Titel am Grünen Tisch für Ferrari kein Makel

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo findet, dass auch ein eventuell am Grünen Tisch gewonnener WM-Titel verdient wäre

(Motorsport-Total.com) - Schon am kommenden Donnerstag könnte sich in Paris entscheiden, ob McLaren-Mercedes von der FIA aus der Weltmeisterschaft ausgeschlossen wird, wodurch Ferrari den Titel am Grünen Tisch "erben" würde. Selbst wenn es so kommen sollte, würde man den Triumph in Maranello nicht als mit einem Makel behaftet empfinden.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo würde sich auch über einen "geschenkten" Titel freuen

"Wenn die Bedingungen für einen Sieg abseits der Strecke erfüllt werden, dann würden wir es verdienen, denn dann wäre ja die Voraussetzung dafür, dass der Sieger durch illegale, unsportliche und unfaire Mittel gewonnen hat. Darum finde ich, dass es ein verdienter Sieg wäre", erklärte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo am Rande der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'.#w1#

Grundsätzlich wünscht sich der Italiener, dass die Spionageaffäre bald zu den Akten gelegt werden kann, um wieder den Sport in den Mittelpunkt zu rücken: "Es ist ein Thema, das der Formel 1 schadet, und je weniger darüber gesprochen wird, desto besser. Es ist in unserem Interesse, dass diese Geschichte schnell endet - und vor allem, dass die Wahrheit ans Licht kommt", so di Montezemolo, der allerdings festhielt, man werde weiterhin auch strafrechtlich gegen McLaren-Mercedes vorgehen.

"Er ist wegen uns in diesem Jahr schon oft ausgefallen, was ein fundamentaler Faktor ist." Luca di Montezemolo

Sportlich gesehen ärgerte er sich in Monza über das Resultat, "weil wir Rennen nicht wegen der Zuverlässigkeit verlieren dürfen. Das mag ich nicht und ich hoffe, dass wir am Sonntag besser abschneiden und auf die Siegerstrasse zurückkehren können. Massa war in Monza gut unterwegs, aber er ist wegen uns in diesem Jahr schon oft ausgefallen, was ein fundamentaler Faktor ist", gab der 60-Jährige zu Protokoll.

Bei 18 Punkten Rückstand in der Fahrer- und 23 in der Konstrukteurs-WM ist ihm allerdings klar, dass es ganz schwierig wird, das Blatt in nur vier Rennen noch zu wenden: "Vernünftigerweise muss ich sagen, dass es sehr schwierig wird, die Fahrermeisterschaft zu gewinnen, aber die Unvorhersehbarkeit in der Formel 1 ist groß. Die Zahlen sprechen gegen uns", fügte di Montezemolo nachdenklich an.

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