beteiligten, viele Themen sorgten für Uneinigkeit. Die Formel 1 sollte billiger werden, neue Beteiligte anziehen - und das alles im Zeichen einer globalen Wirtschaftskrise.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt möchte die Formel 1 auch langfristig attraktiv gestalten

Nach einem ruhigen Jahr 2009 scheinen nun wieder die Schwelbrände neu entfacht zu werden. Die gefundene Motorenformel für 2013 ist wohl schon gekippt, die Budgetgrenzen kamen nie so zum Tragen wie einst angedacht. Das Ende 2012 auslaufende Concorde-Agreement sorgt wieder für angespannte Verhandlungspositionen.

Immerhin: Trotz der Krise haben sich einige Fahrzeughersteller langfristig an die Formel 1 gebunden, einige kamen in Form des Sponsorings hinzu - wenn auch oftmals durch die Beteiligungen anderer Hersteller. So sind Lada, Infiniti, Lotus und Marussia immerhin als Aufkleber in der Formel 1 sichtbar.

Auf die Kleinen hören

"Es ist sehr wichtig, dass die Interessen der privaten und kleineren Teams nie in Vergessenheit geraten." Jean Todt

Mit den Autofirmen kommt durchaus auch wieder mehr Geld in die Formel1; Geld, dass unter Umständen nötig ist, um die Formel 1 auf umweltschonendere Technologien umzustellen. "Das Investment muss ökonomisch sinnvoll sein", so FIA-Präsident Jean Todt gegenüber 'Autosport'. Von "massiven" Ausgaben wollte er aber nicht sprechen.

"Wir brauchen die Hersteller und sie brauchen den Sport", fährt er fort. "Diese Situation gehört ja auch zu unserem Sport, Hersteller kommen, gehen, kommen, gehen. Daher ist es sehr wichtig, dass die Interessen der privaten und kleineren Teams nie in Vergessenheit geraten." Todt knüpft inhaltlich hier also genau da an, wo Vorgänger Max Mosley aufgehört hat.

Mosley war es, der die Formel 1 für neue Teams interessant macht. Lotus, Marussia-Virgin und HRT sind heute mit dabei, auch wenn sie noch weit vom Mittelfeld entfernt sind. Das sorgte auch für einige Unkenrufe, doch Todt hält die Hand schützen über die neuen Rennställe. "Ich habe großen Respekt vor den drei neuen Teams", erklärt er. "Es gab viele unfreundliche Kommentare, aber ich zollte ihnen immer Respekt. Man muss schon sehr mutig sein, um als Privatteam in die Formel 1 zu gehen."

Harmonie und Einfachheit

"Die besten Dinge sind ganz einfach. Und manchmal sind Dinge wiederum unnötig kompliziert." Jean Todt

Als einer seiner Aufgaben sieht der Franzose es, die "Harmonie" in der Formel 1 zu erhalten. "Man braucht alle sportlichen und geschäftlichen Kreise, um sie zum Mitmachen zu ermutigen", erklärt er. "Man darf nicht vergessen, dass wir gerade aus einer schrecklichen Krise kommen. Wir wollen, dass die Leute wiederkommen. Wir müssen sie ermutigen und zeigen, dass die Formel 1 stark und gesund ist und eine tolle Zukunft hat."

"Es gab vor Kurzem Ankündigungen im Rallyesport aber auch in der Formel 1. Es bewegt sich also etwas, das ist großartig", freut sich Todt. "Das ist auch ein Lohn für das, was wir tun. Wenn man negativ ist und unnötige Kommentare abgibt, dann entmutigt man einfach andere, die mitmachen wollen." Von dieser einfachen Formel 1 ist Todt überzeugt. "Die besten Dinge sind ganz einfach. Und manchmal sind Dinge wiederum unnötig kompliziert."

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt

Anzeige

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!