• 10.09.2010 19:00

  • von Fabian Hust

KERS sorgt wieder für Kopfzerbrechen

Wie schon vor der Saison 2009 machen sich die Teams wieder Gedanken um KERS, dieses Mal gibt es jedoch teilweise andere Voraussetzungen

(Motorsport-Total.com) - Vor der vergangenen Saison zerbrachen sich die Teams den Kopf darüber, ob es sinnvoll ist, ein Auto für die Verwendung mit KERS zu entwickeln, oder auf das System zur Rückgewinnung von Energie zu verzichten.

Titel-Bild zur News: KERS-Warnlicht

Achtung: 2011 feiert KERS in der Formel 1 ein Comeback

Nun müssen sich die Teams diese Frage wieder stellen, denn nach der Abschaffung in dieser Saison wird das System kommendes Jahr wieder erlaubt sein. Dabei gilt dieses Mal zu berücksichtigen, dass es im Gegensatz zu 2009 keine Tankstopps gibt.#w1#

"Der größte Einfluss auf KERS ist die fixierte Gewichtsverteilung, mit der es alle im kommenden Jahr zu tun bekommen", so Sam Michael, Technischer Direktor von Williams. "Am Ende des vergangenen Jahres denke ich, dass KERS beim McLaren ziemlich konkurrenzfähig war, und dies ging mit einer nicht fixierten Gewichtsverteilung einher."

"Das gestaltete es sehr schwierig, KERS konkurrenzfähig zu machen, aber das war auch gegen Ende des Jahres. In Bezug auf das kommendes Jahr ist eine große Variable beseitigt worden, also denke ich, dass es eine einfach zu klärende Frage ist. Ich bin mir nicht sicher, ob die Menge an Benzin hier einen großen Einfluss hat, denn alle haben diese Menge an Benzin sowieso an Bord."

Aldo Costa, Chefdesigner bei Ferrari, kann diesbezüglich seinem Kollegen zustimmen: "Ich sehe keinen großen Zusammenhang zwischen der Tankkapazität und KERS. Im Vergleich zum vergangenen Jahr drehte sich um ein anderes Layout des Autos, man muss also andere Dinge in Betracht ziehen. Zudem hat man ein anderes Mindestgewicht, diese Sachen muss man also in Betracht ziehen."

"Da man ein anderes Mindestgewicht hat, eine fixierte Gewichtsverteilung, gibt es ein paar Parameter, die sich verändert haben. Das gestaltet die Entscheidungen im Vergleich zum vergangenen Jahr etwas anders, aber fundamental hat sich nichts verändert, denn wir haben keine Tankstopps mehr."

Auch Paddy Lowe von McLaren-Mercedes kann sich seinen beiden Kollegen anschließen: "Ich denke, dass der Vorteil von KERS für sich allein dasteht, unabhängig davon, ob man mit wenig Benzin oder mit viel Benzin fährt, das Qualifying oder das Rennen bestreitet. Das ist wie auch 2009."

"Diesbezüglich würde ich zustimmen", so Adrian Newey, Chefdesigner bei Red Bull. "Die Hauptsache bei KERS ist wirklich die Sache, dass es ein ziemlich schweres System ist, und das bedeutet, dass nur noch sehr wenig Ballast übrig bleibt. Das ist womöglich die größte Herausforderung. Besonders, wenn man einen schweren Fahrer hat. Die meisten der Leute hier haben wohl zumindest einen. Das macht es zu einer ziemlichen Herausforderung."