• 22.03.2004 14:30

  • von Marco Helgert

Ross Brawn verlangt Klärung bei Motorwechseln

Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn fürchtet, dass Motorenwechsel als taktische Tricks eingesetzt werden könnten

(Motorsport-Total.com) - Die Kritiker der neuen Ein-Motoren-Regel hatten es erwartet. Kaum wurde das erste Triebwerk im Laufe eines Rennwochenendes getauscht, tauchen die ersten Fragen bezüglich der Vorgehensweise auf. Fernando Alonso und Takuma Sato, beide Opfer eines Drehers in der entscheidenden Runde in der Qualifikation, konnten das Rennen so mit einem frischen Aggregat beginnen.

Titel-Bild zur News: Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn

Ross Brawn möchte geklärt wissen, wann ein Motortausch möglich ist

Da sie ohnehin am hinteren Ende der Startaufstellung standen, fiel die Strafe einer Zurückversetzung um zehn Plätze nicht ins Gewicht. Doch für Ferraris Technischen Direktor Ross Brawn ergeben sich aus dem Motorwechsel einige Fragen, denn taktische Entscheidungen sollten hier keine Rolle spielen, nur ein Defekt sollte zum Tausch legitimieren.#w1#

"Ich würde gerne verstehen, was wir nun tun dürfen, weil vollkommen klar ist das nicht", erklärte Brawn. "Wir müssen wissen, ob es erlaubt ist, eine solche Entscheidung als taktischen Trick anzuwenden, oder ob man nachweisen muss, dass man ein Problem hat. Alonso kam von der Strecke ab, vielleicht konnte Renault zeigen, dass der Motor viel Dreck ansaugte oder dass es ein Risiko wäre."

Eine taktische Überlegung hinter dem Motorentausch entspräche jedoch, so Brawn, nicht dem eigentlichen Grundsatz der Neuerung. "Mir wurde gesagt, dass wenn die Teams eine solche Entscheidung regelmäßig aus taktischen Gründen treffen, dann würde die FIA einschreiten."

Sollten Motorenwechsel quasi Einzug in die Renntaktik erhalten, wäre die Ein-Motoren-Regel ad absurdum geführt. "Man könnte nach Monza gehen und das Auto mit einem Qualifying-Motor auf die Pole Position stellen", erklärte der Engländer weiter. "Dann baut man den Motor für das Rennen ein, lässt sich zehn Plätze nach hinten versetzen, hat aber einen sehr starken Motor für das Rennen. Ich glaube nicht, dass wir das sehen wollen. Die Regeln sollten also etwas enger ausgelegt werden."

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