Start heiß, Ende lau: Platz vier für "Iceman" nicht cool genug

Kimi Räikkönen war nach einem tollen Start auf Podestkurs, doch das Safety-Car verhinderte den letzten Angriff: Der "Iceman" will in Zukunft mehr

(Motorsport-Total.com) - Noch ist es nicht die Saison des Kimi Räikkönen. Während Teamkollege Sebastian Vettel in allen drei Rennen auf das Podest fuhr, wartet der "Iceman" noch auf seine erste Champagnerzeremonie. Heute war der Finne mit Rang vier zwar sehr nah dran, doch am Ende machte ihm das Safety-Car einen Strich durch die Rechnung, bevor er auf frischeren Reifen einen Angriff auf seinen Stallgefährten wagen konnte.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Mehr, bitte: Kimi Räikkönen ist mit Platz vier nur mäßig anzufreunden Zoom

"Ohne das Safety-Car hätte ich noch einen Angriffsversuch starten können, aber es ist, wie es ist. Das ist ein Teil des Rennens", zuckt Räikkönen nach dem Rennen mit den Schultern. An den Plätzen drei und vier für das Team hätte der Platztausch sowieso nichts geändert. "Es war das Maximum heute, aber wir sind mit den Plätzen drei und vier nicht glücklich", erklärt er nach Vettels erstem Sieg in Sepang vor zwei Wochen.

"Für das Team ist es nicht ideal, von Mercedes geschlagen worden zu sein, aber wir müssen realistisch über unsere Position sein, wenn man bedenkt, wo wir nach dem vergangenen Jahr begonnen haben. Wir wissen, was wir tun und arbeiten seit Ende des Jahres unentwegt. Ich bin sicher, dass wir wieder nach vorne kommen werden", fügt er nach dem Rennen kämpferisch an.

Der Samstag muss besser werden

Dabei ist es der Finne auch häufig selbst, der sich für ein gutes Ergebnis im Weg steht. Die Qualifyings sind bislang noch die große Schwäche des Ex-Weltmeisters, der sich im Rennen immer erst nach vorne kämpfen muss. "Es hilft natürlich nicht, wenn wir uns für des Rennen in eine schwierige Position bringen", sagt er auf seinen gestrigen Fehler im Qualifying angesprochen. "Wir müssen die Samstage besser hinbekommen, dann haben wir auch im Rennen größere Chancen. Aber Fehler passieren."

Kimi Räikkönen

Die beiden Williams waren schnell kein Problem mehr für den Iceman Zoom

Doch zumindest hat es Räikkönen heute mit einem Klassestart von Rang sechs hinbekommen, sich sofort hinter das Führungstrio zu setzen. Da muss selbst Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda die Kappe ziehen: "Unglaublich, wie der da von hinten auf den vierten Platz nach vorne gefahren ist, ohne mit jemandem zu kollidieren. Das war wirklich beeindruckend", war auch er laut 'RTL' erstaunt, wie schnell zwei Rote im Rückspiegel seines Teams waren.

Räikkönen selbst ist erwartungsgemäß weniger euphorisch: "Ich hatte einen ziemlich guten Start und kam gut an den beiden Williams vorbei", beschreibt er es nüchtern. Danach ging es für ihn eigentlich nur darum, gegen seinen Teamkollegen Sebastian Vettel zu kämpfen. "Am Ende war es ein Rennen gegen Sebastian, weil wir beide unterschiedlich alte Reifen auf dem Auto hatten. Ich hatte ein ziemlich gutes Auto, weil ich zum ersten Mal kein beschädigtes Teil am Wagen hatte."

Ferrari: Keine Wunder versprochen

Gefährdet waren die Plätze drei und vier am Ende nie, und Ferrari ist dort gelandet, wo man es vor dem Wochenende erwartet hatte. "Ich kann sagen, dass wir unsere Ziele erreicht haben", erklärt auch Teamchef Maurizio Arrivabene. "Ich habe nie versprochen, dass wir irgendwelche Wunder vollbringen. Die Jungs in der Garage haben einen tollen Job gemacht, weil es heute einfacher war, alles falsch zu machen."


Fotos: Kimi Räikkönen, Großer Preis von China, Sonntag


Und er fügt über Platz vier an: "Ich freue mich sehr für Kimi". Doch dieser will naturgemäß mehr: "Wir wollen um Siege kämpfen, dennoch müssen wir als Team glücklich sein und weiter Gas geben. Wir wollen gewinnen und an jedem Wochenende mit ihnen (Mercedes; Anm. d. Red.) um die Spitze kämpfen", erklärt der "Iceman". In Bahrain am kommenden Wochenende ist bereits die nächste Chance, doch der Finne ist skeptisch: "Bahrain war in den vergangenen Jahren immer eines der schwierigsten Rennen für uns, aber ich will nicht raten. Ich sehe nicht, dass sich viel ändern wird, aber wer weiß."