• 22.03.2004 18:01

  • von Fabian Hust

Todt: "Es wäre nicht fair, unglücklich zu sein"

Ferrari-Rennleiter Jean Todt analysiert in seiner gewohnten Art eine weitere Galavorstellung von Michael Schumacher und Ferrari

(Motorsport-Total.com) - "Es wäre nicht fair, unglücklich zu sein, wenn man im Rennen 15 von 18 Punkten und in der Meisterschaft 33 von bisher 36 Punkten holt", beginnt Ferrari-Rennleiter Jean Todt am Montag in Maranello seine Analyse des Großen Preises von Malaysia, den die Scuderia mit Michael Schumacher und Rubens Barrichello auf den Plätzen 1 und 4 beendete: "Mit der gesamten Situation können wir im Moment sehr zufrieden sein."

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt: Immer auf der Suche nach Verbesserung

Besonders die Tatsache, dass Bridgestone bei den heißen Temperaturen "Hitzespezialist" Michelin Paroli bieten konnte, war eine besonders bemerkenswerte Leistung: "Bridgestone hat einen außergewöhnlichen Job gemacht", lobt Todt. "Sie sind ruhige, effiziente und großartige Leute."#w1#

Vor dem Rennen gab es die einen, die Ferrari in Malaysia gegen die Michelin-Teams verlieren sahen und jene, die erneut eine rote Dominanz erwarteten: "Ich bin immer vorsichtig, wenn es um Vorhersagen geht", so Todt. "Es gibt viele Spekulationen, aber es ist sehr befriedigend und sehr ermutigend zu sehen, dass das Auto großartig ist und wir über eine gute Zuverlässigkeit verfügen."

Fakt ist aber auch, dass sich Ferrari unsicher war, wie gut der Bridgestone-Reifen bei den Asphalttemperaturen von um die 50 Grad sein würde, schließlich konnte man bei den Wintertests froh sein, wenn sich dieser auf über 20 Grad aufwärmte: "Wir hatten nicht genügen Informationen, um sagen zu können, wie es laufen wird."

Wie schnell selbst Ferrari Rennen verlieren könnte, zeigte sich am Beispiel von Rubens Barrichello, der im Gegensatz zu Schumacher auf die härtere Gummimischung gesetzt hatte und durch den kurzen Regenschauer zu Beginn des Rennens in Probleme geriet: "Er verlor ein paar wichtige Positionen, als die Strecke rutschig war", so der Franzose.

Dem 58-Jährigen ist auch bewusst, dass es im Rennen in Malaysia deutlich enger zuging als in Melbourne und Juan-Pablo Montoya in seiner schnellsten Rennrunde deutlich schneller war als Michael Schumacher. Jean Todt geht deshalb davon aus, dass die Meisterschaft "eng werden wird, aber wir hoffentlich unseren Vorteil aufrechterhalten können."

Auf keinen Fall werde man sich auf den Lorbeeren ausruhen: "Es ist der Geist des Teams, nach vorne zu blicken und zu schauen, wie wir Fortschritte erzielen können, wo wir nicht gut genug waren, wo wir besser sein können, anstatt auf den Erfolg zu schauen, den wir haben. Wir konzentrieren uns mehr auf das, was wir tun müssen, um die Situation zu verbessern."

Einmal mehr fuhr Michael Schumacher ein bemerkenswert starkes Qualifying und ein Rennen, in dem er zu jedem Zeitpunkt alles unter Kontrolle hatte. Für Jean Todt, der seit 1996 mit dem Deutschen zusammenarbeitet, ist das längst keine Überraschung mehr: "Ich kenne ihn so gut, ich weiß, wie konzentriert er ist, ich weiß, was er liebt und kenne die Art, wie er ist, ich wäre aus diesem Grund überrascht, falls er keine Leistung zeigt, nicht, wenn er Leistung zeigt."

Wie es beim kommenden Rennen in Bahrain laufen wird, kann Jean Todt nicht sagen, da man den neuen Kurs in Manama nicht kennt. Außer dem BMW-Williams-Team, das von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone zur Eröffnungszeremonie eingeladen war und mit Testfahrer Marc Gené erste Runden auf dem Kurs fuhr, kennt kein Team die neue Strecke. Macht es Todt Sorgen, dass nur ein Michelin-Team auf dem Kurs unterwegs gewesen ist? "Dazu möchte ich mich nicht äußern. Was wohl unsere Gegner sagen würden, wenn wir das Gleiche getan hätten..."

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