• 10.09.2010 19:56

  • von Fabian Hust

Statt Retorten-Kurse: Abwechslung erwünscht

Die technischen Verantwortlichen in der Formel 1 wünschen sich statt mehr oder weniger standardisierter Strecken mehr außergewöhnliche Kurse

(Motorsport-Total.com) - Neben den zahlreichen modernen Rennstrecken sticht Monza heraus. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke in Italien wurde während all der Jahre zwar auch hin und wieder modifiziert, die Steilwandkurven sind längst Geschichte. Dennoch hat der Kurs einen einzigartigen Charakter behalten, angesichts der zahlreichen Geraden und Schikanen.

Titel-Bild zur News: Sam Michael (Technischer Direktor), James Key (Technischer Direktor), Adrian Newey (Technischer Direktor)

Die technischen Verantwortlichen wünschen sich unterschiedliche Strecken

James Key, Technischer Direktor bei Sauber, empfindet es gut, dass der Königsklasse des Motorsports dieser Kurs erhalten geblieben ist: "Monza ist natürlich ein wunderbarer Ort. Er verfügt über eine so gewaltige Geschichte. Es ist wunderbar, dass wir hierher kommen."#w1#

"Vor ein paar Jahren hatten wir sowohl Monza als auch Hockenheim, wo wir ein Auto mit ziemlich ähnlicher Spezifikation hatten. Es war aus diesem Grund etwas einfacher, diesbezüglich ein Aerodynamikpaket zu entwickeln. Nun haben wir lediglich eine Hochgeschwindigkeitsstrecke, sie ist also einzigartig."

"Sicherlich denke ich, dass man nicht möchte, dass sich dies ändert. Es ist gut, dass wir Veranstaltungen wie diese haben. Am anderen Ende der Skala ist Monaco, das auf seine eigene Art und Weise ebenfalls einzigartig ist. Das spaltet die Situation auf, wonach wir mittlerweile in vielerlei Hinsicht ziemlich standardisierte Strecken haben. Ich denke, dass es gut ist, Veranstaltungen wie Monza zu haben."

Auch Paddy Lowe von McLaren-Mercedes empfindet die Vielfalt als "großartig": "Eines der Probleme ist die Tatsache, dass das Reglement uns in schmalere und schmalere Boxen zwängt, der Bereich der aerodynamischen Konfigurationen wird tatsächlich kleiner, Monza ist also diesbezüglich sehr außergewöhnlich."

"Es ist einfach positiv, dass es ein Rennen gibt, das sich von den anderen unterscheidet", so Aldo Costa von Ferrari. "Wenn wir alle Strecken mit all den selben Kurven standardisieren, so denke ich nicht, dass es im Hinblick auf das Spektakel eine große Herausforderung ist."

"Ich mag Monza. Ich mag das alte Hockenheim. Ich mag die einzigartigen Strecken wie zum Beispiel Spa. Es wäre schön, mehr unterschiedliche Strecken in der Meisterschaft zu haben, keine standardisierten Strecken für mittleren bis hohen Abtrieb."

Auch Adrian Newey von Red Bull ist ein Freund vielfältiger Rennstrecken: "Wenn ich mich an meine Erfahrungen mit den IndyCar-Strecke zurück erinnere, so war eine der großartigsten Dinge die Tatsache, dass es Super-Speedways, kurze Ovale, Straßenkurse und schnelle Strecken wie Elkhart Lake gab. Das schenkte dem Ingenieur und dem Fahrer eine Vielfalt an Herausforderungen."

"Zudem tendierten die Ergebnisse dadurch zu Veränderungen, was meiner Meinung nach ein weiterer positiver Effekt verschiedener Kurse ist. Man kann ein anderes Ergebnis erhalten. Ein Auto, das zum Beispiel über einen sehr starken Motor verfügt, liegt natürlich in gewisser Weise die Strecke von Monza. Ein Auto mit mehr Abtrieb passt woanders gut, man hat also diese großen Veränderungen bei der Leistung."