Silverstone schließt sich Walkers Bedenken an

Silverstone-Geschäftsführer Richard Phillips steht hinter der eher fragwürdigen Drohung der Rennstrecken, in die IndyCar-Serie überzulaufen

(Motorsport-Total.com) - Viele Insider zweifeln an der Drohung der Strecken, dass diese zur IndyCar-Serie überlaufen könnten, sollte die Formel 1 tatsächlich ab 2014 V6-Turbos mit einem Drehzahllimit von 15.000 Touren einführen. Dass ausgerechnet Ron Walker (Melbourne), ein enger Vertrauter von Bernie Ecclestone, damit an die Öffentlichkeit gegangen ist, trägt nichts dazu bei, die Zweifel abzuschwächen.

Titel-Bild zur News: Richard Phillips

Richard Phillips während des Umbaus der Rennstrecke in Silverstone

Politisch denkenden Formel-1-Mitgliedern ist klar, dass Ecclestone hinter dieser Drohung steckt, schließlich zählt der Formel-1-Geschäftsführer zu den Gegnern des neuen Motorenformats, weil er um die beeindruckende Geräuschkulisse fürchtet. Zudem verwundert, dass abgesehen von Walker kaum eine Strecke öffentlich zu diesem Thema Stellung nehmen will. Anfragen von 'Motorsport-Total.com' an mehrere andere Strecken sind bisher unbeantwortet geblieben.

Silverstone-Geschäftsführer Richard Phillips gibt nun zu, dass sich die Strecken vor allem darüber ärgern, dass sie bei der Entscheidungsfindung völlig übergangen wurden: "Wenn wir uns konsultiert gefühlt hätten, dann hätten wir dieses Problem nicht", wird er von 'Autosport' zitiert. "Aber dass es uns aufgezwungen wird? Wir müssen schließlich mit den kommerziellen Auswirkungen davon leben." Weil 3.000 Touren weniger angeblich zu leereren Tribünen führen könnten.

¿pbvin|512|3852||0|1pb¿Was natürlich ebenso unsinnig ist wie die Drohung, ausgerechnet die amerikanische IndyCar-Serie als Alternative heranzuziehen, denn die IndyCars fahren ab kommender Saison ebenfalls mit V6-Turbos mit KERS-Boost-Button wie in der Formel 1. Selbst Phillips gibt zu, dass der "grüne" Faktor kein Grund wäre, gegen das Motorenformat zu protestieren, denn: "Dinge wie das Reisen machen viel mehr aus, aber dafür gibt es keine Vorschläge."

Trotzdem ist er "besorgt, denn wir haben einen 17-jährigen Vertrag unterschrieben, der nicht gerade billig war", erklärt der Brite. "Im Moment kommt ein großes Publikum, aber was, wenn die 1,6-Liter-Motoren mit 15.000 Umdrehungen pro Minute nicht wollen? Es braucht nur 10.000 bis 15.000 Fans, die nicht kommen, schon würde das einen Riesenunterschied machen. Das ist, womit wir unser Geld verdienen. Deswegen protestieren wir."