PS-Branche hält Schumacher für unschlagbar

(Motorsport-Total.com/sid) - Nach Michael Schumachers zweitem Streich im zweiten Rennen droht der Formel 1 endgültig die große Langeweile. Experten sowie einstige und noch aktive Rennfahrer halten den Rekord-Weltmeister derzeit für absolut unschlagbar. "Vor dem Malaysia-Grand-Prix hatten zumindest die Michelin-Teams wie BMW, Mercedes und Renault noch Hoffnungen auf eine kurzzeitige Wende. Jetzt aber muss man sich fragen, wo Ferrari überhaupt noch geschlagen werden kann", sagte DTM-Champion und Mercedes-Angestellter Bernd Schneider in einer Umfrage des 'Sport-Informations-Dienstes (sid)'.

© xpb.cc

Die gesamte Branche zittert vor Erfurcht vor dem "Dominator der Formel 1"

Für die ehemalige Tourenwagen-Pilotin Ellen Lohr ist es zwar an der Spitze langweilig, aber die Frage nach dem "Best of the Rest" sei wenigstens offen. "Ich bin ein richtiger Race-Fan, deshalb freue ich mich auch über den Kampf hinter Michael Schumacher und Ferrari. Die Frage nach der Nummer zwei hinter den Roten hat ja auch noch etwas Würze", sagte die Mönchengladbacherin.#w1#

Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda sieht ebenfalls keine Hoffnung für die Verfolger: "Alles ist auf Rot gestellt." Auch für Tourenwagen-König Klaus Ludwig ist die Saison gelaufen: "Das haben wir doch schon alles in der Vergangenheit erlebt. Es droht uns etwas Ähnliches wie 2002, als Ferrari alles in Grund und Boden fuhr." Die Gründe dafür seien sehr vielfältig, meint der derzeitige TV-Kommentator für die DTM: "Zum einen das neue Motoren-Reglement, durch das zum Beispiel BMW nicht mehr seinen Powervorteil hat. Dann der Faktor Michael Schumacher, dessen fahrerisches Vermögen einfach unglaublich ist."

Das sieht auch Ex-Formel-1-Kollege Heinz-Harald Frentzen so. "Es gibt keinen Vergleich zu dem, was Michael Schumacher bei Ferrari geleistet hat", sagte der Opel-DTM-Pilot als Experte beim TV-Sender 'Tele 5'. Die ehemalige Dakar-Siegerin Jutta Kleinschmidt geht ebenfalls davon aus, dass Ferrari die Saison wieder dominieren wird. "BMW war zwar ein bisschen näher dran, aber ich glaube, dass Michael Schumacher das Rennen jederzeit kontrolliert hat", sagte sie dem 'sid'. Wenn ein Fahrer derart weit vorne fahre, könne sich das allerdings irgendwann auf die Zuschauerzahlen niederschlagen.

Das war zumindest am Sonntag noch nicht der Fall. 'RTL' verzeichnete bei Schumachers Zieldurchfahrt um 9:34 Uhr MEZ einen Spitzenwert von 9,62 Millionen, das waren 1,6 Millionen mehr als beim Malaysia-Grand-Prix 2003. Kleinschmidt erkennt die Leistung der "Roten" an: "Ferrari hat im Winter die Hausaufgaben am besten gemacht, und sie haben den besten Fahrer."

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo kann die Kritik an der Überlegenheit seiner Mannschaft nicht nachvollziehen. "Es ist die Aufgabe der anderen Teams, dieser Meisterschaft Spannung zu geben", sagte der Italiener, der nach dem Malaysia-Triumph weitere Lehrstunden für die gedemütigte Konkurrenz ankündigte: "Das Schöne ist, wir wissen, wo wir das Auto noch verbessern können. Ich bin nicht nur zufrieden, ich bin über Schumachers Erfolg entzückt."