Sauber-Piloten nach Stallcrash: Monaco-Stunk beigelegt

Wie die Stimmung zwischen Marcus Ericsson und Felipe Nasr nach der verheerenden Stallkollision ist und wieso man bei den kommenden Rennen nicht an Punkte glaubt

(Motorsport-Total.com) - Das finanzschwache Sauber-Team kämpft ums Überleben - und dann fahren sich die beiden Piloten beim Grand Prix von Monaco auch noch ins Auto. Kein Wunder, dass der Haussegen in Hinwil schiefhing und eine Aussprache mit den Piloten Felipe Nasr und Marcus Ericsson anstand. Doch glaubt man den Worten der Piloten, ist der Stunk nun beigelegt.

Titel-Bild zur News: Felipe Nasr, Marcus Ericsson

Die Sauber-Piloten Nasr und Ericsson habe eine lange Crash-Historie Zoom

"Wir alle haben darüber gesprochen", bestätigt Ericsson. "Wir hatten unterschiedliche Meinungen, aber wir haben die Sache ausgeräumt. Jetzt ist alles geklärt." Der Schwede kollidierte in 48- Runde des Grand Prix von Monaco in der Rascasse mit Nasr, nachdem dieser die Teamorder, den Schweden vorbeizulassen, nicht befolgt hatte. Ericsson erhielt darauf eine Gridstrafe von drei Startplätzen für Montreal - beide Autos erreichen wegen der Beschädigungen nicht das Ziel.

Auch der Brasilianer will Monaco nun hinter sich lassen: "Ich hatte damit nicht gerechnet, aber was in Monaco passiert ist, bleibt in Monaco. Es wurde gesagt, was gesagt werden musste. Jetzt blicken wir nach vorne."

Doch was passiert, wenn sich die beiden Teamkollegen, die schon in der GP2-Serie immer wieder aneinanderkrachten, erneut auf der Strecke in die Quere kommen? Können die beiden Piloten in Anbetracht der Ereignisse überhaupt noch vertrauen? "Ja, das tue ich", sieht Nasr kein Problem. "Dafür muss das Team sorgen. Wir müssen als Teammitglieder Wort halten. "In unserer Situation wird das andere Auto ohnehin immer wieder in der Nähe sein. Und nach allem, was gesagt wurde, vertraue ich ihm."


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Außerdem habe er "nie etwas gegen Marcus gehabt". Außerdem habe das enge Layout des Monaco-Kurses, auf dem man kaum Überholen kann, auch seinen Beitrag geleistet. Das Team müsse sich nun keine Sorgen machen.

Dem Brasilianer ist klar, dass es gerade für die gebeutelte Mannschaft ein schwerer Schlag ist, wenn sich die Piloten gegenseitig aus dem Rennen schießen. "Wir haben diese finanziellen Probleme, und unsere Leute legen sich so ins Zeug, um diese Autos zu bauen. Da ist klar, dass niemand sehen will, dass beide Autos draußen sind."

Mehr als Zielankünfte sind derzeit bei einem normalen Rennverlauf ohnehin nur schwer möglich. "Erst, wenn wir Updates bekommen und die Leistung wieder auf ein anderes Niveau kommt, dann können wir um Punkte kämpfen", bestätigt Nasr. "Derzeit kann ich das nicht von uns behaupten."